t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeSportBundesliga

Union Berlin im freien Fall: Gelingt die Wende mit Trainer Urs Fischer?


"Arbeiten und die Schnauze halten"
Union Berlin im freien Fall

Von t-online, sid, dpa
26.10.2023Lesedauer: 3 Min.
imago images 1036176921Vergrößern des BildesRatlos und bedient: Union-Trainer Urs Fischer sitzt nach der Niederlage gegen Neapel allein auf der Ersatzbank. (Quelle: IMAGO/RHR-FOTO/imago-images-bilder)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Die anhaltende Negativserie sorgt für reichlich Frust bei den Spielern von Union Berlin. Rund um die Mannschaft gibt es vermehrt Störfeuer. Gelingt den "Eisernen" mit Trainer Fischer die Wende?

Das schlechte Gewissen fraß David Fofana auf. Nicht nur die neunte Niederlage in Serie hielt den Stürmer von Union Berlin wach, sein verweigerter Handschlag mit Trainer Urs Fischer schien ihn um den Schlaf zu bringen. Noch in der Nacht nach dem Rückschlag in der Champions League postete Fofana sein "Mea Culpa". Und dennoch: In der Krise sind aus Köpenick ungewohnte Störgeräusche zu vernehmen.

"Ich möchte mich beim Klub, dem Trainer, meinen Teamkollegen und den Fans für mein Verhalten bei der Auswechslung entschuldigen", schrieb Fofana nach der 0:1 (0:0)-Niederlage gegen die SSC Neapel bei Instagram. "Diese Geste war nicht beabsichtigt und stellt in keiner Weise meine Einstellung dar. All dies entstand aus Frustration, weil ich dem Team weiterhin helfen wollte, ein positives Ergebnis zu erzielen."

Fischer verwundert über Frage

Was war passiert? Fischer hatte kurz nach dem Spiel bereits angekündigt, Fofana zum Rapport bitten zu wollen, nachdem jener bei seiner Auswechslung in der 70. Minute sichtlich frustriert an ihm vorbeigestapft war – ohne die Hand des Schweizers zu schütteln. "Es wird ein Gespräch geben", so Fischer, der sich ob der Nachfrage jedoch auch verwundert zeigte: "Ich finde es erstaunlich, dass das die erste Frage nach diesem tollen Spiel von uns ist."

Auch Kapitän Christopher Trimmel war bemüht, die Angelegenheit sachlich einzuordnen. "Solche Situationen wie mit David kommen auch im Fußball vor. Das sollte man nicht überbewerten", sagte der Österreicher, der in Bezug auf das Gesamtklima bei den Unionern anmerkte: "Wenn wir intern schlechte Stimmung hätten, würden wir nicht so einen Auftritt hinlegen."

Nach der Transfer-Offensive im Sommer müssen bei den Eisernen mehr Egos balanciert werden. Die Erwartungen sind zumindest von außen deutlich gestiegen, und auch bei Union wird sich nach den namhaften Verstärkungen des Kaders niemand mit einer Saison Abstiegskampf zufriedengeben wollen.

Bonucci bezieht Stellung zu Gerüchten

In Zeiten der Talfahrt – nach der dritten Pleite im dritten Königsklassenspiel droht das Aus – entwickeln sich aus solchen Aktionen jedoch schnell Nebenkriegsschauplätze. Hinzu kommt die Personalie Leonardo Bonucci. Der Europameister, der am Dienstag 90 Minuten auf der Bank saß, soll italienischen Medienberichten zufolge mit seiner Situation nicht einverstanden sein. Fischer zeigte sich darüber "überrascht", denn er habe "diese Woche mit Leo gesprochen. Natürlich ist er unzufrieden, ich hoffe, dass alle spielen wollen", sagte er diplomatisch.

Inzwischen hat auch der Italiener via Instagram Stellung zu den Berichten genommen. Er schrieb: "Ich bin nicht mehr überrascht, wenn ich wieder einmal erfundene Nachrichten über mich lese. Ich führe täglich konstruktive Gespräche mit dem Trainer." Und weiter: "Ich habe immer die Entscheidung eines jeden Trainers respektiert, und das war auch gestern der Fall."

Fischers schwerste Phase in fünf Jahren

In all dem Trubel muss Fischer nun endlich einen Weg zum Sieg finden, denn sonst wird er bald selbst angezählt werden. "Dass das eine gewisse Dynamik aufnimmt, das ist logisch, mit dem muss ich als Trainer leben", sagte Fischer, der die schwerste Phase in seiner fünfjährigen Amtszeit durchmacht.

Seine Führungsspieler stärkten Fischer erneut den Rücken. Der Schweizer erreiche die Mannschaft immer noch, so Trimmel. "Man sieht es ja. Wir haben ein gutes Spiel gemacht. Man sieht es in der Art und Weise", sagte er. Khedira lobte: "Er ist immer bei sich geblieben, immer demütig. Er ist immer sachlich in der Analyse." Es helfe nichts, die Situation schönzureden. "Du musst arbeiten, die Schnauze halten und es auf den Platz bringen."

Trimmel: "Nur Frage der Zeit, bis wir wieder gewinnen"

Gibt es am Samstag bei Werder Bremen in der Bundesliga die zehnte Pflichtspielpleite nacheinander, könnte Union sogar auf einen Abstiegsplatz abrutschen. Wie es gehen kann, zeigten die Berliner teils sogar gegen Neapel. Besonders in der ersten Halbzeit erspielten sich die Gastgeber zahlreiche gute Chancen. "Für mich ist es, wenn wir so weitermachen, nur eine Frage der Zeit, bis wir wieder gewinnen", sagte Trimmel.

Typisch für das aktuelle Union war jedoch das Gegentor durch Giacomo Raspadori (65.), das erst durch eine Verkettung individueller Fehler ermöglicht wurde. Und dann war da ja auch noch die Geschichte mit Fofana.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen SID und dpa
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website