t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeSportBundesligaFC Bayern München

Warum Uli Hoeneß in Jugendabteilung des FC Bayern arbeiten will


Es gibt viel zu tun
Darum will Hoeneß in der Jugendabteilung des FC Bayern arbeiten

t-online, tht

Aktualisiert am 28.11.2014Lesedauer: 3 Min.
Uli Hoeneß darf 2015 auf einen offenen Strafvollzug hoffen.Vergrößern des BildesUli Hoeneß darf 2015 auf einen offenen Strafvollzug hoffen. (Quelle: Sven Simon/imago-images-bilder)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Auf den ersten Blick klingt es ziemlich romantisch. Der Ex-Präsident und Klub-Patriarch a.D. fängt noch einmal von vorne an. In der Jugendabteilung des Klubs, dessen Geschichte er in den letzten 30 Jahren an vorderster Front maßgeblich mitgeschrieben hat. Doch ganz so ist es natürlich nicht. Uli Hoeneß wird zwar als Freigänger Teile seiner Haftstrafe im Nachwuchsbereich des FC Bayern verbringen, aber das hat natürlich vor allem strategische Gründe. Die Jugendabteilung ist die größte Baustelle des Rekordmeisters.

Seit dem 2. Juni sitzt er in der JVA Landsberg am Lech seine dreieinhalbjährige Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung ab. Läuft alles nach Plan, kann der 62-Jährige ab Januar in den offenen Vollzug wechseln, sofern er eine Arbeitsstelle nachweisen kann. Zurück ins Rampenlicht will Hoeneß in dieser Phase nicht. Es wäre der falsche Zeitpunkt.

"Es war sein Wunsch"

Und so wird auch sein eigentliches Büro an der Säbener Straße wie bisher geschlossen bleiben. Hoeneß soll stattdessen im Anbau schräg gegenüber seinen Schreibtisch beziehen. Hier, wo Trainer, Betreuer und Organisatoren der Jugendabteilung ihren Platz haben, wird sich Hoeneß voraussichtlich mit dem Leiter der Nachwuchsleistungszentrums und ehemaligen Bayern-Profi Wolfgang Dremmler ein Zimmer teilen.

"Es war sein eigener Wunsch, im Nachwuchsbereich zu arbeiten. Das heißt, er wird einen Anstellungsvertrag mit der FC Bayern München AG unterzeichnen", machte Präsident Karl Hopfner kürzlich deutlich, dass es der ausdrückliche Wille von Hoeneß war, an diesem Platz seine Arbeit beim FC Bayern wieder aufzunehmen.

Sein Aufgabenfeld einfach selbst definieren werde Hoeneß allerdings nicht. "Das muss ja alles formal geregelt sein für die Justizbehörden. Die Tätigkeit wird protokolliert, das muss auch vorgelegt werden. Das ist keine Alibigeschichte. Es gibt Anwesenheitspflichten", stellte Hopfner gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" klar.

Sammer ließ es schleifen

Ob sich alle Angestellten des Rekordmeisters freuen, dass der gefühlte Oberboss höchstpersönlich in der Jugendabteilung monatelang nach dem Rechten schauen wird, darf angezweifelt werden. Zumal "der Neue" nach rund sieben Monaten im Gefängnis vor Tatendrang nur so strotzen dürfte. Hoeneß hatte schon einmal angekündigt im Verein jeden Stein umdrehen zu wollen, als sich der Klub nach dem Gewinn der Champions League 2001 für seinen Geschmack etwas zu lange auf den Lorbeeren ausgeruht hatte.

Ähnliches könnte jetzt der Nachwuchsabteilung widerfahren. Eigentlich war dafür Matthias Sammer vorgesehen, doch der Sport-Vorstand gab kürzlich bei seiner Vertragsverlängerung bis 2018 zu, dass dieser Bereich "etwas zu kurz gekommen ist in den letzten zwei Jahren". Dafür hat der 47-Jährige die Lizenzspielerabteilung voll im Griff. Hier läuft es derzeit auch ohne Hoeneß rund.

Talente gehen lieber zu anderen Klubs

Es passt jedoch die jüngste Nachricht ins Bild, dass sich der 13-jährige Wunderknabe Sidnei Djalo gegen ein Angebot des FC Bayern entschieden hat und nun von St. Pauli ins Nachwuchsleistungszentrum nach Wolfsburg wechseln wird. Das Fußball-Internat der Wölfe genießt in der Szene einen hervorragenden Ruf.

Aufgrund von personellen Umbesetzungen und vor allem aus Platzmangel haben die Bayern hier seit Jahren gewaltigen Nachholbedarf. Damit die Münchner wieder mit der Konkurrenz mithalten können, plant man den Bau eines komplett neues Nachwuchsleistungszentrums. "Unser Trainingsgelände an der Säbener Straße platzt aus allen Nähten", sagte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge.

Gelände längst gekauft

Die Pläne dafür liegen seit Jahren in der Schublade. Auch das Gelände gibt es schon. Bereits vor acht Jahren kaufte der FC Bayern rund fünf Kilometer von der Allianz Arena entfernt Teile einer ehemaligen Bundeswehrkaserne im Münchner Stadtteil Freimann. Seitdem soll auf dem 30 Hektar großen Grundstück das neue Nachwuchsleistungszentrum gebaut werden. Allein es tut sich nichts. Bis jetzt.

Das dürfte sich spätestens mit dem Erscheinen von Hoeneß ändern. Es ist anzunehmen, dass sich der ehemalige Präsident genau aus diesem Grund für die Jugendabteilung entschieden hat. Der Neubau eines Nachwuchsleistungszentrums wäre neben der Allianz Arena ein weiteres Großprojekt, das für eine positive Zukunft des FC Bayern von großer Bedeutung ist.

Ein Unterfangen wie geschaffen für Hoeneß. Und ganz nebenbei dürfte seine Anwesenheit auch in allen anderen Bereichen der Jugendabteilung für erhöhte Wachsamkeit sorgen.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website