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Hertha BSC: Der ruhige Herr Magath kann auch lauter werden


Neuer Hertha-Coach
Über dieses Thema verliert Magath kein einziges Wort

Von Benjamin Zurmühl

14.03.2022Lesedauer: 3 Min.
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Felix Magath: Der neue Hertha-Trainer glaubt an den Klassenerhalt.Vergrößern des Bildes
Felix Magath: Der neue Hertha-Trainer glaubt an den Klassenerhalt. (Quelle: Matthias Koch/dpa-bilder)

Am Montag schaute ganz Fußball-Deutschland mal wieder nach Berlin. Denn die turbulenten Zeiten von Hertha BSC bekamen ein neues Kapitel: Felix Magath. Der neue Trainer präsentierte sich auf seine ganz eigene Art und Weise.

Felix Magaths Stimme ist eine der bekanntesten im deutschen Fußball. Tief, ruhig und klar – so ist sie aus den vergangenen Jahrzehnten bekannt. Und so klang sie auch am Montag, als sich der inzwischen 68 Jahre alte Trainer in der Berliner Hanns-Braun-Straße auf der Geschäftsstelle von Hertha BSC wiederfand. Im gewohnten Ton sprach er bei seiner ersten Pressekonferenz über seine neueste Rettungsmission: den Hauptstadtklub vor dem Abstieg aus der Bundesliga zu bewahren. Acht bis maximal zehn Spieltage hat er dafür Zeit. Je nachdem, ob Hertha es in die Relegation schafft oder nicht.

Aktuell liegt Hertha auf Rang 17, der Rückstand auf Rang 15 beträgt zwei Punkte. Klingt machbar, ist aber angesichts der kommenden Gegner mit Hoffenheim, Leverkusen und Union alles andere als leicht.

"Gemeinsame Kraftanstrengung"

Trotzdem präsentierte sich Magath optimistisch. Er sei zuversichtlich, das Ziel Klassenerhalt zu erreichen. "Meine Aufgabe ist es, nach diesen acht Spielen mit Hertha BSC mindestens ein oder zwei Plätze höher zu stehen als jetzt." Dabei betonte er immer wieder den für ihn entscheidenden Aspekt: den richtigen Fokus setzen. Magath sprach von einer "gemeinsamen Kraftanstrengung" und der Konzentration auf das Ziel. Das fordere er von jedem Fan, jedem Mitarbeiter auf der Geschäftsstelle, sich selbst und auch den Spielern.

Mehrmals kam Magaths Ruf als "Schleifer" zur Sprache. Der 68-Jährige ist für anstrengende Trainingseinheiten mit Medizinbällen und Sprints bekannt. Disziplin ist das Stichwort, weshalb auch Bobic von einer "harten Hand" sprach, die Magath auszeichne. Dem Trainer selbst war dieses Thema auf der Pressekonferenz nach 30 Minuten lästig. So wirkte es zumindest. Denn der zuvor ruhige Herr Magath wurde lauter, sprach nun mit erhobener Stimme: "Disziplin gehört halt zum Sport. Ich kann es doch nicht ändern. Das habe ich doch nie erfunden. Und gerade wenn man Mannschaftssport betreibt, muss man Rücksicht auf den Mitspieler nehmen. Auch das kommt nicht von mir. Aber ich habe gelernt, dass das sehr wichtig ist. Deswegen fordere ich von den Spielern, die ich trainiere, Disziplin."

Der "Schönheitsfleck" seines Antritts

Das erste Training unter Magath wird am Dienstag stattfinden. Am Montag hatten die Spieler frei, sollten sich vom Spiel am Wochenende erholen. Das führte aber auch zu einem kleinen "Schönheitsfleck" zu Magaths Start in Berlin, wie es der neue Trainer selbst nannte. "Ich hätte lieber heute die Mannschaft selbst über mein Dasein informiert. So wurden die Spieler von Ihnen und Ihren Kollegen informiert. Und der eine oder andere mag das auch falsch aufgenommen haben", sagte Magath an die anwesenden Journalisten gerichtet.

Ergänzend erklärte der gebürtige Aschaffenburger: "Da sie heute frei haben und das aus meiner Sicht keinen Sinn gehabt hätte, diese Abläufe noch mal zu verändern, wird es so sein, dass ich die Mannschaft morgen früh zum ersten Mal sehe und mich dann den Spielern vorstelle."

Magaths Assistent und Bobics Risiko

Worum es bei der Pressekonferenz nicht ging: Taktik. Mit keinem einzigen Wort erklärte Magath, wie er das Berliner Spiel für den Erfolg umstellen will. Defensiv präsentierte sich Hertha in dieser Saison desolat, kassierte bisher 60 Gegentore. Offensiv blieben die Blau-Weißen oft harmlos, erzielten lediglich 26 Tore. Mit beiden Werten findet man sich jeweils unter den schlechtesten drei Teams in der Liga wieder. Die Ursachen dafür liegen aus Magaths Sicht offenbar mehr in mentalen Probleme oder Nachlässigkeiten als in taktischen.

Seine Mission erfüllen will er mit Mark Fotheringham als Co-Trainer. Der Schotte, der bereits in Ingolstadt und Karlsruhe den deutschen Fußball kennenlernte, soll mit Magath die Mannschaft auf die finalen Wochen einschwören (mehr zu Fotheringham lesen Sie hier).

Nach diesen acht bis zehn Spielen wird sich zeigen, ob Geschäftsführer Fredi Bobic mit seiner Wahl richtig lag. Doch nach dem Fehlgriff mit Tayfun Korkut und umstrittenen Transferperioden ist der Manager der Hertha angeschlagen. Ein Abstieg würde dem einst als Hoffnungsträger geholten Bobic viel Schaden zufügen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
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