Türkei-Wahl: Mesut Özil postet erneut Foto mit Recep Tayyip Erdoğan

Mesut Özil hat bereits in der Vergangenheit mit seiner Unterstützung für Recep Tayyip Erdoğan für Aufsehen gesorgt. Nun gibt es erneut ein gemeinsames Foto.

Eine Aktion, die nicht neu ist: Der frühere deutsche Nationalspieler Mesut Özil hat auf Instagram ein Foto mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan gepostet. Dazu schrieb der Ex-Fußballer, der Ende März seine Karriere beendete: "Wir sind immer bei Ihnen, lieber Präsident."

Özil strahlt auf dem Foto in die Kamera und schüttelt Erdoğan dabei die Hand. Auch auf Twitter postete er das Foto. Insgesamt erreicht der in Istanbul lebende Özil damit rund 53 Millionen Follower. Und das zu einem für den türkischen Präsidenten wichtigen Zeitpunkt. Denn: Am 14. Mai sind in der Türkei die Präsidentschaftswahlen.

Erdoğan möchte wiedergewählt werden

Für Recep Tayyip Erdoğan soll es die letzte Amtszeit werden, der Langzeitpräsident möchte bei der Wahl noch einmal wiedergewählt werden. Doch es zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen ab. In den letzten Umfragen vor der Präsidentschaftswahl liegt der Kandidat der kemalistischen CHP Kemal Kılıçdaroğlu teilweise deutlich vorne. Erdoğans Kontrahent könnte sogar bereits im ersten Wahlgang gewinnen (mehr zu der Wahl lesen Sie hier). Daher ist für Erdoğan Unterstützung wie die von Özil umso wichtiger.

In Deutschland kommen dabei zudem alte Erinnerungen hoch. Es ist nicht das erste Mal, dass Özil so für Aufsehen sorgt. Ein ähnliches Foto des türkischen Präsidenten und Özil tauchte auch kurz vor der WM-Nominierung 2018 auf. Es zeigte beide in London. Damals spielte Özil für den FC Arsenal.

Auch Manchester-City-Star Ilkay Gündogan postete ein Foto mit Erdoğan, entschuldigte sich jedoch am gleichen Tag noch via Instagram mit den Worten: "Es war nicht unsere Absicht, mit diesem Bild ein politisches Statement abzugeben." Özil sagte damals erst einmal nichts.

Özil-Foto bringt alte Erinnerungen von 2018 hoch

Neben dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) waren auch deutsche Spitzenpolitiker empört über das damalige Foto, da sich die Türkei unter Erdoğan in den letzten Jahren immer mehr hin zu einer Diktatur entwickelte. Kritische Journalisten wurden ebenso inhaftiert, wie die Meinungsfreiheit beschnitten wurde.

Der damalige DFB-Präsident Reinhard Grindel sagte, Özil und Gündogan hätten sich für Erdoğans "Wahlkampfmanöver missbrauchen" lassen. Auch der frühere Bundestrainer Jogi Löw sagte damals: "Das war keine glückliche Aktion." Ex-Regierungssprecher Steffen Seibert erklärte im Namen der damaligen Kanzlerin Angela Merkel, es sei eine Situation gewesen, "die Fragen aufwarf und zu Missverständnissen einlud".

Özil beendete nach Foto damals DFB-Karriere

Güdogan stellte sich damals den Journalisten und suchte den Dialog. Auf Twitter schrieb er in Bezug auf die deutsche Nationalmannschaft, dass er "immer noch dankbar" sei, "für dieses Land zu spielen". Özil schwieg und sorgte so dafür, dass seine Karriere in der DFB-Elf sich dem Ende neigte. denn: Der frühere DFB-Direktor Oliver Bierhoff sagte nach der WM 2018 der "Welt": "Wir haben Spieler bei der deutschen Nationalmannschaft bislang noch nie zu etwas gezwungen, sondern immer versucht, sie für eine Sache zu überzeugen. Das ist uns bei Mesut nicht gelungen. Und insofern hätte man überlegen müssen, ob man sportlich auf ihn verzichtet." Mesut Özils Vater reagierte in der "Bild am Sonntag" auf die Äußerungen.

Er sagte: "Diese Aussage ist eine Frechheit. Sie dient meiner Meinung nach nur dazu, die eigene Haut zu retten." DFB-Präsident Grindel forderte Özil zu einer öffentlichen Stellungnahme auf. Allerdings trat Özil daraufhin mit einem Statement auf der deutschen Nationalmannschaft zurück.