BVB-Boss Watzke hinterfragt Bekenntnis zu Trainer Edin Terzić

Vergangenen Sommer hatte der BVB-Boss eine bemerkenswerte Aussage zu Trainer Terzić getroffen. Das würde er so nicht mehr tun. Ein TV-Experte sagt indes eine Trennung nach Saisonende voraus.

Drei Spiele, drei Siege. Im neuen Jahr läuft es für den BVB. Noch im Dezember war die Borussia bedenklich ins Straucheln und Trainer Edin Terzić schwer in die Kritik geraten. Nach einer Krisensitzung kurz vor Weihnachten entschieden die Klub-Verantwortlichen: Der Trainer darf weitermachen.

Bisher zahlt sich diese Entscheidung aus. Doch was hat sich in der Zwischenzeit geändert? Mit Jadon Sancho und Ian Maatsen kamen zwei neue Spieler. Und zwei neue Co-Trainer. Die langjährigen BVB-Profis Nuri Sahin und Sven Bender assistieren Trainer Terzić.

In Sahin und Bender sieht TV-Experte Mario Basler auch den Hauptgrund, warum Dortmund zurück in die Erfolgsspur gekehrt ist. Und gleichzeitig macht er mit der Installation des Duos eine Entmachtung des Cheftrainers aus. In seinem Podcast "Basler ballert" sagte der Ex-Nationalspieler: "Er (Terzić, d. Red.) braucht zwei an seiner Seite und deswegen hat man ihm die dahin gestellt. Deswegen glaube ich auch, dass in der Sommerpause etwas passieren wird."

Watzke: "Weiß nicht, ob ich das noch mal sagen würde"

Der BVB und Terzić hatten jedoch stets betont, dass Sahin und Bender auf expliziten Wunsch des Trainers geholt wurden, Terzić die beiden also keinesfalls "dahin gestellt" bekommen hat, wie Basler behauptet.

Während Basler also eine Schwächung von Terzić sieht, ist für BVB-Boss Hans-Joachim Watzke genau das Gegenteil der Fall. Das stellte er in der Sendung "Bild Sport" bei Welt TV nochmals klar: "Das ist ein Zeichen von Intelligenz und Stärke. Nur Leute, die was können, holen sich Leute dazu, die was können. Leute, die unsicher sind, holen sich irgendeine Pflaume."

Gleichzeitig räumte er jedoch auch ein, dass er sein im August getätigtes Treue-Bekenntnis zu Terzić in der Absolutheit von damals nicht mehr äußern würde. Watzke: "Ich weiß nicht, ob ich das so noch mal sagen würde", erklärte der 64-Jährige. Vor Saisonstart hatte er angekündigt: "Wir gehen die nächsten Jahre den Weg mit Edin Terzić. Punkt, aus."

Er habe sich anschließend gewundert, "dass da so eine Welle draus gemacht wurde. Da wurde meine Glaubwürdigkeit hinterfragt, das ist doch alles Unsinn. Meine Überzeugung ist, dass Edin Terzić ein hervorragender Trainer ist. Das habe ich zum Ausdruck gebracht. Nicht mehr und nicht weniger."

Basler: "Glaube, wir sehen in Dortmund einen neuen Trainer"

Es sei klar, "dass irgendwann einmal die Zukunft zu Ende ist. Ich weiß auch, dass Fußball ein Ergebnissport ist. Wenn du 15-mal verlierst, wird es schwierig", so Watzke.

Für Basler steht jedenfalls fest, dass Terzićs Weg beim BVB im Sommer endet. Auch, weil es dann viele namhafte Alternativen gebe. Basler: "In Barcelona hört ein Trainer auf. Das ist sicherlich auch interessant, wenn man in der Bundesliga Trainer sein kann, weil Xavi vielleicht auch mit Alonso (Xabi Alonso, Trainer von Bayer Leverkusen, d. Red.) mal gesprochen hat."

Basler weiter: "In Liverpool hört einer auf (Jürgen Klopp, d. Red.). Nagelsmann wird im Sommer frei." Er legt sich fest: "Egal, wie diese Saison ausgeht. Ich glaube, dass man nach der Saison in Dortmund einen neuen Trainer sehen wird."