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Schlussverkauf bei Lok Leipzig: Klub darf Logo nicht mehr nutzen


Schlussverkauf bei Lok Leipzig
Klub darf Vereinslogo nicht mehr nutzen

Von t-online
27.09.2013Lesedauer: 3 Min.
Die Fans von Lokomotive Leipzig sind stolz auf die Tradition ihres Vereins.Vergrößern des BildesDie Fans von Lokomotive Leipzig sind stolz auf die Tradition ihres Vereins. (Quelle: imago/picture-point)
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Von Kieran Brown

Schlussverkauf mal anders beim 1. FC Lokomotive Leipzig: Im Fanshop geht es in diesen Tagen hoch her. Aus gutem Grund – ab dem ersten Oktober darf der Klub die vereinseigenen Merchandising-Artikel nicht mehr vertreiben. Die Anhänger wollen ihrem klammen Verein nun beim Ausverkauf unter die Arme greifen und ein vorerst letztes Mal für einen kräftigen Umsatz sorgen. Hintergrund ist der auslaufende Vertrag des Regionalligisten mit einem Unternehmer bezüglich der Rechte am Lok-Logo und am Schriftzug "1. FC Lokomotive Leipzig".

"Der Verkauf läuft in den letzten Tagen super", sagt Rene Gruschka, Pressesprecher des traditionsreichen Klubs, mit Blick auf die gerade für kleine Vereine überlebenswichtigen Einnahmen.

In den achtziger Jahren trat Lok immerhin im Europacup gegen Spitzenteams wie Olympique Marseille oder SSC Neapel mit dem Weltstar Diego Maradona im Kader an. 1987 verlor Leipzig das Finale des Pokals der Pokalsieger gegen Ajax Amsterdam mit Weltstars wie Marco van Basten oder Dennis Bergkamp in seinen Reihen nur knapp.

Lizenzgebühr im fünfstelligen Bereich

Der Mann, der das Fragezeichen hinter die Zukunft des Fanartikel-Vertriebs setzt, heißt Manfred Jansen. Er schilderte die Situation im vergangenen Jahr gegenüber "derwesten.de" wie folgt: "Nach der Wende hatte sich der Verein aus dem Vereinsregister ausgetragen, so konnte ich die Marke überhaupt nur anmelden." Jansen betreibt eine Lizenzagentur und hat auch weitere alte Logos von ehemaligen DDR-Vereinen beim Patentamt angemeldet.

2003 gründete sich Lok schließlich neu und einigte sich mit dem Logoinhaber vertraglich auf eine geringe monatliche Lizenzgebühr. "In den vergangenen Jahren haben wir jährlich eine Summe im fünfstelligen Bereich bezahlen müssen", konkretisiert Gruschka den inzwischen deutlich höheren Betrag. Dieser lässt sich zwar einerseits damit erklären, dass der vor zehn Jahren in der untersten Kreisklasse gestartete Verein inzwischen in der Regionalliga Nordost angesiedelt ist, wo die Mannschaft nach sieben Spieltagen allerdings erst einen Punkt einfahren konnte. Andererseits bedeutete die Summe für die Leipziger zuletzt eine erhebliche finanzielle Belastung.

"Werden Löschungsanträge stellen"

Diese möchte der Klub nicht mehr hinnehmen und hat in den vergangenen Monaten Anwälte damit beauftragt, die rechtliche Situation zu klären. Mit dem Ergebnis, dass das Präsidium "Löschungsanträge gegen die Markenrechte stellen wird", so Gruschka. Der Fanartikel-Vertrieb soll nach Wunsch der Verantwortlichen in Zukunft so wieder im ausschließlichen Verantwortungsbereich des Klubs liegen.

Nach einer Einigung mit dem "cleveren Geschäftsmann“, wie Gruschka Jansen bezeichnet, sieht es momentan jedenfalls nicht aus. Bei mehr als 400.000 Euro soll die Verhandlungsbasis zwischen den beiden Parteien liegen, um die Rechte zurück zu kaufen. Eine Basis, auf deren Grundlage der Klub nicht bereit ist zu verhandeln, weswegen seit langem sogar über ein neues Klub-Logo nachgedacht wird. Zu einer Umsetzung dieser "Notlösung" wird es laut Gruschka jedoch nur hinauslaufen, wenn es "hart auf hart" kommt und die Existenz des Vereins bedroht sei.

Ausgenommen vom Verkaufsstopp sind übrigens die Trikots des 1. FC Lok. "Die Trikots, mit denen die erste Mannschaft aufläuft, dürfen wir weiter vertreiben."

Paul Breitner für einen Tag Trainer

Positive Signale kommen aktuell fast ausschließlich von Seiten der treuen Fans des Klubs. So treten sie gemeinschaftlich als Sponsoren auf oder sorgen für einen für Regionalliga-Verhältnisse beachtlichen Zuschauerschnitt von mehr als 2000 pro Heimspiel.

Auch dafür, dass Welt- und Europameister Paul Breitner am Freitag eine Trainingseinheit leitete, hatten die Anhänger gesorgt. Bei dem Gewinnspiel eines Elektronik-Herstellers sammelten sie die meisten Stimmen und sorgten so für den Auftritt des Repräsentanten von Rekordmeister Bayern München.

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