Umstrittene Notbremsen-Regelung Gladbachs Sommer: Elfer im Zweifel reinlassen
Torhüter Yann Sommer von Borussia Mönchengladbach kann sich vorstellen, in einem Bundesliga-Spiel absichtlich einen Elfmeter passieren zu lassen. Wettbetrug? Ein Skandal? Nein, der Schweizer würde unter Umständen einem Mitspieler ein Spiel Sperre ersparen.
Hintergrund ist die Sperre für Jerome Boateng vom FC Bayern München. Der Weltmeister war gegen den FC Schalke 04 nach einer Notbremse vom Platz geflogen und für zwei Spiele gesperrt worden. Den fälligen Elfmeter von Eric Maxim Choupo-Moting hatte Manuel Neuer pariert. Hätte der Schalker getroffen, wäre Boateng mit einem Spiel davon gekommen. So lautet die Begründung des DFB-Sportgerichts.
Eine Auslegung, die in der Liga zu Diskussionen führt. Und zu Sommers ungewöhnlicher Idee. "Bei einer deutlichen Führung oder einem klaren Rückstand würde es dann aber natürlich Sinn machen, den Ball einfach reinzulassen", sagte der 26-Jährige der "Bild"-Zeitung.
Neuer: Regel muss geändert werden
Auch FCB-Torhüter Neuer hält eine Änderung der Regel für dringend nötig. "Alles andere wäre nicht im Sinne des Fußballs", sagte der 28-Jährige. Ähnlich sehen es auch Ron-Robert Zieler von Hannover 96 und Bernd Leno und Kevin Trapp. Während der Leverkusener dafür plädiert, nur "die einzelne Aktion zu bewerten", ist die aktuelle Auslegung für den Eintracht-Schlussmann eine "Schwachsinnsregel".