Wer ist eigentlich Florian Hoeneß? Vom Kicker zum Geschäftsführer

Viel wird momentan über Oliver Kahn und seine Position beim FC Bayern spekuliert – mögliche Nachfolger werden sogar schon diskutiert. Ist der Sohn von Uli Hoeneß einer davon?

Die Situation beim FC Bayern ist angespannt. Nach dem Aus des deutschen Rekordmeisters in der Champions League stehen die Verantwortlichen mehr denn je unter Druck. Zuletzt wurde auch viel über die Zukunft von Bayern-Boss und Ex-Profi Oliver Kahn spekuliert. Kolumnist und TV-Experte Aage Fjörtoft ging in einem Tweet sogar soweit zu behaupten, dass der Vorstandsvorsitzende wohl schon vor dem Aus stehe.

Es sei nur noch eine Frage der Zeit, bis Kahn als CEO von Bayern abgelöst werde. Kahn wies die Spekulationen hingegen zurück. "Ich verschwende im Moment nicht eine Sekunde daran, mir über meinen Vertrag Gedanken zu machen", sagte er am Donnerstag der "Bild". Auch Bayerns Präsident Herbert Hainer dementierte die Aussagen: "Nein, diese Gerüchte stimmen nicht."

Trotzdem werden schon einige Namen spekuliert, die an Kahns Stelle künftig als Klub-Boss übernehmen könnten. Neben dem ehemaligen Nationalspieler Philipp Lahm, Ex-DFL-Chef Christian Seifert oder Oliver Bierhoff steht auch eine Rückkehr von Uli Hoeneß im Raum, berichtete die "Bild". Ob Hoeneß sich aber wirklich eine Rückkehr vorstellen könnte, ist mehr als fraglich. Kurios dabei: Auch sein Sohn Florian wird ins Spiel der Nachfolger gebracht.

Aber wer ist Florian Hoeneß überhaupt?

Vom Kicker zum Geschäftsführer

Der 42-Jährige ist im Fußball weitgehend ein ungeschriebenes Blatt, hat aber schon einmal die Nachfolge seines Vaters angetreten. Seit 2001 ist Florian Hoeneß erfolgreicher Geschäftsführer der familieneigenen "HoWe Wurstwaren KG" in Nürnberg. Außerhalb des Beruflichen haben Vater und Sohn ein enges Verhältnis: "Meine Mutter sagt, wir wären auch vom Wesen her ziemlich gleich", so Florian Hoeneß und weiter: "Papa und ich haben die gleiche Sicht auf wichtige Lebensthemen." Vielleicht gilt Florian auch deswegen als engster Berater vom Weltmeister von 1974.

Die Familie Hoeneß hat in der Vergangenheit einige schwere Schicksalsschläge hinnehmen müssen: Florian war es, der am 17. Januar 2013 die Selbstanzeige von Uli Hoeneß beim Finanzamt Rosenheim einreichte. Als sein Vater dann im Jahr darauf wegen Steuerhinterziehung ins Gefängnis musste, besuchte er ihn alle zwei Wochen.

Auch Florian Hoeneß selbst hatte bereits Erfahrungen vor Gericht gesammelt: 2011 wurde er angeklagt, weil er bei Rot über die Ampel gefahren sein soll. Das Gericht verurteilte ihn zu einer Geldbuße von 90 Euro und drei Punkten in Flensburg.

Ihre Liebe zum FC Bayern teilen Vater und Sohn. Während seiner Tätigkeit bei den Münchenern nahm Uli Hoeneß seinen Sohn des Öfteren mit an die Säbener Straße. "Ich durfte oft mit zum Training, dort kickten wir", verriet er einst in einem Gespräch mit der "Bild". "Bis ich 14, 15 Jahre alt war, gab es für mich nur Fußball." Eine Profikarriere hatte aber nie zur Debatte gestanden.

Florian Hoeneß ist als eine der bedeutendsten Führungspersönlichkeiten im "Who is Who der deutschen Familienunternehmen" von Die Deutsche Wirtschaft gelistet. Das Industrieunternehmen platziert die wichtigsten 10.000 Inhaber und Geschäftsführer der wichtigsten Familienunternehmen Deutschlands. Hoeneß steht auf Rang 4.468. Was die Wenigsten wissen: Mit seiner Firma unterstützt er auch die Münchner Tafel und stiftet etwa 1,5 Tonnen Wurst pro Woche an die Tafel – und 300 Kilogramm an die Gmunder Tafel.

Ist Florian Hoeneß also wirklich ein möglicher Kandidat bei den Bayern? Reine Spekulation. Er selbst hat sich zu den Gerüchten bisher nicht geäußert, sein Vater ließ eine "Bild"-Anfrage unbeantwortet. Ob das letzte Wort da aber schon gesprochen ist? Man wird sehen.