Ex-Nationalkeeper erklärt Wiese: Muskel-Training als Frust-Abbau
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Nach und nach sei dann das Training im Kraftraum zu einem wichtigen Teil seines Lebens geworden: "Inzwischen macht das Gewichte stemmen Spaß. Es ist wie früher beim Fußball: Da habe ich auch schon viel trainiert, habe Extra-Schichten eingelegt, um besser zu werden."
Dabei seien die Übungen keineswegs Selbstzweck, vielmehr gehe es um das eigene Körpergefühl. "Ich will keine Bodybuilding-Meisterschaft mitmachen, es ist einfach für mich: Ich will mich wohlfühlen", erklärte der Torwart.
Zeit bei 1899: "Kam mir vor wie in einem Horror-Film"
Unter seine Zeit bei 1899 Hoffenheim hat Wiese mittlerweile einen Schlussstrich gezogen. Von Anfang an habe er einen extrem schweren Stand bei den Fans gehabt. "Ich war erstaunt darüber, als es sogar eine Demonstration von Anhängern vor der Geschäftsstelle gegen mich gab – auch wenn es nur ein paar Fans waren, aber das hat mich tief getroffen. Dieses Gefühl, das ich damals hatte, nämlich nicht erwünscht zu sein, dieses Gefühl wünsche ich keinem anderen Spieler", so Wiese.
Unter dieser Verunsicherung hätten seine Leistungen gelitten: "Manchmal kam ich mir vor wie in einem Horror-Film. Der Druck, den ich aushalten musste, war unmenschlich. Ich konnte nie befreit aufspielen. Wenn man jeden Tag die Negativ-Schlagzeilen liest, das geht an keinem spurlos vorüber."
Fortsetzung der Karriere fraglich
Momentan steht Wiese mit einem Grundgehalt noch bei 1899 unter Vertrag, ist aber vom Trainings- und Spielbetrieb des Bundesligisten freigestellt. Nun will er mit seiner Familie zurück nach Bremen ziehen, wo er die größten Erfolge seiner Karriere feierte. Ob Wiese seine Laufbahn zwischen den Pfosten fortsetzen wird, konnte er nicht beantworten: "Keine Ahnung, das weiß ich wirklich nicht."
