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Mario Gomez feiert DFB-Comeback als tragischer Held


Wieder Pfiffe der Fans
Mario Gomez: Comeback als tragischer Held

Von t-online
Aktualisiert am 04.09.2014Lesedauer: 3 Min.
Mario Gomez musste sich bei seiner Auswechslung Pfiffe anhören.Vergrößern des BildesMario Gomez musste sich bei seiner Auswechslung Pfiffe anhören. (Quelle: Reuters-bilder)
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Von Patrick Brandenburg

Als die gerupften Weltmeister nach der 2:4-Pleite gegen Argentinien in der Mixed Zone der Düsseldorfer Rede und Antwort standen, machte Rückkehrer Mario Gomez entspannt auf Mr. Cool. "Die Reaktion des Publikums habe ich gar nicht so dramatisch empfunden", sagte der Stürmer, der zum ersten Mal seit über einem Jahr wieder für die Nationalmannschaft gespielt hatte und sich gleich wieder Pfiffe anhören musste.

Doch den leidgeprüften Nationalspieler scheint das kaum mehr zu stören. So komisch es sich anhört: Nach zwei kläglich vergebenen Großchancen beim Comeback im DFB-Trikot hatte der Stürmer offenbar vom WM-verwöhnten Publikum mit mehr Gegenwind gerechnet.

Zurück in der Pole Position

Schon in der siebten Minute stand Gomez zum ersten Mal frei vorm Tor von Gäste-Keeper Sergio Romero und scheiterte an den eigenen Nerven. Nach seiner überraschenden WM-Ausbootung, die ihn nach eigener Aussage schwer getroffen hatte, wollte der Angreifer in seinem 60. Länderspiel gegen Argentinien unbedingt zeigen, was er drauf hat.

Zumal seine Perspektiven in Schwarz und Weiß nach dem Rücktritt von Routinier Miroslav Klose ohne eigenes Zutun besser geworden sind: Der Angreifer des AC Florenz ist zurück in der Pole Position, was das Rennen um die Startelf angeht. Noch ist Gomez weit und breit der einzige deutsche Zentrumsstürmer von Format, der für die Nationalelf in Frage kommt. All die Experimente mit vorgezogenen Mittelfeldspieler haben beim DFB-Team nie zu einhundert Prozent funktioniert.

Kaltschnäuzigkeit fehlt

Beweisen konnte der 29-Jährige seine Klasse allerdings nicht beim Start in die Länderspielsaison, die für ihn nach verpasster WM und entgangenen Titelehren einen Neuanfang bedeuten sollte. Denn auch in der 28. Minute stellte er sich nicht cleverer an, als er ein perfektes Anspiel von Marco Reus in die Arme von Romero schoss.

Vermutlich war es dann kurz vor der Pause sogar Glück für ihn, dass Schiedsrichter Björn Kuipers aus Holland seine Riesenchance Nummer drei wegen Abseits abpfiff. Gomez besaß auch da nicht die Übersicht, den Ball freistehend im Netz unterzubringen, nachdem Romero einen Kracher von Reus ungeschickt vor Gomez‘ Füße fallen ließ. Dass es Abseits war, hatten fast alle - wohl auch Gomez - erst später mitbekommen.

Erinnerungen werden wach

"Ich habe mich gut gefühlt und war sehr motiviert", erklärte Gomez später aufgeräumt, keine Spur von Zweifel, Frust oder Ärger. "Ich hatte zwei Chancen, die hat der Keeper gut gehalten." Vermutlich ist es angesichts seiner Vorgeschichte auch besser, die Dinge positiv zu sehen. Denn als in der 57. Minute die Tafel mit seiner Rückennummer 23 zur Auswechslung hochgehalten wurde, gab es wieder das Pfeifkonzert gegen den Stürmer.

Nicht so schlimm wie bei seinem letzten Einsatz gegen Paraguay im August 2013, als er von den Fans in Kaiserslautern böse verhöhnt wurde. Aber doch deutlich hörbar. Gomez und die deutschen Fans - eine Liebesbeziehung wird das nicht mehr.

Löw versteht die Pfiffe nicht

Beim Bundestrainer, das sollte Gomez umso wichtiger sein, hat er dagegen nun wieder Kredit. "Er hat sieben Monate keinen Fußball gespielt und kommt mit nur einem Pflichtspiel zu uns. Er hat das Bestmögliche daraus gemacht", sagte Löw.

Wie schon nach dem Pfeifkonzert in der Pfalz stellte sich der DFB-Coach vor seinen Schützling: "Es kann nicht sein, dass ein deutscher Nationalspieler bei einem Heimspiel ausgepfiffen wird. Dafür habe ich kein Verständnis." Es mag auch ein wenig eigennützig sein, aber: Löw hat die Hoffnung nicht aufgegeben, aus dem tragischen Helden Gomez nach über zwei Jahren Torflaute im Nationaldress doch wieder einen strahlenden Helden zu machen.

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