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Prozess um BVB-Anschlag: Marcel Schmelzer spricht als Zeuge über die Folgen


"Zucke immer noch zusammen, wenn ein Teller runterfällt"

Von sid
19.03.2018Lesedauer: 2 Min.
Marcel Schmelzer verlässt den Gerichtssaal im Dortmunder Landgericht: Der BVB-Kapitän sagte im Prozess um den Anschlag auf die Dortmunder Mannschaft als Zeuge aus.Vergrößern des BildesMarcel Schmelzer verlässt den Gerichtssaal im Dortmunder Landgericht: Der BVB-Kapitän sagte im Prozess um den Anschlag auf die Dortmunder Mannschaft als Zeuge aus. (Quelle: Bernd Thissen/dpa-bilder)
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Bei der Fortsetzung des Prozesses um den Anschlag auf das Team von Borussia Dortmund äußerten sich mehrere Spieler über die Folgen

Der Anschlag auf die Mannschaft des Fußball-Bundesligsten Borussia Dortmund belastet die betroffenen Spieler und Betreuer auch heute noch. Das erklärten mehrere Leidtragende bei der Fortsetzung des Prozesses gegen Sergej W. am Montag vor dem Landgericht Dortmund.

Weidenfeller: "Kenne Spieler, die noch immer darunter leiden"

"Das ist immer noch ein Thema in der Mannschaft. Ich kenne Spieler, die noch immer darunter leiden. Das war ein Anschlag auf das Leben", sagte Torwart Roman Weidenfeller: "Das hat mein Leben verändert." Er selbst nehme seitdem psychologische Hilfe in Anspruch: "Man ist immer noch betroffen, immer noch schreckhaft."

Kapitän Marcel Schmelzer sagte der "Bild", er zucke "noch immer zusammen, wenn irgendwo ein Teller runterfällt oder wenn Fahrzeuge langsam an uns vorbeifahren. Kein Spieler schlief in der Nacht nach dem Anschlag." Den Moment des Anschlags schilderte er so: "Es gab einen lauten Knall, es herrschte Panik im Bus. Die Spieler lagen quer im Gang. Ich habe mich extrem erschrocken, spürte die Druckwelle des Knalls. Dann hörten wir Schreie von Marc Bartra und sahen, dass er blutete. Man hat die Angst in den Augen gesehen."

Anschlag war Grund für Bender-Wechsel

Für den ehemaligen Dortmunder Sven Bender waren der Anschlag und der Umgang damit sogar ein Grund für seinen Wechsel zu Bayer Leverkusen. Das traumatische Erlebnis "habe auch Einfluss" darauf gehabt, größtenteils hätten aber sportliche Gründe den Ausschlag gegeben.

Bender bezeichnete es im Nachhinein als "Fehler", dass die Mannschaft am Tag nach dem Bus-Attentat zum Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gegen den AS Monaco angetreten sei. "Für mich wurde das Thema schnell abgehakt. Das war schade, deshalb hat man auch nicht so viel drüber gesprochen", sagte Bender.

Neben Weidenfeller, Schmelzer und Bender sagten auch der inzwischen bei 1899 Hoffenheim spielende Felix Passlack sowie mehrere Mitglieder des Betreuerteams aus. Für Montagnachmittag ist Ex-Trainer Thomas Tuchel als Zeuge geladen.

Angeklagter bestreitet Tötungsabsicht

Der Angeklagte Sergej W. hat inzwischen gestanden, vor der Abfahrt des BVB zum Spiel gegen Monaco am 11. April am Teamhotel der Dortmunder drei Sprengsätze gezündet zu haben. Er bestreitet allerdings jegliche Tötungsabsicht. Das Motiv soll Habgier gewesen sein, mutmaßlich wollte Sergej W. mit kreditfinanzierten Put-Optionen nach seiner Tat am sinkenden Kurs der BVB-Aktie verdienen.

Die Staatsanwaltschaft wirft W. versuchten Mord in 28 Fällen, das Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion und schwere Körperverletzung in zwei Fällen vor. Der ehemalige BVB-Innenverteidiger Marc Bartra hatte einen Armbruch und Fremdkörpereinsprengungen erlitten, ein begleitender Polizist ein Knalltrauma.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur sid
  • Bericht in der "Bild"
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