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FC Schalke 04 im Check: Breitenreiter führt S04 zurück zu altem Glanz


Schalke 04 im Teamcheck
Breitenreiter führt Schalke zurück zu altem Glanz

Von t-online
Aktualisiert am 02.08.2015Lesedauer: 3 Min.
André Breitenreiter (re.) sorgt im Schalke-Training für gute Laune.Vergrößern des BildesAndré Breitenreiter (re.) sorgt im Schalke-Training für gute Laune. (Quelle: DeFodi/imago-images-bilder)
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Von Markus Polak

Nach der "total beschissenen Rückrunde" (Ralf Fährmann) und den vielen blutleeren Auftritten unter Roberto Di Matteo will der FC Schalke 04 mit André Breitenreiter in dieser Saison wieder dahin, wo er all die Jahre gewesen ist: in die Champions League. Ganz nebenbei muss der neue Trainer dabei noch das Kunststück fertig bringen, die explosive Stimmung der Vorsaison im Umfeld zu entschärfen. Doch bislang lässt sich das Projekt, das einem Tanz auf einer Rasierklinge gleicht, erstaunlich gut an.

1. Personelle Situation

Personell hat Manager Horst Heldt einmal feucht durchgewischt. Neben Christian Fuchs (ablösefrei/Leicester City), Chinedu Obasi (ablösefrei/unbekannt), Tranquillo Barnetta (ablösefrei/Philadelphia Union), Jan Kirchhoff (nach Leihe zurück zum FC Bayern), Marcel Sobottka (200.000/Fortuna Düsseldorf) und Timon Wellenreuther (Leihe/RCD Mallorca) hat sich Schalke auch von Publikumsliebling Jefferson Farfan getrennt. Nach sieben Jahren wechselte der verletzungsanfällige Peruaner für sieben Millionen Euro zu Al-Jazira Abu Dhabi. Zudem wurde Kyriakos Papadopoulos nun endgültig zu Bayer Leverkusen transferiert (6,5 Mio.).

Neuzugang Johannes Geis (12 Mio./Mainz 05) soll endlich für mehr Stabilität in der Defensive sorgen. Zudem setzt Schalke auf seine gefährlichen Offensiv-Standards. Für die rechte Abwehrseite kommt Junior Caicara (4,5 Mio./Ludogorets Razgrad). Der Brasilianer hat Champions-League-Erfahrung und gilt als guter Torvorbereiter. Mit Breitenreiters Wunschspieler Sascha Riether (ablösefrei/SC Freiburg) hat sich der S04 gleich noch einen Ersatzmann auf dieser Position gegönnt, der sich aber nicht freiwillig ins zweite Glied einreihen will. Im Angriff haben die Königsblauen mit Franco Di Santo (8,5 Mio./Werder Bremen) einen echten Coup gelandet. Zudem erhält der begnadigte Sidney Sam eine neue Chance.

Ob Xherdan Shaqiri (Inter Mailand) noch den Weg nach Gelsenkirchen findet, bleibt abzuwarten. Der Wechsel von Julian Draxler zu Juventus Turin ist laut Heldt hingegen endgültig vom Tisch. Trennen will sich Schalke aber noch von Felipe Santana, dessen Wechsel nach Köln ein negativer Medizincheck verhinderte, und dem suspendierten Großverdiener Kevin-Prince Boateng.

2. Stärken und Schwächen

Eine der Schalker Stärken ist das Passspiel. 78 Prozent aller Pässe fanden in der letzten Saison ihren Adressaten. Was bei den Königsblauen jedoch fehlt, ist meist der entscheidende letzte Ball in die Nahtstelle der gegnerischen Abwehr. Denn trotz guter Passquote gibt es zu wenig Großchancen und dementsprechend wenig Tore (nur 44 in 2014/2015).

Das soll sich unter dem ehemaligen Bundesliga-Stürmer Breitenreiter ändern. Ließ Di Matteo meist noch in einem defensiven 5-3-2-System spielen, setzt der neue Coach auf Flexibilität - ob im 4-4-2 oder im 4-2-3-1. Di Santo und Klaas Jan Huntelaar können und sollen sich dabei ergänzen. Aber beide können auch als einziger Stürmer agieren.

Dabei soll die starke Defensive nicht vernachlässigt werden. Lediglich neun Gegentreffer kassierte Schalke letzte Saison nach Standards - ligaweit Platz drei. Auch bei den defensiv gewonnen Zweikämpfen gehören die Knappen zu den besten Teams der Liga. Was allerdings dringend verbessert werden muss, ist die Verhinderung von gegnerischen Abschlüssen. Auf kein Tor schossen die Kontrahenten häufiger als auf das der Schalker (536 gegnerische Torschüsse).

3. Der Trainer

Nach dem Missverständnis Di Matteo soll es nun der mit erst 34 Spielen Bundesliga-Erfahrung als Trainer ausgestattete Breitenreiter richten. Der neue Coach will für mehr Transparenz und Nähe zu den Fans sorgen. Und die hat Schalke auch bitter nötig. Bei vielen Anhängern sitzt der Stachel der katastrophalen Rückrunde noch tief. Doch schon nach wenigen Tagen im königsblauen Outfit war klar: Breitenreiter und Schalke, das passt. Mit seiner offenen und humorvollen, manchmal sarkastischen Art hat der Coach bereits für Aufbruchstimmung gesorgt.

Breitenreiter gilt als fachlich kompetent, akribisch und besessen davon, der perfekte Trainer für seinen Verein zu sein. Er macht deutliche Ansagen, hat eine klare Linie und scheut sich auch nicht vor unangenehmen Gesprächen. Um seine Spieler in Sachen Motivation abzuholen und Reize zu setzen, lässt er sich immer wieder Neues einfallen. Und er hat ein gutes Gespür dafür, wie man die Fans wieder stärker einbinden und mitnehmen kann. "Denn auch das macht schließlich Schalke aus", sagte er dem "kicker".

4. Die Prognose

Bei Schalke wächst gerade wieder etwas zusammen. Die jüngsten Testspiele zeigen, dass Breitenreiter bislang an den richtigen Stellschrauben gedreht hat. Das Feintuning sollte dementsprechend leicht von der Hand gehen. Wichtig ist, dass der Trainer und die Verantwortlichen nach möglichen Rückschlagen zu Saisonbeginn die Nerven behalten. Am Ende wird sich Schalke gegen die Konkurrenz aus Leverkusen, Mönchengladbach und Dortmund durchsetzen und auf einem Champions-League-Platz landen.

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