VfB-Legende Buffy Ettmayer: "Moritz Leitner ist ein junger Schnösel"

Alles spricht für einen Abstieg des VfB Stuttgart: Schlechteste Rückrunden-Mannschaft, Tabellenletzter nach 22 Spieltagen, bereits vier Zähler Abstand auf den Relegationsrang 16 und nur ein Sieg in elf Heimspielen. Angesichts dieser Horror-Bilanz hat VfB-Legende Buffy Ettmayer wenig Hoffnung, dass die Schwaben den Klassenerhalt doch noch packen.

"Wie soll der VfB mal wieder ein Spiel gewinnen? Die schießen ja kein Tor mehr", schrieb Ettmayer in einer Kolumne für die "Sport Bild". "Die letzten Jahre hat man es immer geschafft, drei Teams zu finden, die noch schlechter sind. Aber dieses Jahr weiß ich nicht, wen der VfB noch schlagen soll. Selbst Paderborn war beim Gastspiel in Stuttgart spielerisch klar besser."

"Leitner kapiert gar nicht, was um ihn herum passiert"

Insbesondere ein Spieler verkörpert für den früheren Mittelfeldspieler den Stuttgarter Niedergang: Moritz Leitner. Der Leihgabe von Borussia Dortmund bescheinigte Ettmayer charakterliche Defizite: "Einige Spieler sind mehr mit ihrem Haarbändchen beschäftigt als mit dem Spiel. Der Leitner ist ein junger Schnösel, der nach der Saison zurück zum BVB geht. Der kapiert gar nicht, was um ihn herum passiert. Der würde bei mir im Leben nicht spielen. Für den VfB hat er noch nichts erreicht."

Leitner hat in dieser Saison bisher 17 Spiele absolviert, meist im zentralen oder offensiven Mittelfeld. Dabei hat der 22-Jährige einen Treffer erzielt und zwei weitere Tore vorbereitet.

"Transferpolitik eine Katastrophe"

Doch auch die Verantwortlichen des VfB bekommen ihr Fett weg. "Die Transferpolitik der letzten Jahre war einfach eine Katastrophe. Von Pogrebnjak über Bastürk bis hin zu Hlousek, Rausch und Ginczek. Wer war denn da bitte eine Verstärkung?", schrieb Ettmayer.

Auch vom jüngsten Neueinkauf hält Ettmayer wenig: "Serey Die vom FC Basel? Also bitte: Wenn der so gut ist, warum geben sie ihn dann ab? Die Ablösesumme sagt doch schon alles: 350.000 Euro. Dafür kriegst du in der heutigen Zeit normal nur ein Netz mit Derby-Star-Bällen."

"Bei einem Abstieg würde alles zerbrechen"

Ettmayer glaubt nicht daran, dass sein Ex-Klub die Rettung noch schafft: "Viel Hoffnung habe ich nicht." Der Österreicher befürchtet, dass der VfB in der 2. Liga kaputt gehen würde: "Bei einem Abstieg würde alles zerbrechen. Da muss man nur Vereine wie Bochum oder 1860 München anschauen. Ich hoffe nur, dass Stuttgart nicht das gleiche Schicksal droht."

Ettmayer spielte von 1971 bis 1975 für den VfB Stuttgart und machte in dieser Zeit 101 Spiele, in denen er 33 Treffer erzielte. Der 68-Jährige spielte damals auf der Spielmacher-Position und war - auch aufgrund seiner etwas rundlichen Statur - Publikumsliebling bei den Schwaben. Heute lebt Ettmayer in Notzingen in der Nähe von Stuttgart.