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Hertha BSC will sich mit einem Kunstwerk zum Aufstieg malen


2. Bundesliga
Motivationsbild: So malt sich die Hertha zum Aufstieg

Von t-online
Aktualisiert am 01.02.2013Lesedauer: 3 Min.
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Singende Fußballer sind spätestens seit Franz Beckenbauer und seinem Song "Gute Freunde kann niemand trennen" bekannt. Nun gibt es auch ein Gemälde in der Fußball-Welt: Die Kicker von Zweitligist Hertha BSC haben im Team ein Bild produziert. Der Titel des Unikats: "Unser gemeinsames Ziel – Aufstieg 12/13!". Fans können das Kunstwerk auch ersteigern.

Ob diese Aktion wohl die letzten Energiereserven freisetzt? Mit einer anderthalb Stunden dauernden Schöpfung neben dem Fußballplatz haben sich die Hauptstadtkicker im Trainingslager im türkischen Belek motiviert. Das "Meisterwerk" in Acryl auf Leinwand ist gemalt und signiert von der gesamten Mannschaft – also von 26 Spielern inklusive Trainerteam, es misst einen Meter mal 1,50 Meter.

Das Hertha-Werk mit dem Aufstiegsberg

Vor blauem, grünem, rotem und orangenem Hintergrund ragt der "Aufstiegsberg" hervor, den die Kicker mit vereinten Kräften erklimmen wollen. Neben die Spitze des Hügels drapierten die Mal- und Ballkünstler die Meisterschale der Zweiten Liga.

Zu sehen sind ansonsten das Brandenburger Tor, die Hertha-Fahne, ein Fußballplatz mit Strichmännchen auf den Tribünen und eine rote Tulpe – sie steht für den niederländischen Trainer Jos Luhukay. Und über allem scheint die türkische Sonne. Hertha nennt auch die Solisten: Fabian Lustenberger zauberte das Spielfeld, Sascha Burchert fertigte den "Aufstiegsberg", Maik Franz pinselte das Brandenburger Tor auf die Leinwand.

Bei einer solch geballten Ladung an Symbolismus wird die Signatur von Kapitän Peter Niemeyer deutlich: "Unser gemeinsames Ziel - Aufstieg 12/13". Das könnte klappen, vor dem Wiederbeginn der Zweiten Liga am Sonntag liegt die Hertha auf Tabellenplatz zwei und damit klar auf Kurs in Richtung Bundesliga.

Die Idee zu dem "Motivationsbild", kam laut Hertha-Pressestelle einem Reporter des RBB. Chefcoach Jos Luhukay hat sich demnach sofort begeistert von dieser gruppendynamischen Aktion gezeigt: "Wenn die ganze Mannschaft gemeinsam ein Bild malt, welches den langen Weg zu unserem Ziel symbolisiert, dann finde ich das eine hervorragende Idee!"

Schon Zecke Neuendorf malte

In Berlin hat die Kicker-Pinselei durchaus Tradition: Schon 2002 war Mittelfeldspieler Andreas Neuendorf unter die Maler gegangen. Weil er seinen Spitznamen "Zecke" nicht auf dem Trikot tragen durfte, machte er ihn kurzerhand zum offiziellen Künstlernamen, ganz nach dem Vorbild brasilianischer Fußballer.

Um den Namen Zecke als Alias im Personalausweis führen zu können, malte und versteigerte Neuendorf zwei Ölgemälde. Eines davon steht bis heute in einer dunklen Ecke des "Tagesspiegel"-Gebäudes – ein wahrlich vernichtender Standort für sensible Künstlerseelen.

"Fast stürmische Ausdrucksform mit leicht plakativem Einschlag"

Ob dieses Schicksal auch dem neuen Hertha-Bild droht, wollte der "Tagesspiegel" ganz genau wissen. Das Blatt befragte den Maler André Krigar, der sich angetan zeigte: "Augenfällig ist die Mannschaftsleistung, denn obwohl die einzelnen Handschriften recht gut zu unterscheiden sind, regiert eine kraftvoll-expressive, ja fast stürmische Ausdrucksform mit leicht plakativem Einschlag."

Weniger positiv fiel das Verdikt von Markus Peichl aus; der Geschäftsführer der Galerie Crone in Kreuzberg urteilte: "Es steht in schaurig-schöner Tradition von Fußballergesangsleistungen wie 'Gute Freunde kann niemand trennen'." Er würde das "Meisterwerk" in seiner Galerie nicht ausstellen. "Als Gag ist es gelungen, aber mit dem Kunstmarkt hat es nichts zu tun."

Versteigerung für die Hertha-Jugendarbeit

Doch Sammler sollten sich nicht entmutigen lassen und stets langfristig denken. Schließlich wurde selbst Vincent van Gogh erst nach seinem Tod als Genie erkannt. Somit könnte auch das Hertha-Oeuvre irgendwann richtig wertvoll werden.

Wer sich das Gemälde an die heimische Wand hängen will, kann noch bis zum 12. Februar 2013, 12.00 Uhr mittags bei der Auktion mitsteigern. Der Erlös fließt in die Hertha-Jugendausbildung. Zurzeit steht das Gebot bei eher ernüchternden 750 Euro.

Derweil hofft Trainer Jos Luhukay, das Stück eine Weile zu behalten: "Vielleicht überlässt derjenige, der letztlich den Zuschlag bekommt, uns das Bild dann noch bis Saisonende als Leihgabe – dann hängen wir es noch bis dahin in unsere Kabine!"

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