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HomeSportFußballZweikampf der Woche

FC Bayern: Lewandowski stellt Boss Salihamidzic bloß – ist das legitim?


Aufruhr bei Bayern
Dieser Satz ist eine Frechheit

Pro & KontraVon Robert Hiersemann und Florian Wichert

28.02.2022Lesedauer: 2 Min.
Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

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"Zweikampf der Woche": Mit einer Aussage sorgt Stürmerstar Lewandowski für Aufruhe – und stellt seinen Chef bloß. . (Quelle: t-online)

Mit einer brisanten Aussage hat Weltfußballer Lewandowski seinen Boss beim FC Bayern bloßgestellt. War das in der Form legitim?

Robert Lewandowski hatte beim 1:0-Sieg des FC Bayern bei Eintracht Frankfurt ausnahmsweise kein Tor erzielt. Dennoch stand er nach dem Spiel im Fokus. So wurde er emotional, als er sich zum Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine äußerte: "Wir sind alle gegen Krieg und haben nicht gedacht, dass es so weit kommt. Das zu sehen, tut weh."

Sehen Sie den packenden Schlagabtausch zum "Zweikampf der Woche" im Video (oben).

Er appellierte: "Die Lage ist dramatisch und die gesamte Welt muss die Ukraine unterstützen." Lewandowski selbst setzte ein Zeichen, indem er eine Kapitänsbinde in den ukrainischen Nationalfarben blau und gelb trug.

Der Pole sorgte allerdings auch mit Äußerungen zu seiner sportlichen Zukunft für Aufsehen. Nachdem Bayerns Sportvorstand Hasan Salihamidzic bei Sky betont hatte, dass ein Verkauf des Weltfußballers im Sommer kein Thema sei und der Klub alles für seinen Verbleib tun werde, sagte Lewandowski: "Ich höre das zum ersten Mal."

Auch wenn der 33-Jährige untermauerte, dass dieses Thema für ihn zweitrangig sei, stellte er mit der Aussage seinen Boss bloß und bestätigte Berichte der "Sport Bild", laut denen der FC Bayern bislang nicht auf seinen Topstürmer mit dem Angebot zu einer Vertragsverlängerung über 2023 hinaus zugekommen ist.

Ist es okay, dass Lewandowski seinen Chef Salihamidzic offen im TV bloßstellt?

Pro
Robert HiersemannBereichsleiter Entwicklung

Ja, denn er war einfach ehrlich

Der Vertrag vom amtierenden Weltfußballer Robert Lewandowski läuft 2023 aus. So ein Mann darf doch wohl erwarten, dass sein Sportvorstand frühzeitig und persönlich mit ihm über die Zukunft spricht. Der 33-Jährige bestätigte am vergangenen Wochenende, dass dem bisher nicht so war. Und natürlich darf er diese Wahrheit auch öffentlich im TV aussprechen. Wo liegt das Problem?

Vor allem wegen Lewandowskis außergewöhnlichen Leistungen war der Rekordmeister in den vergangenen Jahren extrem erfolgreich. So einen herausragenden Fußballer darf Salihamidzic doch nicht wie einen Spieler aus der zweiten Reihe behandeln und ewig zappeln lassen. Lewandowski hat Sonderrechte. Die hat er sich über Jahre erarbeitet.

Und es ist eben nicht fair, einem verdienten Weltstar wie ihm auf einmal indirekt und so ganz nebenbei in einem TV-Interview zu sagen, dass man alles für einen Verbleib in München tun werde. Das hätte ihm persönlich mitgeteilt werden müssen – und zwar schon vor Monaten. Spätestens in dem Augenblick, als erste Gerüchte um einen möglichen Bayern-Transfer von Angreifer Erling Haaland aufkamen. Stattdessen schwärmte Salihamidzic damals öffentlich vom BVB-Stürmer. Lewandowski war einfach ehrlich, sein Chef hingegen hat Fehler gemacht.

Kontra
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Nein, das ist eine Frechheit

Er ist zweifacher Weltfußballer und hat sensationelle 333 Tore in 362 Spielen für den FC Bayern erzielt – doch Robert Lewandowski ist auch eine echte Diva.

Seit Jahren neigt er dazu, die beleidigte Leberwurst zu mimen. Zum Beispiel, wenn ein Bayern-Verantwortlicher von einem anderen Stürmer schwärmt, den Namen Haaland nur ausspricht oder wenn Mitspieler ihm nicht genug Tore auflegen.

Noch schlimmer: Wenn Bayern sich nicht mit allen Mitteln um seine Dienste bemüht – in diesem Fall um eine Weiterbeschäftigung über 2023 hinaus.

Wenn Lewandowski tatsächlich zum ersten Mal gehört hat, dass Bayern mit ihm verlängern möchte, sollte er mal Ohren und Augen öffnen. Seit Monaten schmieren die Verantwortlichen ihrem Stürmer kiloweise Honig ums Maul, preisen ihn als besten Stürmer der Welt. Seinen Chef bloßzustellen, nur weil der ihm offenbar noch keinen Vertrag vorgelegt hat, der den Ansprüchen des Polen genügt, ist eine Frechheit.

Lewandowski hat bereits einen Vertrag, der ihm offenbar rund 24 Millionen Euro im Jahr garantiert und bis 2023 läuft – also bis kurz vor seinem 35. Geburtstag. Dass der FC Bayern noch abwartet, bis er ihm noch einen weiteren Vertrag vorlegt, ist nicht nur legitim, sondern vollkommen richtig.

Wer hat recht?

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Im "Zweikampf der Woche" kommentieren wöchentlich Florian Wichert (Stellvertretender Chefredakteur bei t-online) und Robert Hiersemann (Head of Fußball und Sport) aktuelle Fußballthemen. Sehen Sie das Format oben im Video oder auch ab 21 Uhr im Free-TV im Rahmen von "Bundesliga Analyse" auf Sport 1.

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Transparenzhinweis
  • Im „Zweikampf der Woche“ kommentieren wir wöchentlich ein aktuelles Fußballthema. Sehen Sie den Schlagabtausch regelmäßig auch im Video – am Montag und manchmal auch Dienstag ab 19.30 Uhr im Rahmen der „Sport1 News“ bei Sport1 oder ab Montagnachmittag hier oben im Artikel.
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