Die Karriere des Matthias Sammer
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Mathias Sammer lernt das Fußballspielen in seiner Geburtsstadt Dresden. Mit neuen Jahren fängt er in der Jugend der SG Dynamo Dresden an und durchläuft alle Mannschaften bis zu den Profis. Er bleibt dem Verein 14 Jahre lang treu und gewinnt in Dresden zweimal die DDR-Meisterschaft und wird 1990 auch Pokalsieger.
Von der U16 bis zur U23 durchläuft der junge Sammer alle Jugendnationalmannschaften. Mit der U18 wird er 1986 Europameister. Noch im selben Jahr debütiert er in der A-Elf der DDR.
Im Sommer 1990 wechselt der talentierte Mittelfeldspieler nach der Wiedervereinigung von Dresden zum VfB Stuttgart.
Im Dezember 1990 ist Sammer der erste DDR-Fußballer, der von Bundestrainer Berti Vogts in die Auswahl der gesamtdeutschen Nationalmannschaft berufen wird.
Im zweiten und letzten Jahr seiner Stuttgarter Zeit kämpft Sammer mit seinem Team im entscheidenden Spiel noch um die Meisterschaft. Doch der Abräumer holt sich im Saisonfinale eine Rote Karte ab und muss vorzeitig vom Platz. Sammer schottet sich ab, während das Team von Christoph Daum auf dem Rasen weiter um den Titel spielt.
Der VfB Stuttgart setzt sich im Rennen um die Schale letztendlich durch und auch der emotionale Sechser Matthias Sammer kann sich über seinen erfolgreichen Abschied aus Stuttgart freuen.
Vom Schwabenland zieht es den Sachsen 1993 in die Lombardei, wo er für den italienischen Klub Inter Mailand auf dem Platz steht.
Sein Glück findet Sammer in Italien allerdings nicht. Deshalb kehrt er schon in der Winterpause zurück in die Bundesliga. Genauer gesagt zu Borussia Dortmund.
Unter Trainer Ottmar Hitzfeld prägt Sammer eine Ära beim BVB. Er gewinnt mit den Schwarz-Gelben 1995 und 1996 die Deutsche Meisterschaft.
Während er beim BVB zu einer festen Größe geworden ist, läuft es für ihn auch unter Berti Vogts in der Nationalmannschaft immer besser.
Seine Nationalmannschaftskarriere krönt Sammer 1996 mit dem Europameister-Titel. Oliver Bierhoff (re.) schießt in der Verlängerung des Finals gegen Tschechien das entscheidende Golden Goal.
Nach zwei Jahren als Deutscher Meister muss der BVB 1997 den FC Bayern in der Bundesliga ziehen lassen. Doch im internationalen Geschäft gelingt der Mannschaft um Kapitän Matthias Sammer der ganz große Wurf. Die Mannschaft gewinnt im Finale gegen Juventus Turin mit 3:1 und holt den Champions-League-Titel. Nach dem Schlusspfiff liegt Sammer von seinen Emotionen überwältigt am Boden. Im Hintergrund feiert Andreas Möller den Sieg auf seine Weise.
Nachdem Sammer fast alles gewonnen hat, was man im Profi-Fußball gewinn kann, muss er sich in der Zeit nach seinen großen Erfolgen mit einer langwierigen Knieverletzung auseinandersetzen.
Sein Körper spielt nicht länger so mit, wie der Leader sich das vorstellt. Nach langem Kampf um ein Comeback auf hohem Niveau und zahlreichen Stunden in der Reha, hängt Sammer seine Schuhe im Jahr 2000 dann doch an den Nagel.
Doch Matthias Sammer brennt auch weiterhin für den Fußball. Sein Lehrer ist BVB-Coach Udo Lattek, dessen Assistent Sammer ab 2000 ist. Parallel zum Spielbetrieb bei der Borussia erwirbt Sammer noch im ersten Jahr seiner Karriere abseits des Platzes seine Trainer-Lizenz.
Noch im Jahr 2000 übernimmt Sammer den BVB als Chef-Trainer und wird mit den Dortmundern 2001 Dritter in der Liga und qualifiziert sich für die Champions League. Im Jahr darauf wird er als jüngster Trainer der Bundesligageschichte Deutscher Meister. Danach stagniert der BVB. Ein dritter und ein sechster Platz in der Bundesliga, sowie das zweimalige frühe internationale Ausscheiden führen dazu, dass der bis 2010 laufende Vertrag im Juni 2004 aufgelöst wird.
Die nächste Station des erfolgshungrigen Dresdners ist sein ehemaliger Verein VfB Stuttgart. Dort stellt der erfolgshungrige Trainer einen gewissen Philipp Lahm jedes Spiel auf, obwohl der Rechtsverteidiger mit seinen 20 Jahren noch über wenig Erfahrung verfügt. Lahm das Vertrauen zu schenken, wird sich später als großer Glücksfall für Fußball-Deutschland erweisen. Obwohl Stuttgart sich mit dem Europapokal fürs internationale Geschäft qualifiziert, wird 2005 sein Rauschmiss gefordert, mit der Begründung, dass der VfB Champions League spielen müsse. Sammers Vertrag wird im Sommer 2005 aufgelöst.
Zwischen 2005 und 2010 ist es ruhig um Matthias Sammer. Im Jahr 2006 tritt er beim DFB die Stelle als Sportdirektor an. Ab 2010 strukturiert er als Nachwuchskoordinator vor allem die Jugendförderung des DFB komplett um und trägt so auch zum aktuell stark besetzten Kader der Nationalmannschaft bei.
Doch dann kommt 2012 der Paukenschlag. Matthias Sammer verlässt den Deutschen Fußball Bund und wechselt zum FC Bayern München. Dort soll er nach den Misserfolgen der letzten Jahre dafür sorgen, dass Umfeld, Trainerstab und Mannschaft die letzten Prozente abrufen, die zu den ganz großen Erfolgen noch fehlen.
Und direkt im ersten Jahr seiner Tätigkeit für den bayrischen Hauptstadt-Klub holt Bayern München das Triple aus Meisterschaft, Pokalsieg und dem Titel in der Champions League. Dafür gibt es auf dem Marienplatz in München eine ordentliche Bierdusche von Arjen Robben und seinen Kollegen.
