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Bayern München: Warum Guardiola zum Abschied das Triple holt


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FC Bayern stark wie nie
Darum holt Guardiola zum Abschied das Triple

Von t-online
Aktualisiert am 02.01.2016Lesedauer: 4 Min.
Pep Guardiola strebt das große Finale beim FC Bayern an.Vergrößern des BildesPep Guardiola strebt das große Finale beim FC Bayern an. (Quelle: MIS/imago-images-bilder)
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Von Mark Weidenfeller

Die Beziehung zwischen dem FC Bayern und Pep Guardiola geht dem Ende entgegen. In den vergangenen 30 Monaten gab es zwischen den beiden zwar jede Menge Leidenschaft und Erfolge, echte Liebe hat sich aber nicht entwickelt. Die Trennung im kommenden Sommer ist deshalb bereits jetzt beschlossene Sache, man will sich im Guten trennen und Freunde bleiben. Doch ganz so leicht ist das nicht. Denn damit die Münchner Guardiola in guter Erinnerung behalten, muss in dieser Saison das Triple her.

"Ich bin überzeugt, dass Pep und unsere Mannschaft jetzt noch intensiver daran arbeiten, die großen Ziele zu erreichen", verkündete der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge in der offiziellen Abschiedspressemitteilung. Klare Botschaft: Der Champions-League-Titel muss her.

Doch wie stehen die Chancen, dass der FC Bayern im dritten Jahr unter Guardiola neben dem sowieso fest eingeplanten nationalen Double endlich wieder den ersehnten Titel in der Königsklasse gewinnt? t-online.de hat fünf Gründe für ein Happy End gefunden.

1. Drama-Queen FC Bayern

Der FC Bayern kann nicht normal. Diesen Eindruck bekommt man leicht, wenn man einen Blick auf die letzten beiden Triumphe der Münchner in der Königsklasse wirft. Dem Titelgewinn 2001 in Mailand (wo auch das Finale 2016 stattfindet) ging die Mutter aller Finalniederlagen 1999 gegen Manchester United mit zwei Gegentoren in der Nachspielzeit voraus. Vor dem gewonnenen Finale gegen Borussia Dortmund 2013 mussten die Bayern zweimal nach einem Endspiel ihrem Gegner zum Titelgewinn gratulieren. Zunächst im Jahr 2010 Inter Mailand, dann im Jahr 2012 im "Finale dahoam" dem FC Chelsea.

Die Bayern brauchen offenbar diese besondere Motivations-Spritze - einfach nur Titel gewinnen können die anderen. Und was passt da besser als schmerzende Niederlagen gegen die beiden größten Konkurrenten, die beide auch noch aus dem Land von Coach Guardiola kommen? Eben. In den vergangenen beiden Jahren war stets im Halbfinale Schluss, die Gegner hießen Real Madrid und FC Barcelona. Wenn also alles so läuft wie immer beim FC Bayern, wird dieser Makel in diesem Jahr beseitigt.

2. Höheres Niveau dank Transfers

Ein Makel, der bereits behoben wurde, ist die mangelnde Qualität der Ersatzspieler. Während in den Ausscheidungsspielen gegen den FC Barcelona im vergangenen Jahr noch Spieler wie Mitchell Weiser, Gianluca Gaudino oder der in die Jahre gekommene Claudio Pizarro als erste Alternativen für die Offensive bereitstanden, streiten sich in dieser Spielzeit gleich ein halbes Dutzend Hochkaräter um die drei Positionen hinter Sturmspitze Robert Lewandowski.

Allen voran die beiden Neuzugänge Kingsley Coman und Douglas Costa haben bewiesen, dass sie die Flügelzange um Franck Ribéry und Arjen Robben mehr als gleichwertig ersetzen können. Ihre Tempoläufe und Dribblings sind Elemente, die den Bayern in der Vergangenheit oft in den entscheidenden Spielen gefehlt haben. "In den letzten drei Monaten der letzten Saison haben wir ohne diese Qualität gespielt. Wir brauchen das. Ich habe das letzte Saison vermisst", bestätigte Guardiola. "Dadurch sind auch Thomas Müller und Lewandowski in der Mitte besser."

3. Die Torjäger

Und das lässt sich ohne Probleme mit Zahlen belegen. Der polnische Torjäger Lewandowski hat in seiner zweiten Saison in München seine Fähigkeiten noch einmal verbessert. 23 Tore in 26 Spielen, darunter der geschichtsträchtige Fünferpack innerhalb von neun Minuten gegen den VfL Wolfsburg, sprechen für sich. Lewandowski ist auf einer Stufe mit Zlatan Ibrahimovic oder Luis Suarez im Sturmzentrum angekommen und reif für den ersten großen internationalen Titel seiner Karriere.

Einen solchen Titel hat Müller zwar schon, bereit für einen weiteren ist er trotzdem. Das bayrische Eigengewächs hat in 26 Spielen in dieser Spielzeit bemerkenswerte 21 Mal eingenetzt und hätte ohne Probleme zum teuersten Spieler der Welt noch vor Cristiano Ronaldo oder Lionel Messi werden können. Ein kolportiertes Angebot über 100 Millionen Euro von Manchester United lehnte der FCB allerdings ab. Müller verlängerte stattdessen beim deutschen Rekordmeister bis 2021 - ein Treuebekenntnis, das den Champions-League-Titel verdient hätte.

4. Die Defensive ist stabiler

Da bekanntermaßen große Titel allerdings nicht im Angriff, sondern in der Abwehr gewonnen werden, gilt auch der Defensive des FC Bayern ein besonderes Augenmerk. Das Verhalten bei schnellen Gegenstößen der Gegner war und ist die (einzige) große Schwäche der Guardiola-Schützlinge, wie nicht zuletzt die 0:2-Pleite gegen Arsenal bewies. Die offensive Spielweise der Bayern mit sehr hoch stehenden Verteidigern ist zwar weiterhin anfällig für Konter, es gibt inzwischen aber deutlich mehr Fachpersonal für das erfolgreiche Meistern solcher Situationen.

Der entscheidende Mann für das frühzeitige Unterbinden von Gegenangriffen ist Arturo Vidal. Der Chilene ist zwar noch nicht zu 100 Prozent angekommen in München, in den bedeutenden Spielen könnte er aber enorm wichtig werden. Neben ihm stehen mit den wiedergenesen Javi Martinez und Holger Badstuber zwei zusätzliche zweikampfstarke und flexibel einsetzbare Defensivkräfte zur Verfügung, die zudem über die nötige Geschwindigkeit verfügen. Und sollte das alles noch nicht helfen, ist ja auch noch Jerome Boateng da, der in dieser Saison noch einmal einen großen Sprung gemacht hat und mittlerweile der wohl beste Innenverteidiger der Welt ist.

5. Pep-Abschied

Fünf Titel in zwei Jahren, die längste Siegesserie in der Geschichte des FC Bayern, die wenigsten Gegentore in einer Bundesliga-Saison, die früheste Deutsche Meisterschaft: Die Liste der Rekorde von Guardiola ließe sich beinahe endlos fortführen. Was fehlt, ist die Krönung in der Königsklasse, die in dieser Saison endlich erfolgen soll. Und da könnte der Abschied im Sommer eine entscheidende Rolle spielen.

Denn nach zweieinhalb Jahren in München muss Guardiola niemandem mehr etwas beweisen und die Spieler haben seine Idee endlich verstanden. Die volle Konzentration liegt auf dem Erreichen und dem Gewinnen des Champions-League-Finals. Dass das ein Vorteil sein kann, hat nicht zuletzt Heynckes eindrucksvoll bewiesen - wie auch Müller weiß: "Der Vertrag von ihm ist damals auch ausgelaufen - und wir haben das Triple gewonnen."

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