Jupp Heynckes prophezeit Bayern-Stars weitere Leistungssteigerung

Der FC Bayern München hat in der zurückliegenden Saison alles in Grund und Boden gespielt. Der erste Triple-Sieger in der deutschen Fußballgeschichte stellte einen Rekord nach dem anderen auf. Die Dominanz war phasenweise so groß, dass die Konkurrenz froh war, wenn es am Ende keine Klatsche gab. Da klingt es fast schon wie eine Drohung, wenn Jupp Heynckes gleich einer ganzen Reihe Bayern-Spielern eine weitere Leistungssteigerung ins Stammbuch schreibt.

So attestiert der scheidende Bayern-Coach David Alaba und Toni Kroos ein noch nicht ausgeschöpftes "Riesenpotenzial". Von Kroos war Heynckes schon immer überzeugt. Als er noch Trainer bei Bayer Leverkusen war, lieh er den mittlerweile 23-Jährigen vom FC Bayern aus und begann, das Mittelfeld-Juwel zu schleifen.

Alaba ist mit 20 Jahren schon ein Klassespieler

Alaba ist sogar noch drei Jahre jünger als Kroos. Der 20-Jährige wurde 2011 und 2012 zwei Mal hintereinander zu Österreichs Fußballer des Jahres gewählt. Und 2013 dürfte die Wahl erneut auf den Linksverteidiger fallen. Dabei ist diese Position noch nicht einmal Alabas Lieblingsrolle. In der Nationalmannschaft zieht er bereits im zentralen Mittelfeld die Fäden. Dass Alaba auf zwei so unterschiedlichen Positionen bereits zu einem so frühen Zeitpunkt glänzen kann, zeigt sein enormes Potential.

Und noch ein weiterer Youngster steht bei Bayern schon parat, um zum ganz großen Sprung anzusetzen: Xherdan Shaqiri. Auch auf den Schweizer hält Heynckes große Stücke. "Shaqiri wird ein Klassespieler." Der Triple-Trainer im Ruhestand lässt aber auch durchblicken, dass der 21-Jährige von Pep Guardiola noch individuell verbessert werden muss. Man müsse mit ihm noch arbeiten. sagte Heynckes. "Mein Nachfolger hat die Klasse, das zu tun."

Boateng hat sich weiterentwickelt

Sollte dem Spanier das gelingen, dann könnte Shaqiri ebenso ein Entwicklungssprung bevorstehen, wie ihn zuletzt Jerome Boateng hinlegte. Heynckes erklärt die Leistungssteigerung des einstmals etwas phlegmatisch wirkenden Innenverteidigers wie folgt: "Bei Jerome war es ein ständiger Dialog: dass er mehr Ruhe in sein Spiel und Leben bringen musste, professionellere Abläufe, Pausen." Mittlerweile sieht ihn den Weltmeister von 1974 auf einem sehr guten Weg. "Boateng wird ein Weltklassespieler werden."

Und dann wäre noch Heynckes‘ letzter Wunschspieler. Javi Martinez. Auch der Spanier ist erst 24 Jahre alt und hat in seiner ersten Saison beim FC Bayern als Absicherung für Bastian Schweinsteiger auf der Doppelsechs eingeschlagen, wie selten ein Neuzugang beim Rekordmeister. "Er wird noch stärker", sagt Heynckes, der sich vor einem Jahr besonders stark gemacht hatte, dass der Mittelfeldabräumer nach München kommt.

Erfolgsära ist möglich

Neben der Weiterentwicklung der jungen Spieler, dürfte bei den Führungsspielern wie Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger, Manuel Neuer oder auch Thomas Müller durch den Triple-Erfolg noch der letzte Schuss Überzeugung hinzugekommen sein, etwas Großes schaffen zu können. Und scheinen die Chancen auf eine dauerhaft erfolgreiche Zukunft rosiger denn je.

"Im Moment sind wir die beste Mannschaft. Das muss man in den nächsten Jahren bestätigen", sagte Heynckes. "Man braucht eine Ära von drei, vier Jahren, damit man die beste Mannschaft ist. Wie zuletzt Barcelona."