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Borussia Mönchengladbach: Trotz Dreifach-Belastung auf die europäische Bühne


Borussia M'gladbach im Teamcheck
Trotz Dreifach-Belastung auf die europäische Bühne

t-online, Björn Wannhoff

16.08.2014Lesedauer: 3 Min.
Zwölf Tore und zwölf Vorlagen lautet die Bilanz von Max Kruse in der abgelaufenen Saison.Vergrößern des BildesZwölf Tore und zwölf Vorlagen lautet die Bilanz von Max Kruse in der abgelaufenen Saison. (Quelle: Chai v. d. Laage/imago-images-bilder)
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Ein ausgedehnter Tanz auf drei Hochzeiten und in der Bundesliga eine führende Rolle einnehmen: So erträumt sich Borussia Mönchengladbach die Saison 2014/15. Damit man dabei nicht ins Stolpern gerät, hat der fünfmalige Meister den Kader noch einmal deutlich verstärkt, vor allem in der Breite.

Denn trotz durchwachsener Rückrunde haben die Fohlen mit Platz sechs die Qualifikation für die Playoffs zur Europa League geschafft. Damit bedrohliche Situationen in der Liga vermieden werden können, müssen die Neuzugänge schnell einschlagen - und der neue Schlussmann sich zügig an die deutsche Eliteklasse gewöhnen.

1. Personelle Situation

Den Verlust gleich zweier Publikumslieblinge mussten die Fans der Fohlen verkraften. Mit mindestens einem weinenden Auge, aber auch gewissem Stolz hat man den Ur-Borussen Marc-André ter Stegen zum FC Barcelona gehen lassen, immerhin versüßt durch zwölf Millionen Euro Ablöse. Die Zeit von Zauberfuß Juan Arango ist ebenfalls abgelaufen - der alternde Freistoßkünstler hat sich in Richtung Mexiko verabschiedet.

Man wird beide zweifellos vermissen, aber Manager Max Eberl hat die Truppe qualitativ verstärkt. Missverständnis Luuk de Jong wurde für 6,5 Millionen Euro nach Eindhoven verscherbelt, ansonsten verließen nur Ergänzungsspieler den Klub. Dafür kamen Fabian Johnson (1899 Hoffenheim), André Hahn (FC Augsburg), Ibrahima Traoré (VfB Stuttgart) und Thorgan Hazard (Leihe vom FC Chelsea), die allesamt flexibel einsetzbar sind und die Optionen in der Offensive deutlich erweitern. Die Position zwischen den Pfosten übernimmt Yann Sommer. Der nur 1,83 Meter große, aber sprunggewaltige Schlussmann wurde für acht Millionen Euro vom Schweizer Meister FC Basel losgeeist.

2. Stärken und Schwächen

Ob sich die Torhüterposition nach dem Abschied von ter Stegen als Schwäche herausstellt, wird davon abhängen, wie schnell sich Nachfolger Sommer an das Tempo in der Bundesliga gewöhnt. Seine grundsätzliche Tauglichkeit hat er bereits in der Champions League nachgewiesen.

Während die Viererkette zumeist sicher steht, macht das defensive Mittelfeld immer wieder Sorgen. Mit dem frischgebackenen Weltmeister Christoph Kramer hat man einen echten Dauerläufer und Zweikämpfer in den eigenen Reihen, doch ein Stratege und Taktgeber wird weiterhin vermisst. Granit Xhaka zeigt zwar immer wieder gute Ansätze, ob er aber den endgültigen Sprung zum Leistungsträger schafft, bleibt abzuwarten.

Richtig stark sind die Fohlen, wenn sie Tempo in ihre Angriffe bringen und über Max Kruse, Raffael und die offensiven Außenspieler die gegnerischen Abwehrreihen durcheinander wirbeln. Die Auswahl an schnellen Offensivspielern lässt da manchen Konkurrenten voller Neid zum Niederrhein blicken: Ob Patrick Herrmann, Kruse, Traoré, Hahn, Hazard oder Johnson, allesamt sind starke Optionen für den Trainer.

3. Der Trainer

Lucien Favre ist seit über drei Jahren im Amt und auf dem besten Weg, eine Ära zu prägen. Der Vertrag des mit 56 Jahren ältesten Bundesliga-Trainers läuft noch drei Saisons und der akribische Schweizer sitzt fester im Sattel denn je. Selbst ein Ausscheiden in den Playoffs zur Europa League gegen FK Sarajevo oder ein verpatzter Saisonstart macht niemand in Gladbach nervös.

Favre ist ein Trainer mit einem enormen taktischen Verständnis und besitzt zudem die Gabe, Spieler individuell besser zu machen durch seine Trainingsarbeit. Er lässt zudem einen Fußball spielen und zuweilen zelebrieren, der an die goldenen 1970er Jahre erinnert, als die Fohlenelf aus einer gut strukturierten Abwehr schnellen und spektakulären Offensivfußball bot.

Allerdings neigt der ehemalige Mittelfeldspieler dazu, seinem System und seiner ersten Elf bis zum bitteren Ende zu vertrauen, was die Fans manchmal an den Rand der Verzweiflung bringt. Favre kennt die Brechstange höchstens aus dem Eisenwarenladen, und mit dem Spielertyp Strafraumstürmer kann er nicht viel anfangen.

4. Prognose

Zum zweiten Mal nach 2012 steht den Borussen unter Favre eine Saison mit internationalem Fußball bevor - ein Erfolg über FK Sarajevo vorausgesetzt. Im Gegensatz zu der Situation vor zwei Jahren, als man die Abgänge von Marco Reus, Dante und Roman Neustädter zu verkraften hatte, schickt Gladbach diesmal eine gefestigte Mannschaft aufs Feld. Zudem wurde der Kader klar für den Tanz auf drei Hochzeiten ausgelegt und in der Breite deutlich verstärkt.

Deshalb hat die Borussia realistische Chancen auf ein erneutes Erreichen der Europa League. Platz sechs wäre durchaus ein Erfolg und ist allemal machbar. Zum Aufschließen in die Riege der Spitzenteams der Liga reicht es allerdings noch nicht ganz. Der FC Bayern, der BVB, Bayer, Schalke und Wolfsburg sind insgesamt deutlich besser besetzt.

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