Hertha BSC Berlin: Thomas Kraft sauer auf kiffende Fans

Beim Testspiel von Hertha BSC gegen Rayo Vallecano (0:1) konnte Torwart Thomas Kraft kaum glauben, was passierte. Hinter seinem Tor hatten sich Anhänger der Berliner einen Joint angezündet und genüsslich an der Tüte gezogen. Das stank dem Keeper gewaltig. Mit etwas Abstand meldet sich der verärgerte Keeper nun zu Wort. "Plötzlich zog dieser süßliche Geruch durch meinen Strafraum. Sekunden später war das eine richtige Dampfwolke. Hätte ich das Zeug noch eine Viertelstunde länger eingeatmet, dann hätte man einen Krankenwagen für mich holen müssen", sagte Kraft der "Bild".

Die Nummer eins im Tor der Hertha hatte für die Aktion überhaupt kein Verständnis. "Das geht gar nicht. Da sind Kinder im Stadion. Die Leute sollen das in ihren eigenen vier Wänden machen, aber nicht bei einer Sportveranstaltung. Oder noch besser, sie lassen die Finger ganz davon."

Passiv-Doping bei Kraft?

Auch Herthas Trainer Pal Dardai hatte für Krafts miese Laune Verständnis. "Thomas hat vernünftig gehandelt, indem er uns informiert hat und wir reagieren konnten. Schließlich darf er das Zeug nicht einatmen, es geht um die Dopingbestimmungen."

Deutlich entspannter reagierte Ersatztorwart Marius Gersbeck. Der 20-Jährige, der früher selbst in Herthas Fankurve im Olympiastadion stand und einen guten Draht zu den Anhängern hat, ging zu den Übeltätern und bat sie, den Cannabis-Konsum einzustellen. Daraufhin seien die Fans davongezogen.