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BVB: Dreierpack bei Debüt – Darum passt Haaland perfekt zu Borussia Dortmund


Dreierpack beim Debüt
Darum passt Haaland perfekt zum BVB


Aktualisiert am 19.01.2020Lesedauer: 3 Min.
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Erling Haaland: Der Norweger funktionierte auf Anhieb beim BVB.Vergrößern des Bildes
Erling Haaland: Der Norweger funktionierte auf Anhieb beim BVB. (Quelle: Nordphoto/imago-images-bilder)

Das Debüt von Erling Haaland für den BVB lief besser als in jedem Hollywood-Drehbuch. Drei Tore, Niederlage abgewendet, Fans begeistert. Doch der Erfolg hat Gründe.

Dieser Text erschien bereits am 30.12.2019 auf t-online.de und wurde nun aktualisiert.

Als der BVB im Sommer eine Kracher-Verpflichtung nach der nächsten tätigte, schien die Zukunft für die ambitionierten Dortmunder rosig. Aber schon damals blieben Restzweifel, ob der Kader im Sturm ausreichend besetzt sei. Paco Alcácer ist der eigentliche Torgarant, hat sich aber mittlerweile als verletzungsanfällig entpuppt. Mario Götze, Marco Reus und Thorgan Hazard wirken angesichts ihrer spielerischen Qualitäten auf anderen Positionen besser aufgehoben und nur wie Notlösungen im Sturmzentrum. Und physisch stark ist von den vier genannten Dortmundern eigentlich keiner.

Favre muss seine Strategie nicht ändern

Mit Erling Haaland hat der BVB einen Mittelstürmer, der genau jene Attribute mitbringt, die dem Team zuletzt fehlten. Er ist 1,94 Meter groß, bullig und schießt Tore am Fließband. Cheftrainer Lucien Favre ist nicht unbedingt dafür bekannt, ein Liebhaber der langen Bälle zu sein, wenngleich das Narrativ mit der Wirklichkeit kollidiert. Denn 2012 zum Beispiel war er Coach von Borussia Mönchengladbach, als man Luuk de Jong verpflichtete, der trotz seines Talents kein ausgewiesener Edeltechniker ist.

Für Haaland muss Favre seine grundsätzliche Strategie sowieso nicht ändern, denn trotz aller Körpergröße und Bulligkeit ist der junge Norweger kein Kopfballungeheuer. Er ist vor allem einer, der den Ball am Boden festmachen kann. Er ist ein Zielspieler für Flachpässe und schnelles Umschaltspiel. Das hat er beim Sieg in Augsburg gezeigt.

Gerade aufgrund seiner Dynamik und Konterstärke konnte er sich bei Red Bull Salzburg und dem Red-Bull-typischen Fußball in den letzten sechs Monaten so gut etablieren. Ein Wechsel schien angesichts der Verbindung zwischen Salzburg und RB Leipzig sehr wahrscheinlich, wenngleich in Leipzig mittlerweile stärker auf Ballbesitz gesetzt wird.

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Ein Mann fürs Umschaltspiel

Auch der BVB möchte in seinem Naturell eine Ballbesitzmannschaft sein. Doch diese Saison hat gezeigt, dass es den Dortmundern gar nicht so leicht fällt, eine Partie am Ball zu dominieren. Selbst nach Favres Systemumstellung vom 4-3-3 auf das 3-4-3 fußten die unmittelbaren Erfolgserlebnisse nicht ausschließlich auf einem starken Ballbesitzspiel. Im neuen System spielen zumeist Thorgan Hazard, Marco Reus und Jadon Sancho in der Angriffsreihe, wobei Reus die zentrale Stürmerposition besetzt. So agil und tempostark die drei auch sein mögen, einige Umschaltsituationen verlaufen im Sand, weil sie sich körperlich nicht durchsetzen können.

Hier verspricht Haaland Abhilfe. Der 19-Jährige hat nicht unbedingt den saubersten ersten Ballkontakt, wenn ein Pass zu ihm gespielt wird – Spötter könnten ihn in Anlehnung an Jürgen Klinsmann auch als "Flipper" beschreiben –, aber hat er den Ball einmal unter Kontrolle, ist er nicht ohne Weiteres von der Kugel zu trennen. Zudem kann Haaland Zuspiele zügig an seine schnellen Mitspieler weiterleiten. Er verfügt über das, was Trainer gerne Vororientierung nennen. Er hat bereits vor der Ballannahme das Feld und die unmittelbaren Zonen um ihn herum gescannt und weiß, von wo die Gefahr von gegnerischen Verteidigern ausgeht.

Bei all dem Lob für Haaland sind Restzweifel ob seines Alters und seiner überschaubaren Profierfahrung natürlich berechtigt. Das Debüt war stark, doch es war eben "nur" ein Spiel. Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc sagte nach der Verpflichtung nicht grundlos, dass die Borussen ihren Neuzugang in den kommenden Jahren "weiterentwickeln möchten".

Die Verantwortlichen erwarten keinen fertigen Mittelstürmer, wie etwa bei der Verpflichtung von Paco Alcácer vor eineinhalb Jahren. Immerhin hat sich Haaland bis jetzt erst in der norwegischen Eliteserie und der österreichischen Bundesliga durchgesetzt. Einige Auftritte im Europapokal sollten den BVB-Fans jedoch zusätzliche Hoffnung machen, dass sich Haaland recht schnell akklimatisiert und bereits in der Rückrunde eine echte Verstärkung für Dortmund ist.

Favre und der BVB verfügen über eine ganze Gruppe von talentierten Dribblern und Passspielern. Nun bekommen sie noch einen bulligen Torjäger dazu.

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