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BVB: Achraf Hakimi – dieser 20-Jährige mischt die Bundesliga auf!


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BVB-Shootingstar: Dieser 20-Jährige mischt die Liga auf

  • Noah Platschko
Von Noah Platschko

Aktualisiert am 02.02.2019Lesedauer: 3 Min.
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Überzeugt beim BVB auf der linken Seite: Marokkos Shootingstar Achraf Hakimi.Vergrößern des Bildes
Überzeugt beim BVB auf der linken Seite: Marokkos Shootingstar Achraf Hakimi. (Quelle: Uwe Kraft/imago-images-bilder)

Im vergangenen Sommer wechselte Linksverteidiger Achraf Hakimi von Real Madrid zu Borussia Dortmund – und startete voll durch. Über einen der besten Außenverteidiger der Liga.

Gute Linksverteidiger sind ein Segen. Der Grund: es gibt nicht sonderlich viele von ihnen, insbesondere nicht in Deutschland beziehungsweise der Bundesliga. Ex-Nationalspieler Philipp Lahm bekleidete zur WM 2006 notgedrungen die Position links hinten, wechselte später auf rechts. Bei den Turnieren 2010 und 2014 wurden die etatmäßigen Innenverteidiger Jérôme Boateng und Benedikt Höwedes eingesetzt, derzeit versuchen sich Hoffenheims Nico Schulz sowie Kölns Jonas Hector im Nationalteam.

Dortmunds Marcel Schmelzer dagegen spielt in den Überlegungen von Bundestrainer Joachim Löw schon lange keine Rolle mehr. Lag das bis vor wenigen Monaten bestenfalls noch an der mangelnden Wertschätzung für den 31-Jährigen, so kann sich Schmelzer mittlerweile nicht mal mehr empfehlen. Der Grund: Er spielt gar nicht mehr.

Als 16-Jähriger zu Real Madrid

Mitverantwortlich für die Bankdrückerrolle Schmelzers ist der 20-Jährige Achraf Hakimi. Für eine Gebühr von fünf Millionen Euro handelten die Borussen im Sommer einen zweijährigen Leihvertrag mit dem spanischen Rekordmeister Real Madrid aus und lotsten das Top-Talent ins Ruhrgebiet.

"Achraf wer?" So dürfte die Reaktion eines Großteils der Dortmund-Fans gewesen sein. In Madrid geboren, lernte der Sohn marokkanischer Eltern beim Club Deportivo Colonia Ofigevi das Fußballspielen, ehe dieser aufgrund von Zahlungsunfähigkeit den Spielbetrieb einstellte.

Mit 16 schloss er sich Real Madrid an, durchlief alle Jugendmannschaften bis zu Real Madrid Castilla, der zweiten Mannschaft der Königlichen. Seine starken Leistungen blieben auch Hervé Renard, dem marokkanischen Nationaltrainer, nicht verborgen, der Hakimi mit 17 Jahren im Herbst 2016 zu seinem Nationalmannschaftsdebüt verhalf.

Keine 18 Monate später folgte der Champions League-Gewinn mit Real Madrid (Mai 2018). Unter dem damaligen Trainer Zinédine Zidane kam Hakimi in der Saison 2017/2018 trotz seines jungen Alters auf 17 Einsätze (2 Tore). Und auch nach dem Gewinn der Königsklasse führte Hakimis Weg bei der im Juni folgenden Weltmeisterschaft in Russland, bei der er für Marokko alle drei Spiele über die volle Distanz absolvierte, weiter steil nach oben.

Spätestens dort müssen seine Leistungen auch den BVB-Verantwortlichen aufgefallen sein, die den Linksverteidiger noch während des Turniers in Russland unter Vertrag nahmen. Dürfte sein Können bei der WM wohl höchstens Fußballliebhabern ins Auge gestochen sein, zeigte Hakimi in der vergangenen Bundesliga-Hinrunde dem deutschen Publikum konstant und zuverlässig, welch hervorragende Qualitäten er besitzt.

Mit seinen erst 20 Jahren hat der Marokkaner ein unglaubliches Tempo (gemessene 35,10 km/h machen ihn zum schnellsten Spieler der Liga) und zeigt kaum Ermüdungserscheinungen. Zudem zeichnen ihn ein beeindruckender Offensivdrang sowie ein gutes Auge aus. Vier Torvorlagen und zwei Tore steuerte Hakimi im Angriff bei. Dazu kommt er auf 88 Prozent angekommene Pässe – ein absoluter Topwert für einen Linksverteidiger.

Die guten Leistungen riefen selbstverständlich auch die BVB-Bosse auf den Plan, die bemüht sind, Hakimi über 2020 hinaus an Borussia Dortmund zu binden. Erst in den vergangenen Tagen machten allerdings Gerüchte die Runde, Real Madrid wolle die Leihe vorzeitig beenden und Hakimi schon im Sommer in die spanische Hauptstadt zurückholen. Sportdirektor Michael Zorc will davon allerdings nichts wissen, wie er auf der Pressekonferenz vor dem Auswärtspiel in Frankfurt am Samstag bekanntgab. "Wir gehen davon aus, dass Achraf mindestens zwei Jahre hier ist."

Wie einst Carvajal? Über die Bundesliga zum Weltstar

In Madrid wäre Verteidiger Hakimi der prädestinierte Nachfolger für den Brasilianer Marcelo, der im Mai 31 Jahre alt wird. Fraglich bleibt allerdings, ob sich Hakimi hinten anstellen würde. Solange Marcelo bei Real spielt, dürfte er höchstens sporadisch zum Einsatz kommen. In Dortmund ist er hingegen gesetzt und erfährt von Trainer Lucien Favre absolute Wertschätzung.


So oder so: Kann Hakimi sein Niveau halten und bleibt er von schlimmeren Verletzungen verschont, ist sein Weg in die Weltspitze der Linksverteidiger vorgezeichnet. Schon Dani Carvajal, ebenfalls aus der Madrider Jugend und in der Saison 2012/2013 für Bayer Leverkusen aktiv, ging den Umweg Bundesliga – und gehört heute zu den Besten der Welt auf seiner Position. Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis Hakimi es ihm gleich tut. Ob in Madrid oder bei einem anderen Weltverein.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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