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FC Schalke 04: Entlassung von Jens Keller ist richtig


Zeit der Ausreden nun vorbei
Kellers Entlassung ist die richtige Entscheidung

t-online, Johann Schicklinski

Aktualisiert am 07.10.2014Lesedauer: 2 Min.
Jens Keller muss beim FC Schalke 04 seinen Hut nehmen.Vergrößern des BildesJens Keller muss beim FC Schalke 04 seinen Hut nehmen. (Quelle: Eibner/imago-images-bilder)
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Nun hat es Jens Keller also erwischt: Nachdem der 43-Jährige in der Vergangenheit schon oft vor dem Rauswurf als Trainer des FC Schalke 04 stand, aber immer wieder den Kopf aus der Schlinge ziehen konnte, hat ihn der Klub nach sieben Spieltagen und der 1:2-Pleite bei 1899 Hoffenheim vor die Tür gesetzt.

Damit enden auch die ständigen Diskussionen um Keller, die seit seinem Amtsantritt geführt wurden. Denn großen Kredit hatte der ehemalige Jugendcoach der Knappen nie.

Immer wieder Rückschläge

Die Entscheidung der Königsblauen ist nachvollziehbar. Auf gute Leistungen folgten beständig Enttäuschungen - Rückschläge, die Keller immer wieder angreifbar machten. Eine Besserung war nicht in Sicht. In rund 22 Monaten an der Seitenlinie konnte Keller der Mannschaft weder ein klares System noch einen eigenen Spielstil vermitteln, stattdessen wurden zuletzt taktische Mängel immer offensichtlicher.

Vor allem gegen tief stehende, auf Konter lauernde Gegner, ist es Keller nicht gelungen, den Spielern einen klaren Plan zu vermitteln. Das Erstrundenaus im DFB-Pokal beim Drittligisten Dresden, das peinliche 1:1 zu Hause gegen Maribor in der Champions League und ideenlose Auftritte in der Liga wie gegen Frankfurt (2:2) und Hannover (1:2) ließen die Kritik am Trainer immer wieder aufflammen. Eine spielerische Weiterentwicklung war nicht zu erkennen. Das konnten auch die zwischenzeitlichen Achtungserfolge gegen Topteams wie Bayern (1:1), Dortmund (2:1) und Chelsea (1:1) nicht kaschieren.

Gebetsmühlenartiges Lamentieren

Der Coach war bei Rückschlägen um Ausreden selten verlegen. Gebetsmühlenartig lamentierte er über die zahlreichen Verletzten und beklagte mehrmals, seine Spieler gingen "auf dem Zahnfleisch". Weder gab er eigene Fehler zu, noch nahm er seine Spieler in die Verantwortung. Damit lieferte Keller seiner Mannschaft ein Alibi für die durchwachsenen Leistungen.

Bei der Klubspitze, die von einer Deutschen Meisterschaft träumt und eine Siegermentalität immer eingefordert hatte, kam das nicht gut an. Immerhin haben die Schalker den Personaletat im Sommer noch einmal um über zehn Millionen Euro erhöht, haben alle Positionen doppelt besetzt und sind mit dem dritthöchsten Bundesliga-Etat in die Saison gestartet.

Zuletzt zählte Top-Star Klaas-Jan Huntelaar seinen Trainer öffentlich an ("Stellungsspiel, Konzentration, Taktik, das müssen wir besser machen."). Auch von den Bossen gab es keinen Rückhalt mehr. Die Zeit der Ausreden sei vorbei, kündigte Sportvorstand Horst Heldt unlängst an ("Keine Belastung und auch nicht die Verletzungen können als Entschuldigung herhalten. Es geht nicht darum, sich Alibis zu verschaffen.“).

Zeit der Ausreden ist vorbei

Mit Roberto Di Matteo übernimmt nun ein Coach, der bereits die Champions League gewonnen hat und dessen Strahlkraft größer ist, als es die von Keller jemals war. Auch der Italiener wird Zeit brauchen, um System und Spielstil nach seinen Vorstellungen zu formen. Doch der Trainerwechsel war notwendig. Zum einen, weil die latenten Trainerdiskussionen nun nicht mehr vom Geschehen auf dem Feld ablenken können. Und zum anderen, weil für die Spieler die Zeit der Ausreden vorbei ist.

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