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Robben und Ribéry: Wie geht es mit den Stars des FC Bayern weiter?


Robben und Ribéry
Wie geht es weiter mit den Topstars des FC Bayern?

Von t-online
Aktualisiert am 28.10.2014Lesedauer: 4 Min.
Arjen Robben (li.) und Franck Ribéry haben die letzten Jahre beim FC Bayern geprägt.Vergrößern des BildesArjen Robben (li.) und Franck Ribéry haben die letzten Jahre beim FC Bayern geprägt. (Quelle: dpa-bilder)
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Aus München berichtet Marc L. Merten

Goldfever und Shutterfly hießen zwei der erfolgreichsten Springpferde des 21. Jahrhunderts. Elegant, kräftig, schnell, technisch perfekt. Doch während Goldfever irgendwann altersmüde wurde, drehte Shutterfly noch einmal auf und gewann im hohen Alter von 18 Jahren noch einmal den Preis von Europa. Auch der FC Bayern, der am Mittwoch in der zweiten Runde des DFB-Pokals beim Hamburger SV antritt, hat zwei außergewöhnliche Springpferde. Und auch sie scheinen im Alter unterschiedliche Wege zu gehen.

Arjen Robben und Franck Ribéry sind die Shutterflys und Goldfevers des Rekordmeisters. Von außergewöhnlichem Talent, von atemberaubender Eleganz, Kraft und Technik, und durchaus auch von ähnlicher Divenhaftigkeit. Doch während sich der eine – Robben – anschickt, es Shutterfly gleichzutun und im Alter besser und besser zu werden, scheint Ribéry einen ähnlichen Weg wie Goldfever einzuschlagen. Immer häufiger verletzt, immer seltener in Form, zwar weiterhin Publikumsliebling – aber letztlich vielleicht irgendwann nur noch wegen seines Namens, weniger wegen seiner sportlichen Ausnahmestellung.

Robben ist Bayerns Vorzeigepferd

Wie bezeichnend doch die letzte Woche der Bayern für ihre beiden Wunderhengste war: Gegen den AS Rom, beim 7:1 der Bayern, war es fast wieder wie in alten Zeiten. "Riberix und Robbenix erobern Rom" wäre ein passender Titel gewesen. Wenn Franck "Asterix" Ribéry nicht erst im Laufe der zweiten Halbzeit eingewechselt und Arjen "Obelix" Robben bis dahin nicht schon alles und jeden plattgewalzt hätte. Und kaum fehlte Robben gegen Gladbach, ging dem zuletzt so dominanten FC Bayern der Zaubertrank aus. Da konnte auch die erneute Einwechslung von Ribéry nicht helfen. Fast wäre das gallische Dorf sogar gefallen, hätte nicht Torwächter Manuel "Lassreinix" Neuer etwas dagegen gehabt.

Ohne Robben fehlte den Bayern gegen die Borussia das gewisse Etwas. Eigentlich kaum zu glauben, aber es schien fast so, als ob der beste Stall des Landes ohne sein Vorzeigepferd gegen die Fohlen an seine Grenzen gestoßen war.

Das "Wir" zählt

Tatsächlich ist Robben beim FC Bayern unersetzlich. Er ist fitter, explosiver und gefährlicher denn je. Ob er nun am Zenit seiner Schaffenskraft angekommen ist oder es noch besser geht? Für die Gegner sind beide Gedanken ein Graus. "Arjen ist ein Profi. Sein Leben ist Fußball", sagt sein Trainer Pep Guardiola voller Bewunderung. "Er kennt seinen Körper viel besser als früher. Er kann seinen Körper kontrollieren. Er weiß, wann er fit ist und wann nicht." Vorbei scheinen die Zeiten, in denen die Bayern-Fans nur auf die nächste schwere Verletzung des mittlerweile 30-Jährige warteten.

Doch damit nicht genug: Vorbei scheint auch die Zeit eines Arjen Robben, der sich und seinen persönlichen Erfolg am wichtigsten nahm. "Wir" und "Mannschaft" haben heute in einer Häufigkeit Einzug in den Sprachgebrauch des Mannes mit dem unnachahmlichen Laufstil gefunden, dass man sich fragen könnte, ob ihm jemand einer Gehirnwäsche unterzogen hätte. "Er ist ein Top-Mannschaftsspieler mit einer großen Mentalität", sagt Guardiola nur. "Bayern hat vor fünf Jahren einen überragenden Spieler verpflichtet."

Robben stiehlt Ribéry die Show

Ein Spieler, der den Bayern noch lange erhalten bleiben wird. Schließlich läuft der Vertrag des 30-Jährigen bis 2017. Genau wie Ribéry. Bei den Bayern fragt man sich gerade aber immer häufiger, wer von den beiden bis dahin wirklich noch jeden Cent seines Vertrags wert sein wird. Aktuell stehen die Wetten auf Robben ziemlich gut. Dabei waren die Rollen vor einem Jahr noch vertauscht. Ribéry galt als heißester Anwärter auf die Wahl zum Weltfußballer des Jahres. Der Franzose hatte zwei außergewöhnliche Spielzeiten hinter sich, und er hätte die Wahl verdient gehabt.

Doch seitdem läuft für den stolzen 31-Jährigen nicht mehr viel zusammen. Im Gegenteil. Es war Robben, der die Bayern 2013 zum Champions-League-Titel schoss. Es war Robben, der ein Jahr später das entscheidende Tor im Pokalfinale erzielte. Und es war Robben, der die WM 2014 zu seiner Plattform machte, während Ribéry verletzt zuhause blieb und etwas in Vergessenheit geriet.

Wohin mit Ribéry?

Bayerns Nummer sieben läuft dem Geschehen seit Monaten hinterher. Er wird nicht fit, erleidet Rückschläge, ihm fehlt der Rhythmus, das Vertrauen zu sich selbst, zu seinen Fähigkeiten, zu seinem Körper. Und selbst wenn er fit wäre, hätte er aktuell nicht automatisch einen Stammplatz beim Rekordmeister. Denn wen sollte Guardiola für den Franzosen opfern? Götze, den Führenden der Torschützenliste der Bundesliga? Oder Müller, den besten Vorlagengeber der Liga? Robben etwa? Oder Lewandowski? Naja, Ribery als Stoßstürmer...?

Noch immer ist jeder in München überzeugt, dass Ribéry in Topform von nichts und niemandem aufgehalten werden könnte. Die entscheidende Frage lautet aber: Wann wird der 31-Jährige wieder in Topform sein?

Die Sache mit dem Samenraub

Die Krux mit außergewöhnlichen Fußballern ist vergleichbar mit der außergewöhnlicher Pferde. Was machen, wenn sie in die Jahre kommen? Züchter entscheiden sich nicht selten, die DNA eines Starpferdes zur Zucht zu verwenden. Nun ja, dies ist beim Fußballer tendenziell schwieriger. Es mag zwar schon viele Skandale im Fußball gegeben haben. Samenraub war noch nicht dabei. So müssen die Vereine der in die Jahre gekommenen Spieler einen anderen Weg gehen. Ohne DNA. Und der führt meist auf den Transfermarkt.

Da darf man es nun durchaus bemerkenswert finden, dass sich der FC Bayern ganz offen mit Marco Reus auseinander setzt. Schon im Sommer hatte mit Julian Draxler ein anderer Offensivspieler ähnlicher Prägung die Aufmerksamkeit des Rekordmeisters auf sich gezogen. Es gilt als offenes Geheimnis, dass in München die perspektivische Suche nach Nachfolgern für die beiden bayrischen Superhengste längst begonnen hat. Doch während es beim altersweisen Robben weiter auf eine langfristige Nachfolger-Suche hinausläuft, könnte für den altersschwachen Ribéry schon im nächsten Sommer der Nachfolger parat stehen.

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