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DFB-Pokal: Matchplan von Thomas Tuchel ist der Schlüssel zum Sieg


"Perfektes Spiel mit perfektem Ergebnis"
Tuchels Matchplan ist der Schlüssel zum Sieg

Von t-online
Aktualisiert am 10.02.2016Lesedauer: 3 Min.
Jubel bei BVB-Coach Thomas Tuchel: Sein Matchplan ging in Stuttgart auf.Vergrößern des BildesJubel bei BVB-Coach Thomas Tuchel: Sein Matchplan ging in Stuttgart auf. (Quelle: Action Pictures/imago-images-bilder)
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Von Johann Schicklinski

So gelöst und glücklich hatte man Thomas Tuchel lange nicht mehr gesehen. Der als Perfektionist geltende Trainer von Borussia Dortmund hatte nach dem schwer erkämpften 3:1 (2:1)-Erfolg im DFB-Pokal-Viertelfinale beim VfB Stuttgart beste Laune und suchte erst gar nicht nach einem Haar in der Suppe.

"Ich bin vorbehaltlos zufrieden", gab der BVB-Coach in der ARD zu Protokoll. "Wir haben unter absolut schwierigen Bedingungen gegen einen sehr starken Gegner 90 Minuten lang überzeugt", so Tuchel: "Das war von uns ein perfektes Spiel mit einem perfekten Ergebnis."

Überraschende Aufstellung

Wesentlich für seinen Gemütszustand dürfte die Tatsache gewesen sein, dass sein Matchplan aufgegangen ist. Der 42-Jährige hatte vor Anpfiff mit seiner Aufstellung für Verwunderung gesorgt. Aus dem 4-1-4-1-System, dass der BVB normalerweise spielt, machte Tuchel ein 4-3-3. Gonzalo Castro, Julian Weigl und Shinji Kagawa saßen auf der Bank, im Dortmunder Mittelfeld liefen mit Matthias Ginter und Erik Durm zwei Spieler auf, die eigentlich auf den defensiven Außenbahnen beheimatet sind. Dort spielten Lukas Piszczek und Marcel Schmelzer, die von Tuchel den Auftrag bekamen, sehr tief zu stehen.

Nach der hochintensiven Partie bei strömendem Regen begründete Tuchel seine taktische Wahl. "Wir wussten um die offensiven Stärken des VfB, der dank seines Umschaltspiels und seiner Schnelligkeit bei Kontern hochgefährlich ist. Deswegen war es wichtig, die Spielkontrolle zu haben und Stuttgart auf keinen Fall kontern zu lassen. Wir wollten diese verhindern, bevor sie entstehen - auch durch mehr körperliche Präsenz auf dem Platz - und das ist aufgegangen“, sagte er. Filip Kostic, Daniel Didavi, Christian Gentner oder Artem Kravets wurden meist gedoppelt, so dass es Dortmund weitgehend schaffte, den VfB weit weg vom eigenen Strafraum zu halten. Stuttgart fehlte der Raum, um seine enorme Schnelligkeit auszuspielen.

Ein weiterer Schlüssel zum Sieg war, dass Tuchel seine Offensivspieler Marco Reus, Pierre-Emerick Aubameyang und Henrikh Mkhitaryan immer wieder die Positionen tauschen ließ. Damit stellten sie die Schwaben vor große Probleme.

Unglaubliche Quote für Aubameyang

Diese Rotation zahlte sich bereits nach fünf Minuten aus. Aubameyang, der auf dem rechten Flügel startete, passte von rechts flach vors Stuttgarter Tor. Reus, der das Spiel im Sturmzentrum begonnen hatte, vollendete aus wenigen Metern. Den Stuttgarter Ausgleich durch Lukas Rupp (21.) beantworteten die Borussen mit der erneuten Führung durch Pierre-Emerick Aubameyang (31.) nach tollem Pass von Reus. Für den Angreifer aus Gabun war es bereits sein 30. Pflichtspieltreffer in dieser Saison, zudem sein achtes Tor in den letzten sieben Pokalspielen - eine unglaubliche Quote.

Aubameyang war es auch, der den erlösenden dritten Treffer durch Henrikh Mkhitaryan (89.) vorbereitete. Zuvor hatte der BVB einige hochkarätige Chancen zur Vorentscheidung liegen gelassen.

Vor allem Reus hätte schon frühzeitig alles klar machen können, scheiterte aber bei der besten Gelegenheit für die Schwarz-Gelben, als sein Schuss noch geblockt wurde (67.). Ansonsten glänzte der Nationalspieler immer wieder mit klugen Pässen. Eine klare Steigerung zu seinem Auftritt vom Wochenende, als er gegen die Hertha blass geblieben war.

Reus: "Es war sicher nicht einfach für Kevin"

Vielleicht war die starke Leistung der Tatsache geschuldet, dass Reus im Spiel immer wieder auf Kevin Großkreutz traf, seinen Ex-Mitspieler und Kumpel. "Natürlich war das etwas Besonderes", gestand Reus nach der Partie. "Für mich und für ihn. Es war sicher nicht einfach für Kevin. Ich finde, er hat ein gutes Spiel gemacht."

Großkreutz selbst freute sich über das Lob. "Vielen Dank dafür an Marco. Leider hat er ein Tor gemacht", sagte der Neu-Stuttgarter mit einem Augenzwinkern und machte keinen Hehl daraus, dass er den BVB immer noch im Herzen trägt: "Es war schön, alle wiederzusehen. Es hat richtig Spaß gemacht. Wir haben kein schlechtes Spiel gemacht, aber Dortmund war einen Tick besser."

Kramny: "Der Sieg geht absolut in Ordnung"

Ins gleiche Horn stieß auch VfB-Coach Jürgen Kramny. "Grundsätzlich geht der Sieg von Dortmund absolut in Ordnung. Sie haben weniger Fehler als wir gemacht und waren vor dem Tor gefährlicher", erwies sich Kramny als fairer Verlierer. "Wir haben den Aufwärtstrend aus der Liga bestätigt. Mir ist nicht bange, wenn ich an die nächsten Spiele denke."

So war am Ende eines langen und intensiven Pokalabends in Stuttgart die Laune bei allen Protagonisten zumindest ordentlich. Am hellsten jedoch strahlte Tuchel, der zum ersten Mal in einem DFB-Pokal-Halbfinale steht. "Für uns hat der Pokal eine Riesenbedeutung", sagte er und blickte voraus: "Nun wünschen wir uns ein Heimspiel, und im Mai wollen wir dann nach Berlin." Am Mittwochabend wird das Halbfinale ausgelost - und Tuchel kann beginnen, sich über den nächsten Matchplan Gedanken zu machen.

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