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Bremer Abstiegskampf: Werder-Idol Bratseth für Trennung von Kohfeldt


Bremer Abstiegskampf
Werder-Idol Bratseth für Trennung von Kohfeldt

Von dpa
Aktualisiert am 21.05.2020Lesedauer: 3 Min.
Gewann zahlreiche Titel mit Werder Bremen: Rune Bratseth.Vergrößern des BildesGewann zahlreiche Titel mit Werder Bremen: Rune Bratseth. (Quelle: Andreas Altwein/dpa./dpa)
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Bremen (dpa) - Der frühere norwegische Fußball-Star Rune Bratseth hat seine Forderung nach einer Ablösung von Florian Kohfeldt (37) als Trainer des abstiegsgefährdeten Bundesligisten Werder Bremen erneuert.

"Ich will mich nicht in die Vereinspolitik einmischen", sagte das 59 Jahre alte Club-Idol dem "Kicker". Aber er glaube nicht, "dass in dieser Konstellation noch eine Wende möglich sein wird". Die Bremer liegen in der Tabelle auf dem vorletzten Platz und haben bei einem Spiel weniger als die Konkurrenz fünf Punkte Rückstand auf den Relegationsrang.

Bratseth hatte das Spiel der Bremer gegen Bayer Leverkusen (1:4) für den norwegischen Sender Viasat verfolgt. Schon da hatte er festgestellt: "Das sollte sein letztes Spiel gewesen sein."

Werder-Geschäftsführer Frank Baumann hält indes an Kohfeldt trotz Platz 17 in der Tabelle fest. "Ich bleibe dabei, dass Florian für diese Situation, für diese Mannschaft und für diesen Verein der richtige Trainer ist", hatte er einen Tag nach der Niederlage gegen Bayer bei einer Online-Pressekonferenz in Bremen gesagt.

Bratseth findet es "grundsätzlich" gut, wenn ein Verein lange einen Trainer stützt. "Und ich schätze Florian Kohfeldt nach wie vor sehr, als Menschen wie als Fachmann. Aber: Es kann eben der Punkt kommen, an dem man sagen muss: Es geht leider nicht mehr."

Werder habe keine schlechte Mannschaft. Aber man sehe in den Gesichtern der Spieler, "dass sie einfach Angst haben. Die große Frage ist deshalb: Glauben die Spieler noch daran? Und glaubt der Trainer selbst wirklich noch daran?"

Bratseth spielte für die Bremer von 1986 bis 1995. In der Zeit wurde der Abwehrchef jeweils zweimal deutscher Meister und Pokalsieger und holte mit dem Club 1992 den Europapokal der Pokalsieger.

Werder Bremens langjähriger Verteidiger Sebastian Prödl sieht die Chancen der stark abstiegsbedrohten Norddeutschen auf den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga als sehr gering an. "Ich bin ein positiv denkender Mensch, ich bin Optimist. Ich hoffe es noch, aber wenn man realistisch an die Sache herangeht, braucht man schon ein Wunder", sagte der 32-Jährige in der "NDR 2 Bundesligashow".

Den Neustart der Bundesliga hat Prödl, der von 2008 bis 2015 für Werder aktiv war und mittlerweile für Udinese Calcio in Italien spielt, mit Interesse verfolgt. "Ich bin froh, dass Deutschland diesen Schritt gewagt hat", sagte der Österreicher. Bezogen auf internationale Wettbewerbe meinte er aber auch, die deutsche Bundesliga habe "einen extremen Wettbewerbsvorteil", wenn Länder wie "Italien, England und Frankreich da komplett hinterherhinken". Prödl sagte: "Das treibt einen Riesenkeil in die Fußballwelt."

Der frühere Bremer Co-Trainer Wolfgang Rolff regte einen Berater für Kohfeldt an. Wenn der in der Kritik stehende Trainer des stark abstiegsgefährdeten Fußball-Bundesligisten "das große Trainertalent ist", müsse er sich auch "ändern" oder auch "ändern lassen". Dafür brachte Rolff im Interview mit dem Onlineportal "deichstube.de" Marc Kosicke, seit kurzem neues Aufsichtsratmitglied bei Hertha BSC, und Liverpool-Coach Jürgen Klopp, der von Kosicke beraten wird, ins Spiel. Klopp habe ja durch die Pause in England "gerade etwas Zeit", sagte Rolff.

Der Ex-Nationalspieler sieht vor allem Thomas Schaaf, langjähriger Bremer Cheftrainer, als einen möglichen Kohfeldt-Helfer an. Schaaf solle ja nicht "gleich auf der Bank sitzen, aber es wäre fahrlässig, so eine Legende als Spieler und Trainer wie Thomas Schaaf nicht mit einzubauen".

"Ich weiß aber nicht, ob Thomas das überhaupt will - und natürlich muss das auch ein Florian Kohfeldt wollen", erklärte der ehemalige Profi des Hamburger SV. Schaaf war von 1999 bis 2013 Trainer bei Werder Bremen und ist seit knapp zwei Jahren Technischer Direktor beim vierfachen deutschen Meister.

Indes übte der einstige Werder-Stürmer Ivan Klasnic harsche Kritik an den Bremer Profis. "Die Spieler müssen sich schämen. Da bringe ich mit 40 ja noch eine bessere Leistung", wird der Kroate von der "Bild" zitiert. "Ich sehe schwarz!", sagte Klasnic, , der mit Bremen 2004 die Meisterschaft und den DFB-Pokal gewann, und ergänzte: "Ich höre ständig irgendwelche Ausreden. Jeder muss sich fragen, ob er wirklich 100 Prozent gibt und zu diesem Verein steht." Von einer Freistellung von Trainer Florian Kohfeldt hält der frühere Nationalspieler nichts. "Das ist immer die einfachste Lösung. Ich halte einen Rausschmiss für falsch", sagte er. "Und außerdem: Wer käme denn danach?" Stattdessen forderte Klasnic, dass die Spieler "Eier zeigen und sich endlich den Arsch aufreißen".

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