Schalke 04: Clemens Tönnies plant neue Finanzierung

Der FC Schalke 04 will auch in Zukunft im Konzert der Großen mitspielen. Um auf Dauer den Anschluss an die Spitze Europas nicht zu verlieren, ist Klubchef Clemens Tönnies auch bereit ungewöhnliche Wege zu gehen. Dabei gibt es auch Überlegungen, die Fans des Revierklubs finanziell zu beteiligen. "Nur mal ein Gedankenspiel - Mitglieder zahlen freiwillig einen einmaligen Betrag von 1000 Euro. Wären es 132.000, könnten wir die Finanzverbindlichkeiten weitgehend tilgen und sparen so rund 25 Millionen an Zins und Tilgung, und das jedes Jahr", sagte Tönnies der "Sport Bild".

Die Schalker sollen Verbindlichkeiten in Höhe von rund 170 Millionen Euro drücken, die der Verein damit fast auf einen Schlag los wäre.

Tönnies will bei der Beschaffung von frischem Kapital solche Modelle mit Einbindung der Anhängerschaft zumindest nicht ausschließen. "Das muss man diskutieren", sagte er. Man könne nicht die "günstigsten Eintrittspreise, die günstigsten Bier- und Würstchenpreise" haben und gleichzeitig mit Real Madrid oder dem FC Bayern München mithalten.

Khedira ein Kandidat

Dass der Vorschlag von Tönnies umgesetzt werden könnte, ist unwahrscheinlich. Schließlich handelt es sich hier um eine andere Dimension als bei der Mitte der Siebziger Jahre erhobenen "Bongartz-Mark". Damals hatten die Knappen die Eintrittspreise im Parkstadion um eine D-Mark erhöht, um den Transfer von Hannes Bongartz von der SG Wattenscheid 09 zu finanzieren.

Große Namen sind auch jetzt wieder ein Thema, so bringt die "Sport Bild" Sami Khedira ins Gespräch, dessen Vertrag bei Real im Sommer ausläuft. Ob die Fans jedoch Verständnis dafür haben, einem Weltmeister das Gehalt mitzufinanzieren? Und das in einer Stadt mit einer Arbeitslosenquote von knapp 14 Prozent, wie die "Welt" vorrechnet.

Steigt Gazprom 2017 aus?

Einen großen Vorteil hätte eine solche Zahlung der Fans: Es bietet dem Klub die Möglichkeit, auch in Zukunft auf finanzstarke Investoren und deren Einfluss zu verzichten. Hauptsponsor Gazprom hat angekündigt, sich vom europäischen Markt ein wenig zurückzuziehen. Möglich also, dass der bis 2017 laufenden Vertrag mit S04 nicht verlängert wird. Mit frischen Euros aus der Tasche der Anhänger könnten die Knappen auch weiterhin an der Struktur als eingetragener Verein festhalten, eine Ausgliederung der Profiabteilung verhindern und trotzdem weiter Spitzenfußball anbieten.