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Randale bei Arminia Bielefeld: Die Relegations-Ausschreitungen im Protokoll


Ausschreitungen in der Relegation
Plötzlich kann auch der Kapitän nicht mehr anders

Von Benjamin Zurmühl

Aktualisiert am 03.06.2023Lesedauer: 2 Min.
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Klos bricht in Tränen aus: "Dafür habe ich den Geburtstag meines Sohnes verpasst." (Quelle: Glomex)

Das Ergebnis rückte in der Zweitliga-Relegation schnell in den Hintergrund. Denn im Stadion kam es zu Ausschreitungen.

Arminia Bielefeld steht vor dem Abstieg in die 3. Liga. Nach dem 0:4 bei Wehen Wiesbaden in der Relegation sind die Chancen auf eine Wende im Rückspiel gering.

Dabei zeigt die Arminia in der kompletten Partie bei den Südhessen ein erschreckend schwaches Gesicht. Nach sechs Minuten geraten die Ostwestfalen in Rückstand, haben im Anschluss Glück, dass nicht schon vor der Pause das 2:0 fällt.

Im zweiten Durchgang geht es dann Schlag auf Schlag. Nach 50 Minuten erhöht Drittligist Wehen Wiesbaden. So schlägt auch die Unterstützung der eigenen Anhänger in Frustration und Wut um. Schon nach dem 3:0 (60.) fliegen die ersten Raketen auf den Rasen, es schallt "Wir haben die Schnauze voll" aus dem Gästeblock.

Athletiktrainer fast getroffen

Rund 20 Minuten später fällt das 0:4 aus Bielefelder Sicht. Die Stimmung kippt endgültig. Einige Personen im Gästeblock vermummen sich, zünden Böller und versuchen, die Gittertür in Richtung des Spielfelds aufzutreten. Schiedsrichter Benjamin Brand unterbricht die Partie, die meisten Spieler verlassen den Platz.

Ein Böller landet direkt neben dem Bielefelder Athletiktrainer Niklas Klasen. Der rastet komplett aus, reißt sich die Kopfhörer ab und verlässt den Rasen. Cheftrainer Uwe Koschinat spricht später bei Sky von "erheblichen Schmerzen am Ohr" bei Klasen.

Bielefelds Kapitän Fabian Klos bleibt derweil auf dem Grün, geht emotional ergriffen in die Knie. Wenige Augenblicke später macht er sich auf Richtung Fankurve, spricht mit Fanbetreuern und einzelnen Personen in der Fankurve, zeigt Verständnis für die Wut und versucht, die Gemüter zu beruhigen.

Fabian Klos in Tränen

Die Polizei ist zu dem Zeitpunkt noch nicht im Stadion, steht hinter dem Block. Der vermutliche Grund: Die Präsenz der Beamten könnte zur Eskalation führen. Somit bleibt es lediglich bei ein paar Ordnern im Stadion – und Klos. Der verlässt die Anhänger mit Tränen in den Augen, setzt sich einsam auf die Bank und weint.

Sein Herzensverein steht vor dem Abstieg. In diesem Moment kann Klos seine Trauer nicht mehr zurückhalten. Es geht nicht mehr. Trainer Koschinat setzt sich zu ihm, die beiden sprechen miteinander.

Komplett beruhigt hat sich die Lage zu dem Zeitpunkt noch nicht. Eine schwarze Rauchbombe wird auf den Rasen geworfen, ein Platzsturm wird weiterhin befürchtet. Schiedsrichter, Sicherheitspersonal und Spieler beraten sich. Das Spiel soll trotz alledem fortgesetzt werden.

Klos geht erneut zum Fanblock, redet auf die wütenden Personen ein – und hat Erfolg. Um 22.47 Uhr wird die Partie wieder angepfiffen. Die Partie endet ohne weitere Highlights. Inzwischen steht die Polizei vor dem Block, sichert die Lage auch nach dem Abpfiff ab. Es fliegen wieder Böller, Raketen und Rauchbomben. Mehr passiert im Stadion nicht. Eine Stunde nach Spielende ist das Stadion praktisch leer.

Verwendete Quellen
  • TV-Übertragung bei Sky
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