Foto-Show: Die Stadionsprecher der Bundesliga

Arnd Zeigler, Werder Bremen: Der kultige Spaßvogel wurde vor allem durch die WDR-Sendung "Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs" bekannt. Der 47-Jährige ist nebenbei noch Sänger und Autor und an der Weser längst zur Kultfigur geworden. Oft ist er zusammen mit Christian Stoll im Weserstadion zu hören. Die Tonart der beiden ist sachlich und dennoch stimmungsvoll.

Norbert Dickel, Borussia Dortmund: Seit 1992 ist der Ex-Bundesliga-Profi dabei und gehört der Kategorie "emotional" an - schließlich ist er der "Held von Berlin". Denn der frühere Stürmer erzielte 1989 beim 4:1 im Pokalfinale gegen Werder Bremen trotz Knieverletzung zwei Tore. Heute sagen seine Bosse sogar: "Er ist das Gesicht des BVB!" Nebenbei ist der 50-Jährige auch als Moderator, Repräsentant und Event-Manager im Einsatz.

Dirk Böge (li.) und Lotto King Karl, Hamburger SV: NDR-Moderator Böge und der Hamburger Kult-Rocker teilen sich seit 2008 die Show. Damals gab es ein Politikum: Der NDR löste Radio Hamburg als HSV-Medienpartner ab, das beliebte Duo - beide bei Radio Hamburg - stand vor dem Aus. Heute singt Lotto King Karl weiterhin vor dem Anpfiff "Hamburg, meine Perle" und moderiert gemeinsam mit Böge durch die bunte Unterhaltung.

Klaus Hafner, FSV Mainz 05: Seit 23 Jahren ist der 58-Jährige die Stimme in Mainz. Als Gäste-Anhänger einmal verbotene Pyrotechnik zündeten, griff er mit der Bemerkung ein: "Auch in Mainz funktionieren Handys. Da muss niemand die Mannschaftsaufstellungen per Rauchzeichen nach Hause übermitteln..." 2011 war Hafner übrigens 24 Wochen an den Rollstuhl gefesselt - trotzdem moderierte er alle Heimspiele.

Stephan Lehmann (li.), FC Bayern München (hier mit Neuzugang Javi Martínez): Der 50-Jährige gibt schon seit 1996 den Stadionsprecher beim Rekordmeister. Er ist zudem Radio- und TV-Moderator. Der gebürtige Münchner hat seit 16 Jahren kein einziges Pflichtspiel verpasst und ist sogar im Trainingslager dabei. Trotz seiner Leidenschaft gibt er sich im Stadion fair, immer sehr lebhaft, aber nie überbordend. "Einpeitsch-Stimmung" im Mallorca-Stil sei ihm fremd, Manipulation des Publikums findet er grässlich.

Dirk Oberschulte-Beckmann, FC Schalke 04: Der 51-Jährige ist seit 1994 ein großer Bestandteil der Knappen. Eine Festanstellung konnte er sich aber erst 2011 sichern. Er ist zuständig für alle Moderationen, die im Verein anfallen, darüber hinaus wird er auch in der Sponsoren-Betreuung eingesetzt. Zudem ist er Beauftragter für Schalkes sozialpädagogisches Schulprojekt "ZEUS". Als 04-Enthusiast und Fußballfachmann findet er im Stadion stets die Balance aus Show und Sport.

André Rothe, Eintracht Frankfurt: Der 53-Jährige teilt sich die Aufgabe mit Radiomoderator Mirko Förster (39). Rothe ist mit Unterbrechung seit 1997 dabei, Förster seit 2007. Beide arbeiten im Hauptberuf für den Eintracht-Medienpartner Hessischer Rundfunk (HR): Rothe ist Radio-Journalist, Förster als stellvertretender Redaktionsleiter der hr3-Morgenshow "Pop&Weck". Beide pflegen einen recht sachlichen, eher ruhigen Stil. Rothe war auch schon bei Auswärtsspielen im Einsatz.

Torsten Knippertz, Borussia Mönchengladbach: Der 42-Jährige war Stadionsprecher von 1999 bis 2001 und ist es wieder seit 2006. Der TV-Moderator (unter anderem bei n-tv, Sport1), Schauspieler und Musiker ist ein echter Medien-Profi. Er bringt Stimmung rein, ohne als "Einpeitscher" zu fungieren. Zudem ist er sicher bei Interviews und heitert mit Sprüchen auf. Legendär ist seine Ansage bei einer Einwechslung: "Jetzt kommt Rob Friend, Schütze unseres Siegtreffers!" - Sekunden später traf er.

Klaus Schenkmann, Bayer Leverkusen: Der Sportwissenschaftler gilt als emotional, sachlich und beruhigend. Der 49-Jährige ist seit 2001 am Mikrofon. Der Journalist und Berater von Zahnarztpraxen wird seit 2009 zudem von Petra Dahl unterstützt - einer Werbeberaterin in der Bayer-marketing-Abteilung. Sie ist die einzige Frau in diesem Liga-Metier. Ihre Gefühle gehören der eigenen Elf, trotzdem behandelt sie Gegner stets freundlich.

Holger Laser, VfB Stuttgart: Der 41-Jährige ist erst seit Anfang des Jahres Stadionsprecher bei den Schwaben und stammt aus Sindelfingen. Seit seiner Kindheit ist er VfB-Fan, hat Lehramt (Mathe und Sport) studiert und arbeitet für die vereinsinterne Video-Plattform VfB-TV. Beim privaten L-TV-Sender in Heilbronn berichtet er zudem über Lokalsport. Der Mann am Mikro präsentiert das Spiel und den Countdown jung, dynamisch, aber auch zurückhaltend und sehr seriös.

Stefan Kuna, Hannover 96: Der 36-Jährige ist hauptberuflich als Moderator beim Radiosender NDR 2, dem Medienpartner der 96er, tätig. Beim Verlesen der Aufstellung und bei den Toren der Roten heizt Kuna der Menge mächtig ein. Die rein informativen und seriösen Ansagen werden von Frank Rasche vorgenommen. Der 48-Jährige ist hauptberuflich Sprecher des niedersächsischen Innenministeriums.

Mike Diehl, TSG 1899 Hoffenheim: Als Moderator von "Radio Regenbogen" ist der 48-Jährige schon längst Kult in Nordbaden. Seit dem Aufstieg in die 2. Liga im Jahr 2007 führt der Leiter der Fanbetreuung durch die Heimspiele. Eine Viertelstunde vor dem Abpfiff singt er seit voriger Saison stets die etwas schmalzige Klubhymne "Unsere Liebe" live vor der Fantribüne. Zwar trifft er dabei nicht immer jeden Ton, dafür sind seine Sprüche aber durchaus hörenswert.

Oliver Bolz, SC Freiburg: Bolz, 37-jähriger Radiomoderator vom Medienpartner Baden.fm, unterhält die Freiburger Fans mit Interviews und Video-Einspielern im Stadion. Während des Spiels ist Claus Köhn zu hören, ein Urgestein bei den Breisgauern. Der Personalsachbearbeiter an der Pädagogischen Hochschule macht seinen Sprecher-Job seit 1988, damals noch für 20 Mark pro Spiel. Er führte als Ritual das Badnerlied ein und ist eher sachlich. Leider gibt es von beiden keine Fotos.

Rolf Störmann, FC Augsburg: Hauptberuflich arbeitet der 47-Jährige als Moderator bei Hit-Radio rtl, dem Medienpartner des Klubs. Seit 2007 jobbt er als FCA-Stadionsprecher, bereits seit 2001 fungiert er in ähnlicher Funktion bei den Augsburger Panthern im Eishockey. Dabei legt er Wert auf eine Mischung aus sachlicher Information und emotionalen Zugaben, ohne zu überziehen ."Mit dem Alter wird man reifer", sagt er, "aber ich möchte mich grundsätzlich nicht in den Vordergrund drängen."

Georg Poetzsch, VfL Wolfsburg: Bereits im alten Stadion der Wölfe war der 38-jährige Chefredakteur von Hit-Radio Antenne der Stadionsprecher. Die Meisterschaft 2009 verpasste die "Stimme der Wölfe" allerdings: Erst nach dreijähriger Auszeit aufgrund der gewechselten Medienpartnerschaft des VfL kehrte er 2011 zurück. Der gebürtige Ostfriese gibt bei der Verkündung der Aufstellung den Einpeitscher und wedelt gern mit dem grünen Vereinsschal.

Guido Seibelt, 1. FC Nürnberg: Der 38-Jährige moderiert normalerweise mit Martin Siegordner gemeinsam. Seibelt macht den Job im Stadion seit zehn Jahren, Siegordner erst seit 2009. Beide sind beim FCN-Medienpartner Gong 97,1 angestellt. Seibelt als Programmchef, Siegordner als Chef vom Dienst. Sie moderieren zudem die "Morning-Show". Der Countdown beginnt beim Club 60 Minuten vor dem Anpfiff. Beide sehen sich eher als Vermittler zwischen Klub und Fans.

Willi Ebersberger (re. mit Manager Rachid Azzouzi), SpVgg Greuther Fürth: Laut Aussagen des 50-Jährigen (re.) muss ein guter Stadionsprecher versuchen, "Informationen und Entertainment zu bieten." Seit 2011 versucht der Journalist, genau dies im Stadion umzusetzen. Dabei teilt er sich den Job bei den Kleeblättern mit Stefan Krautz (32). Der Eventmanager und DJ ist noch relativ jung, aber bereits seit 2002 dabei. Beide wollen die Anhänger mitreißen, "aber man darf es nicht übertreiben".

Ilja Ludenberg, Fortuna Düsseldorf: Auch bei der Fortuna teilen sich zwei den Job. Ludenberg spricht seit 2005 ins Mikro, André Scheidt ist seit 2006 dabei. Im wirklichen Leben führt Ludenberg einen Dachdecker-Betrieb und arbeitet in der Scouting-Abteilung der Düsseldorfer Aufsteiger. Scheidt ist Moderator. Beide gelten als sachlich, wobei Scheidt auch mal die Emotionen hochkochen lässt.