Rücktritt beim SV Meppen: Ernst Middendorp wirft nach drei Saisonspielen hin

Ernst Middendorp sollte den SV Meppen nach dem Drittliga-Abstieg zurück in den Profifußball bringen. Doch der 64-Jährige geht nach nur drei Spielen.

Den Ausgang des Spiels beim SSV Jeddeloh II hatten sich die Fans des SV Meppen anders vorgestellt. Denn der Regionalligist stand nach 90 Minuten nicht nur ohne Punkte, sondern auch ohne Trainer da. Ernst Middendorp warf nämlich nach der 1:2-Pleite am Mittwochabend hin.

Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte er als Begründung: "Ich habe der Mannschaft mitgeteilt, dass ich nicht dafür geeignet bin, Amateure zum Laufen zu bringen. Wir schaffen es im Grunde genommen nicht, uns professionell zu verhalten. Das ist nicht meine Welt. Ich arbeite keine 15 Stunden pro Tag, um letztendlich irgendwas zu animieren. Ich bin kein Animateur."

Es war die zweite Niederlage im dritten Saisonspiel. Den Auftakt hatte Meppen gegen Drochtersen-Assel noch mit 1:0 gewonnen, doch beim Bremer SV setzte es danach eine 0:1-Niederlage, die Middendorp offenbar schon mächtig ärgerte. Das 1:2 am Mittwoch sorgte nun für das Ende des 64-Jährigen im Emsland.

Eine umstrittene Reise nach Südafrika

Dabei war Middendorp erst im März nach Meppen gekommen, hatte dafür seinen Trainerjob in Südafrika aufgegeben. Der erfahrene Trainer sollte den Klassenerhalt in der 3. Liga schaffen, konnte den Abstieg aber nicht mehr abwenden. Im Mai wurde er dann noch zum Sportlichen Leiter befördert, um den Wiederaufstieg einzuleiten.

Dabei gab es auch immer wieder Kritik an ihm. So flog Middendorp im Juli, mitten in der Vorbeitung, nach Südafrika, um dort Exemplare seiner Biografie zu signieren. Zweieinhalb Wochen vor Saisonstart schadete das nicht nur dem Training mit den verfügbaren Spielern, es erschwerte auch die Kaderplanung der Meppener.

Wohin es den ehemaligen Bundesliga-Trainer Arminia Bielefelds nun verschlägt, ist noch nicht bekannt. Ein anderer Klub in der Regionalliga Nord wird es zumindest wohl nicht sein.