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Neue Strategie des FC Bayern München: Sammers Zukunftspläne


Sammers Zukunftspläne
Die neue Strategie des FC Bayern

Von t-online
Aktualisiert am 07.01.2015Lesedauer: 4 Min.
"Es war mein ausdrücklicher Wunsch, dass diese neue Position geschaffen und durch Michael Reschke besetzt wird", sagte Sammer zur Verpflichtung des ehemaligen Leverkuseners, der in München die Position des technischen Direktors bekleidet.Vergrößern des Bildes"Es war mein ausdrücklicher Wunsch, dass diese neue Position geschaffen und durch Michael Reschke besetzt wird", sagte Sammer zur Verpflichtung des ehemaligen Leverkuseners, der in München die Position des technischen Direktors bekleidet. (Quelle: Eibner/imago-images-bilder)
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"Der Mann ohne Aufgabe", titelte vor rund anderthalb Jahren hat die "Zeit" etwas ketzerisch über Matthias Sammer und seine Rolle beim FC Bayern. In der Tat fragten sich viele Beobachter was der Sport-Vorstand des FC Bayern denn so mache den lieben langen Tag. "Dinge, die nicht in der Zeitung stehen," antwortete Uli Hoeneß einmal auf diese Frage. Auch wenn man immer noch nicht im Detail weiß, was Sammer beim Rekordmeister genau macht, so bekommt man in diesen Tagen doch eine Ahnung davon.

Stichwort Joshua Kimmich! Das neue Jahr ist noch keine Woche alt, da vermeldete der FC Bayern einen Neuzugang. Ab Sommer wird der 19-Jährige das Trikot der Roten anziehen. Sieben Millionen Euro war den Münchnern die Unterschrift des Stuttgarters wert, der zurzeit an RB Leipzig ausgeliehen ist. Viel Geld für einen Spieler, der noch keine einzige Minute Erstligaluft geschnuppert hat.

Erst Kurt jetzt Kimmich

Vor rund einem halben Jahr sorgte bereits ein Transfer eines anderen Nachwuchsspielers für Schlagzeilen. Sinan Kurt wechselte nach langem Hickhack von Borussia Mönchengladbach an die Säbener Straße. Kurt ist erst 18 Jahre alt und kommt vor allem in der A-Jugend des FCB zum Einsatz. Und geht es nach den Bayern soll mit dem 16-jährigen norwegischen Jahrhunderttalent Martin Ödegaard bald die nächste Nachwuchsperle präsentiert werden. Es handelt sich hierbei nicht um drei talentierte Nachwuchsspieler, sondern um sogenannte Supertalente. Das Beste ist dem Champions-League-Sieger von 2013 gerade gut genug.

Eine solche Entschlossenheit bei der Verpflichtung von Nachwuchsspielern ist neu beim FC Bayern und hat viel mit der Person Matthias Sammer zu tun. Viele Jahre lang ist dieser Bereich vernachlässigt worden. Der damalige Nachwuchsleiter Werner Kern sollte 2011 sein Amt an Hans-Jörg Butt übergeben. Doch der Keeper hing noch eine Saison als Profi dran. Als er ein Jahr später das Amt übernahm, schmiss er nach nur 37 Tagen hin. Kern sprang noch einmal ein. In dieser Zeit fand so gut wie keine Entwicklung in der Nachwuchsarbeit statt. Andere Klubs überflügelten die Bayern.

Erfolge liegen weit zurück

Der letzte Meistertitel im Jugendbereich des FC Bayern liegt schon lange zurück. 2007 gelang den B-Junioren der letzte große Erfolg. Ein gewisser Mats Hummels wurde damals im Finale kurz vor Schluss eingewechselt. Auch beim jüngsten EM-Sieg der deutschen U19 war kein Münchner dabei.

Das soll sich nun ändern. Und das hat viel mit Matthias Sammer zu tun. Der 47-Jährige war verantwortlich für einen von der Öffentlichkeit wenig beachteten, aber in Szenekreisen als spektakulär eingestuften Transfer. Er lockte Michael Reschke, zuvor 35 Jahre bei Bayer Leverkusen in Lohn und Brot, an die Isar. Reschke genießt in der Branche riesiges Ansehen für sein Netzwerk und seinen Blick für Talente. Für ihn wurde eigens die Position des technischen Direktors geschaffen. "Es war mein ausdrücklicher Wunsch, dass diese neue Position geschaffen und durch Michael Reschke besetzt wird", sagte Sammer.

Folgt das norwegische Jahrhunderttalent?

Das Duo soll den Unterbau der Profiabteilung nun Schritt für Schritt neu strukturieren. Wobei Sammer für die Strukturen zuständig ist, Reschke vielmehr für das kickende Personal. Was sich hinter den Kulissen tut, tritt nur zutage, wenn wieder einmal ein Jugendtransfer der Marke Kimmich oder Kurt über die Bühne geht. Die Verpflichtungen der beiden dürften folglich nur der Anfang sein. Weitere Talente wie möglicherweise Ödegaard werden folgen.

Zwar kann sich der FC Bayern mittlerweile jeden Spieler der Welt leisten, doch auch in München hat man erkannt, dass Spieler aus den eigenen Reihen einen Vorteil mitbringen, den ein fertiger Star einfach nicht erfüllen kann. Weltweite Vermarktung hin oder her: Identifikation mit den Anhängern vor Ort ist ein wichtiges Gut.

30 Hektar für die Jugend

Eine solche Konstellation wie aktuell mit den gebürtigen Bayern Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger und Thomas Müller, die das Herz der aktuellen Mannschaft bilden, dürfte so schnell nicht wiederkommen, doch Spieler aus den eigenen Reihen sollten auch in Zukunft einen wichtigen Teil der Bayern-Mannschaft bilden.

Mit Erik ter Hag, Heiko Vogel und Heiko Herrlich hat Sammer bereits erstklassige Trainer für den Nachwuchsbereich engagiert. Reschke folgte auf Führungsebene, Kurt und Kimmich nun als Spieler. Da passt es ins Bild, dass die Münchner endlich auch den Neubau ihres lange geplanten Nachwuchsleistungszentrums ernsthaft angehen wollen. Vor fast zehn Jahren hat der Klub in Norden der Stadt ein 30 Hektar großes Gelände erworben. Doch passiert ist bisher nichts.

Hoeneß greift ein

Es dürfte kein Zufall sein, dass sich Freigänger Uli Hoeneß als Job eine Aufgabe in der Nachwuchsabteilung ausgesucht hat. Der ehemalige Präsident und Manager hat bereits seine Tätigkeit aufgenommen.

Nachdem die Allianz Arena abbezahlt worden ist, die Profiabteilung unter Pep Guardiola bestens aufgestellt ist und sogar die Basketballer in der vergangenen Saison den Meistertitel erringen konnten, ist die Jugendabteilung die letzte derzeit verbliebene Baustelle beim FC Bayern.

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