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Zoff im Live-TV: Sky-Experte Dietmar Hamann wütet gegen Schiedsrichter-Experten


"Dann können wir aufhören"
Großer Zoff im Live-TV: Sky-Experte redet sich in Rage


Aktualisiert am 22.10.2023Lesedauer: 3 Min.
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Didi Hamann: Der Sky-Experte war außer sich vor Wut. (Quelle: IMAGO/Revierfoto/imago-images-bilder)

Es ging um eine Szene im Spiel zwischen Freiburg und Bochum, die Sky-Experte Didi Hamann echauffierte. Es entwickelte sich ein verbaler Streit zwischen dem Ex-Nationalspieler und DFB-Sprecher Alex Feuerherdt.

Didi Hamann war außer sich. "Wenn das keine Rote Karte ist, dann können wir aufhören", so die Meinung des Ex-Nationalspielers. Der Sky-Experte diskutierte mit Moderator Michael Leopold ein Foulspiel von Freiburgs Vincenzo Grifo an Bochums Cristian Gamboa in der 29. Minute.

Grifo hatte ein wenig die Orientierung verloren und kam gegen Gamboa deutlich zu spät, traf diesen sehr hart am Knöchel. Auch wenn es erst sein erstes Foul in der kompletten Saison war, hätte er für diese Aktion die Rote Karte sehen können – beziehungsweise nach Meinung von Hamann sogar müssen.

Verbaler Schlagabtausch zwischen Hamann und Feuerherdt

Die TV-Männer holten sich Unterstützung hinzu, ließen Alex Feuerherdt ins Studio schalten. Noch in der vergangenen Saison war Feuerherdt Schiedsrichter-Experte bei Sky, mittlerweile arbeitet er jedoch als Leiter Kommunikation und Medienarbeit für den DFB. Zum Zeitpunkt der Schalte befand sich Feuerherdt im Video Assist Center, besser bekannt als Kölner Keller, und legte Argumente dar, warum Schiedsrichter Tobias Reichel keinen Platzverweis gegen Grifo aussprach.

Pl.MannschaftSp.SUNToreDiff.Pkt.Form
8
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Heidenheim
3410121250:55-542
9
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Bremen
341191448:54-642
10
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Freiburg
341191445:58-1342
12
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Wolfsburg
341071741:56-1537
14
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Gladbach
347131456:67-1134
18
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Darmstadt
34382330:86-5617

"Das Trefferbild könnte für Gelb sprechen. Es wird die Fußseite getroffen, der Schuhrand. Und das ist tatsächlich ein Kriterium, das für die Schiedsrichter wichtig ist. Wird der Spieler oberhalb oder unterhalb des Knöchels getroffen? Er wird unterhalb des Knöchels getroffen, sodass die Entscheidung Gelb des Schiedsrichters für den Videoassistenten noch vertretbar war." Laut Feuerherdt hätte der Videoassistent aber auch nicht mehr korrigierend eingegriffen, hätte Reichel bereits auf dem Platz auf Rot entschieden.

Mit den Ausführungen Feuerherdts war Hamann allerdings sichtlich unzufrieden. Es entwickelte sich ein verbaler Schlagabtausch.

Hamann: "Alex, er trifft nicht den Schuh, er trifft den Knöchel. Früher hat es rohes Spiel gegeben. Er hat eine Verletzung des Gegners billigend in Kauf genommen. Er trifft ihn voll auf dem Knöchel. Also wenn das keine Rote Karte ist ... erzähl mir doch nichts von wegen Trefferbild!", redete sich Hamann in Rage. "Das ist eine Rote Karte".

Feuerherdt widersprach: "Er trifft aus meiner Sicht die Schuhseite und nicht den Knöchel. Dann haben wir offenbar schon eine Differenz, eine Diskrepanz in der Wahrnehmung. Das ist der Schuh, den er trifft ...", ehe er von Hamann unterbrochen wurde.

"Ihr dreht es auch so, wie ihr es braucht"

"Alex, woher weißt denn du, bis wohin der Schuh geht? Das sieht man doch gar nicht. Der trifft ihn am Knöchel. Wenn wir für so etwas keine Rote Karte geben, dann können wir aufhören. Der Schuh geht doch nicht bis zum Schienbein", so Hamann.

Feuerherdts Entgegnung unterbrach Hamann prompt – und setzte zu einer Generalkritik am DFB an. "Alex, ihr dreht es euch so hin, wie ihr es braucht. Und am Ende der Saison kommt wieder die DFB-Statistik und es heißt dann, dass der Videobeweis einmal danebenlag. Dabei gab es diese Saison schon zehn Situationen, in denen ihr falsch entschieden habt", erzürnte sich Hamann weiter.

Moderator Leopold schaltete sich ein, mit der Bitte an Hamann, "ein bisschen Schärfe" herauszunehmen und dem Plan, auf eine andere Szene überzuleiten. Doch Feuerherdt wollte die Aussagen des Ex-Nationalspielers so nicht stehen lassen. "Ich muss da erst einmal deutlich widersprechen. (...) Wir hatten schon diverse Schalten, da habe ich keine zehn Fehler vorgerechnet bekommen, da bin ich ein wenig verwundert. Ich bleibe auch dabei: Eine Rote Karte wäre in Ordnung gewesen, aber eine Gelbe Karte ist keinesfalls falsch. Wenn wir da Meinungsverschiedenheiten haben, ist das vollkommen in Ordnung, aber ich kann die Schärfe da ehrlich gesagt nicht verstehen", so Feuerherdt, ehe er auf die von Leopold angesprochene andere Szene weiter einging.

Bochums Trainer Letsch: "Muss er ihm erst den Fuß brechen?"

Danach beendete Leopold die Schalte, dankte Feuerherdt und sprach sich für eine Schlichtung der beiden Streithähne aus. "Ich gebe den Mediator. Wir machen es wie auf dem Trainingsplatz: Schienbeinschoner an – und später geben wir uns die Hand. Also du und Didi. Danke dir und Grüße nach Köln."

Auf Bochumer Seite fühlte man sich von der Entscheidung des Schiedsrichters stark benachteiligt. "Das ist ein Witz, ich habe dafür kein Verständnis", sagte Bochums Sportchef Patrick Fabian über das Foul. Auch Trainer Thomas Letsch hatte für die Entscheidung kein Verständnis. "Ich frage mich, ob er ihm den Fuß erst brechen muss, damit es Rot gibt? Das muss mir mal einer erklären."

Anstatt vom Feld geschickt zu werden, drehte Grifo das Spiel per verwandeltem Handelfmeter (45.), der die Bochumer ebenfalls ärgerte. Zuvor hatte Gonçalo Paciência den VfL in Führung gebracht (15.) und Ritsu Doan ausgeglichen (26.). Sky-Kommentator Oliver Seidler hatte die Gelbe Karte noch als vertretbar angesehen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen bei Sky
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