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Darum steckt der BVB mit Peter Bosz in der Krise


Taktische Probleme des BVB
Darum steckt Dortmund mit Bosz in der Krise

t-online, spielverlagerung.de

01.11.2017Lesedauer: 3 Min.
Peter Bosz hat von insgesamt 16 Spielen mit dem BVB acht Partien gewonnen, fünf verloren (drei Remis) und im Schnitt 1,69 Punkte geholt.Vergrößern des BildesPeter Bosz hat von insgesamt 16 Spielen mit dem BVB acht Partien gewonnen, fünf verloren (drei Remis) und im Schnitt 1,69 Punkte geholt. (Quelle: Christian Schroedter/imago-images-bilder)
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So überraschend souverän der Saisonstart von Borussia Dortmund unter Neu-Trainer Peter Bosz war, so schnell sind Mannschaft und Coach nun nach mehreren sieglosen Partien in die Kritik geraten. Heute Abend brauchen die Borussen im Champions-League-Heimspiel gegen APOEL Nikosia (ab 20.45 Uhr im Liveticker bei t-online.de) unbedingt einen Sieg, sonst ist das Vorrundenaus so gut wie besiegelt.

An den ersten fünf Spieltagen blieb der BVB ohne Gegentor. Doch seit Roman Bürki beim deutlichen 6:1-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach erstmals hinter sich greifen musste, landen die Bälle nun regelmäßig im Netz der Schwarzgelben.

Offene Räume oder mangelnde Aggressivität?

Bosz musste sich nach dem enttäuschenden 2:4 in Hannover am vergangenen Samstag unangenehmen Fragen stellen. Sky-Reporter Patrick Wasserziehr sprach den 53-Jährigen ganz direkt darauf an, ob denn die vielen offenen Räume für Hannover ein Resultat seiner Taktik waren. Der Niederländer wies diese Kritik von sich und stellte die mangelnde Aggressivität in den Zweikämpfen heraus.

Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte. Die BVB-Spieler waren gerade gegen Hannover wirklich oftmals zweiter Sieger in direkten Duellen im Mittelfeld. Vielfach verloren sie entscheidende Kopfballzweikämpfe oder kamen einen Schritt zu spät. Das System Bosz bietet ihnen aber auch kein Sicherheitsnetz und zwingt sie stattdessen dazu, immer wieder Risiken einzugehen.

Gefahr nach Ballverlusten im Gegenpressing

Seit Saisonbeginn versucht der BVB stets einen dominanten und gleichzeitig vertikalen Ballbesitzfußball auf den Rasen zu zaubern. Geht der Ball in der Angriffslinie verloren, sollen insbesondere die drei Mittelfeldspieler innerhalb der 4-3-3 Grundordnung sofort aufrücken und den Gegner attackieren. Das öffnet natürlich Räume vor der Abwehrlinie und birgt Gefahren, sollte im Gegenpressing der Ball eben nicht zurückgewonnen werden.

Gegen Hannover waren diese Lücken allerdings auch zu sehen, wenn die Niedersachsen selbst geordnet das Spiel eröffneten. Die Dortmunder Mittelfeldspieler standen Mann-gegen-Mann im Zentrum und achteten nicht auf die größer werdenden Lücken hinter ihnen. Die Abwehrlinie um Sokratis und Dan-Axel Zagadou stand wie immer hoch, teilweise einige Meter vor der Mittellinie und wurde mit langen Bällen vielfach ausgehebelt.

Zu allem Überfluss war der BVB zuletzt weniger gefällig in der Offensive. Hannover beispielsweise wandte eine ganz simple Manndeckung an. Lediglich Sokratis, der technisch limitierte Innenverteidiger, wurde gelegentlich freigelassen, damit sein Gegenspieler Jonathas den BVB-Keeper Bürki anlaufen und zum langen Schlag zwingen konnte.

In einigen Szenen kam der Ball nur sehr unkontrolliert in Richtung Dortmunder Angriffsreihe. Pierre-Emerick Aubameyang und seine Nebenmänner mussten dem Ball hinterhersprinten, konnten aber selten ein flüssiges Kombinationsspiel aufziehen. Wenn der BVB jedoch mit Tempo und Flachpässen die Hannoveraner Verteidigung durchdringen konnte, herrschte direkt Gefahr.

Dass Dortmund bei eigenem Ballbesitz weniger dominant aussieht – über ein Viertel aller Pässe kamen gegen Hannover nicht beim Mitspieler an – hebt die defensiven Probleme noch stärker hervor. Trainer Bosz gerät unter Beschuss, weil er nur einen "Plan A" habe. Eine Kritik, der sich auch schon Jürgen Klopp in seiner Dortmunder Zeit erwehren musste. Einen radikalen Umbruch wird es in den kommenden Wochen nicht geben. Bosz hat in seiner Karriere immer an seiner Philosophie festgehalten.

Spiel gegen Bayern richtungsweisende Partie

Inwieweit der Niederländer aber das eigene Gegenpressing etwas entschärft und seine Mannschaft vorsichtiger verteidigen lässt, werden die nächsten Spiele zeigen. Mit Bayern München wartet am kommenden Samstag ein Gegner auf den BVB, der zwangsläufig mehr Spielanteile als andere Bundesligisten haben wird. Ein intensives Verteidigen kann gegen den Tabellenführer seine Wirkung zeigen, wie RB Leipzig zuletzt im DFB-Pokal bewies.

Aber Dortmund ist in puncto Pressing und Gegenpressing aktuell nicht auf dem Niveau der Leipziger und auch nicht auf dem Niveau, das sich der Trainer wünscht. Das ist Bosz‘ großes Dilemma.

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