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Jerome Boateng verlässt FC Bayern: Wie geht es für den WM-Helden nach der Saison weiter?


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Jerome Boateng: Wie geht es für den WM-Helden weiter?


Aktualisiert am 09.04.2021Lesedauer: 4 Min.
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Jerome Boateng: Die Zukunft des ehemaligen Nationalspielers ist ungewiss.Vergrößern des Bildes
Jerome Boateng: Die Zukunft des ehemaligen Nationalspielers ist ungewiss. (Quelle: Sven Simon/imago-images-bilder)

Jerome Boateng ist einer der bekanntesten deutschen Spieler der Gegenwart. Sein Vertrag beim FC Bayern München läuft jedoch 2021 aus. Was bringt die Zukunft? t-online begibt sich auf Spurensuche.

Er ist Brillendesigner und Magazin-Gründer, aber vor allem immer noch eines: Fußballprofi. Zweifelsohne gehört Jerome Boateng zu den bekanntesten und erfolgreichsten deutschen Sportlern der vergangenen Jahre. Er wurde Weltmeister, zweifacher Champions-League-Sieger, achtfacher Deutscher Meister, fünfmaliger DFB-Pokal-Sieger. Boateng hat mit seinen 32 Jahren bereits Erfolge gefeiert, von denen viele andere Fußballprofis nur ewig träumen können. Doch nach dieser Saison ist für ihn Schluss – zumindest beim großen FC Bayern. Dies bestätigte Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidzic am Mittwochabend vor dem Champions-League-Viertelfinalhinspiel gegen Paris Saint-Germain (2:3).

Die Frage lautet nun: Wie geht es dann für den Verteidiger weiter?

Betrachtet man den "Kosmos Boateng" einmal genauer, wird der Blick auf die Zukunft des deutschen WM-Helden etwas klarer.

Ausland oder Bundesliga?

Boateng ist nicht nur national, sondern auch international sehr bekannt. Viele Vereine weltweit dürften ihn jetzt auf dem Zettel haben. Doch wofür wird er sich selbst entscheiden: bleibt er in der Bundesliga oder wechselt er ins Ausland?

Vieles deutet darauf hin, dass er in Deutschland bleibt. Ex-Bayern-Kapitän Stefan Effenberg glaubt beispielsweise, dass eine Rückkehr Boatengs zu dessen Ex-Klub Hertha BSC ein realistisches Szenario ist. "Der Verein hat große Ambitionen, finanzielle Möglichkeiten durch Investor Lars Windhorst und ist der Heimatklub von Boateng." Effenberg meint: "Ein Wechsel würde wahnsinnige Aufbruchstimmung erzeugen. Er könnte einen Drei-Jahres-Vertrag unterschreiben und anschließend einen Posten im Verein übernehmen. Undenkbar wäre das nicht.

Auch Jugendkumpel Änis Ben-Hatira, der zusammen mit Boateng einst für Hertha und in der U21-Nationalmannschaft spielte, könnte sich gut vorstellen, dass sein ehemaliger Teamkollege noch mal im blau-weißen Trikot im Berliner Olympiastadion aufläuft: "Wenn Hertha auch nur eine minimale Chance hat, Jerome zurückzuholen, dann müssen sie das machen", sagt er. Und was will Boateng selbst? Ben-Hatira: "Ich glaube schon, dass er sich Hertha vorstellen kann."

Sein ehemaliger Trainer schwärmt von Boateng

Falko Götz hingegen möchte sich bezüglich der sportlichen Zukunft seines ehemaligen Zöglings nicht festlegen. "Ich wünsche ihm, dass er etwas findet, was ihm Freude bereitet", sagt der 58-Jährige, der Boateng in der Saison 2006/2007 bei Hertha trainierte. Damals lernte er ihn gut kennen und versucht sich nun in dessen Lage hineinzuversetzen: "Ich glaube, dass er wirtschaftlich keinerlei Probleme mehr haben wird. Denn er hat nicht nur eine gute Leistung erbracht, er ist sehr erfolgreich gewesen." Und das wiederum könnte für Hertha sprechen.

Doch ist eine Rückkehr zur Hertha wirklich ein realistisches Szenario?

Fakt ist: Der gebürtige Berliner Boateng fühlt sich in seiner Heimat sehr wohl – auch heute noch, nach vielen Jahren, in denen er weit entfernt der deutschen Hauptstadt lebt. Boateng ist noch regelmäßig in der Metropole: Berlin sei "einfach toll", sagte er einst in einem Interview auf "dfb.de".

Und für Hertha wäre der Boateng-Transfer ohnehin ein Mega-Coup. Er würde die Fans hinter sich versammeln, weil mit ihm auf einmal ein echter Berliner Weltmeister für den Klub auflaufen würde. Zudem würde Fußballstar Boateng den Mittelklasse-Klub auch international strahlen lassen und damit für mögliche, weitere Sponsoren interessant machen. Genau das, was man sich bei der Hertha wünscht. Außerdem würde ein Verteidiger seiner Kategorie der Mannschaft auch noch sportlich weiterhelfen.

Ob sich Boateng selbst diesen Wechsel allerdings wirklich vorstellen kann, ist offen. Hertha kämpft aktuell noch um den Klassenerhalt. Sollte dieser verfehlt werden, wäre eine Verpflichtung Boatengs völlig unrealistisch. Und zudem gab es bereits im Dezember 2020 erste weitere Gerüchte, um Interessenten für den Defensivmann. Immer wieder wurden geschrieben, dass Premiere-League-Klubs und der italienische Topverein Juventus Turin ihn auf dem Zettel haben sollen. Doch geht Boateng nach seinem Abenteuer bei Manchester City (2010-2011) wirklich noch mal ins Ausland?

Höwedes und Schürrle als Vorbild?

Und es muss auch die Frage erlaubt sein, ob es überhaupt sicher ist, dass Boateng über den Sommer hinaus weiter Fußball professionell spielt?

Seine Weltmeister-Kollegen Benedikt Höwedes (32) und André Schürrle (30) beendeten im vergangenen Sommer vorzeitig ihre Karrieren. Boatengs ehemaliger Teamkollege Sandro Wagner (33) tat es ihnen gleich. Auch die Bender-Zwillinge (31) kündigten bereits ihr Karriereende für den kommenden Sommer an. Könnte das auch für den Bayern-Star infrage kommen?

Boateng hat mindestens ein Ass im Ärmel

Fakt ist: Boateng hat außerhalb des Fußballplatzes genug zu tun. Er entwarf bereits Brillenkollektionen, arbeitete mit H&M an einer Kleidungslinie, die im Frühjahr 2019 auf den Markt kam, brachte das Magazin "BOA" heraus und unterstützt sozial benachteiligte Menschen. Boateng baut sich seit Jahren seine eigene Marke neben dem Platz auf. "Ich möchte noch mehr kreieren und mich ausleben. Das Hauptaugenmerk liegt derzeit auf dem Fußball, aber ich kann mir vorstellen, nach der Karriere in einen kreativen Bereich zu gehen", sagte er Mitte November 2020 "Spox".

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Und vielleicht kommt das Karriereende nun sogar schneller als viele denken. Auch wenn sein ehemaliger Teamkollege Ben-Hatira nicht daran glaubt: "So wie ich Jerome kenne, kann ich mir bei ihm alles vorstellen – außer, dass er komplett aufhört mit dem Fußball. Dafür liebt er den Sport einfach zu sehr. Er wird so lange spielen, wie es geht."

Und egal für welche Variante sich Boateng am Ende entscheidet: Sicher ist, dass man auch in den kommenden Jahren noch viel von ihm hören wird – auf oder eben neben dem Fußballfeld.

Zur Information: Dieser Artikel erschien erstmals im Dezember 2020, als das erste Mal über die Zukunft Boatengs nach seiner Zeit beim FC Bayern diskutiert wurde. Nun wurde dieser Bericht aktualisiert.

Verwendete Quellen
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