t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeSportFußballChampions League

Christian Pulisic brilliert als Reus-Götze-Ersatz


Jüngster CL-Torschütze des BVB
Christian Pulisic brilliert als Reus-Götze-Ersatz

t-online, Marc L. Merten

09.03.2017Lesedauer: 3 Min.
Christian Pulisic erzielt das 2:0 gegen Benfica Lisabon.Vergrößern des BildesChristian Pulisic erzielt das 2:0 gegen Benfica Lisabon. (Quelle: dpa-bilder)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Borussia Dortmund räumt im Achtelfinale der Champions League Benfica Lissabon mit 4:0 (1:0) aus dem Weg und Schwarz-Gelb feiert einen Mann: den Dreifach-Torschützen Pierre-Emerick Aubameyang. Doch den entscheidenden Treffer, das 2:0 nach der 0:1-Niederlage im Hinspiel, markierte ein 18-Jähriger.

Als sich Marco Reus am vergangenen Wochenende verletzte, schüttelten sie in Dortmund nur den Kopf. Warum immer wieder Reus? Und warum immer in den entscheidenden Momenten einer Saison? Nun fällt der 27-Jährige also wieder aus, und weil auch Sorgenkind Mario Götze noch länger fehlen wird, sprach man beim BVB schon von der nächsten Seuche.

Christian Pulisic stahl Aubameyang die Show

Vor dem Spiel gegen Benfica rätselten die Experten: Wie würde Thomas Tuchel sein Team umbauen? Wie würde er Reus ersetzen? Dabei war die Antwort so einfach: Der Trainer brachte jenen Mann, den er bereits in fünf von sechs Gruppenspielen in der Königsklasse in dieser Saison von Beginn an gebracht hatte: Christian Pulisic.

Ein 18-Jähriger US-Amerikaner, der seine Liebe zum europäischen Fußball in England entdeckte, der mit 16 aus den USA über den großen Teich zum BVB gewechselt war und als 17-Jähriger in der Bundesliga debütiert hatte. Zusammen mit Ousmane Dembele flankierte er nun am Mittwochabend den Dortmunder Superstürmer Aubameyang. Und stahl diesem trotz dessen dreier Tore die Show.

Matthäus lobt Pulisic

Aubameyang hatte die Dortmunder zwar früh nach einer Ecke mit 1:0 in Führung gebracht und hinten raus mit den Toren zum 3:0 und 4:0 den Deckel auf die Partie gemacht. Es waren immerhin seine Tore fünf, sechs und sieben in den letzten drei Pflichtspielen. Doch der gefragte Mann nach der Partie war Teenager Pulisic, der nicht nur das Führungstor per Kopf vorbereitet, sondern mit einem sehenswerten Lupfer in der 59. Minute den Signal Iduna Park zum Beben gebracht hatte. Damit ist der 18-Jährige der jüngste Champions-League-Torschütze in der Geschichte von Borussia Dortmund.

Das 2:0 – ein Sahnestückchen der Fußballkunst, ein feiner Lupfer aus vollem Lauf über den aus seinem Tor eilenden Ederson. "Einsame Klasse" nannte Rekordnationalspieler Lothar Matthäus den Treffer nach der Partie und lobte den Youngster für dessen offensichtliche Qualitäten: eine enorme Schnelligkeit, technisch anspruchsvolle Dribblings und eine Torgefahr, die er nun auch mit seinem ersten Champions-League-Treffer unter Beweis stellen konnte. Und Matthäus sprach auch aus, was viele dachten: "Pulisic macht das, was man sich von Götze versprochen hatte."

Zweite Halbzeit machte den Unterschied

Nein, es sollte keine neue Tirade auf den erkrankten Weltmeister sein, lediglich eine Feststellung, die in den letzten Monaten bereits Kontur angenommen hatte. Pulisic stand auch in der Bundesliga in zehn Spielen in der Anfangsformation, kam neun weitere Male als Joker zum Einsatz. Sein Trainer nannte Pulisic nach der Gala-Vorstellung gegen Lissabon "ein vollwertiges Mitglied der Mannschaft" und lobte den offensiven Mittelfeldspieler für dessen Auftritt, der allerdings eine Delle in der ersten Halbzeit beinhaltete – wie bei fast allen Dortmundern.

Nach einer starken Anfangsphase hatte der BVB zwischenzeitlich die Spielkontrolle verloren, was auch an Pulisic lag, der sich von den Portugiesen den Schneid abkaufen ließ. "Nach einer durchwachsenen ersten Hälfte hat er eine tolle zweite Halbzeit gespielt", resümierte Tuchel. "Er kriegt das Vertrauen nicht geschenkt, sondern verdient es sich im Training und in den Spielen mit seinem Selbstvertrauen. Er hat eine tolle Mentalität, ist stressresistent und legt in solchen Spielen mit seiner Energie eine enorme Zähigkeit an den Tag. Dass er das so abliefern kann, ist für sein Alter außergewöhnlich."

Außergewöhnliche Worte für ein außergewöhnliches Talent, das schon länger beim FC Liverpool und Jürgen Klopp auf dem Zettel stehen soll. Doch der Vertrag des US-Nationalspielers bei der Borussia läuft noch bis 2020 – und wenn er so weitermacht, hat Dortmund bald nicht mehr die Seuche, sondern ein Luxusproblem. Nämlich dann, wenn Reus wieder fit ist und auch Götze nach seiner Stoffwechselerkrankung gestärkt zurückkehren sollte. Bis dahin kann der BVB aber zumindest sicher sein, dass die Angriffsreihe Dembele-Aubameyang-Pulisic auch international höchsten Ansprüchen genügt. So viel ist seit Mittwochabend klar.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website