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Abschaffung der U23-Teams für Jürgen Klopp "eine Katastrophe"


Abschaffung von U23-Teams
Jürgen Klopp: "Das ist eine Katastrophe"

Von t-online
Aktualisiert am 04.08.2014Lesedauer: 3 Min.
Jürgen Klopp hat kein Verständnis für Klubs, die ihr U23-Team aus dem Spielbetrieb nehmen.Vergrößern des BildesJürgen Klopp hat kein Verständnis für Klubs, die ihr U23-Team aus dem Spielbetrieb nehmen. (Quelle: Eibner/imago-images-bilder)
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Eintracht Frankfurt

Die Gründe für den Rückzug sind bei allen Vereinen die gleichen: Die extremen Kosten stehen in keinem Verhältnis zum Ertrag, massenweise profitaugliche Spieler zu generieren. Meist schaffen die talentiertesten Jugendspieler ohnehin den direkten Sprung in den Profibereich. Für den Umweg über die U23 sehen die Vereine daher keine Notwendigkeit. Bei der Eintracht waren beispielsweise die letzten Spieler, die diesen Weg gingen, Sebastian Jung (jetzt VfL Wolfsburg) und Marco Russ. Talente wie Marc Stendera oder Luca Waldschmidt stießen direkt von der U19 zum Bundesliga-Kader. Hinzu kommt ein Etat im hohen sechsstelligen Bereich. So zahlte Eintracht Frankfurt zuletzt allein 100.000 Euro Stadionmiete an den FSV, um am Bornheimer Hang spielen zu dürfen, da das Stadion am Riederwald nicht regionalligatauglich ist.

Doch derlei Argumente können Klopps Unverständnis nicht mindern. Man erwarte "nur im Fußball", dass die Entwicklung der Jungprofis schon mit 18 oder 19 Jahren abgeschlossen sei. Das gebe es in keinem anderen Lebensbereich. "Verschiedene Vereine geben 19-Jährigen jetzt das Gefühl: Wenn du es bis jetzt nicht geschafft hast, schaffst du es sowieso nicht mehr", sagt Klopp. Das hält der BVB-Coach für grundlegend falsch. Eine "unfassbar große Zahl" von Spielern würde heute nicht in der Bundesliga oder Nationalmannschaft spielen, wenn es die "Institution der Amateurmannschaften" nicht gebe.

Status des U23-Spieler ist oft "negativ besetzt"

Unterstützung erhält Klopp auch von seinem Stuttgarter Kollegen Armin Veh. "Ich bin froh, dass der VfB eine U23 hat, die in der 3. Liga spielt. Da gibt es einen Spieler wie Baumgartl, der noch U19 spielen könnte. Für mich macht es aber keinen Sinn, dass er dort spielt. Wenn er dann wie jetzt gegen Dresden spielt, bringt ihn das weiter", sagt der 53-Jährige. "Die 3. Liga tut den Jungs gut."

Aber längst nicht alle Trainer sehen die U23-Teams als wichtigen Unterbau der Bundesligisten an. Frankfurts neuer Coach Thomas Schaaf sieht die Angelegenheit etwas differenzierter. "Die Sache ist kompliziert. In Bremen haben wir oft die Möglichkeit genutzt, Spieler aus der U19 direkt nach oben zu ziehen, weil wir mitbekommen haben, dass sie auch unzufrieden waren in der zweiten Mannschaft. Dieser Status, dort zu spielen, war negativ besetzt", sagt der Ex-Werder-Trainer.

Auch Weltmeister gingen den Weg über die U23

Deutlich pro U23 hat sich der 1. FSV Mainz 05 positioniert. Verletzte Profis holen sich "unten" Spielpraxis, Talente erhalten Einsatzzeiten bei den Profis. So schaffte die Mainzer U23 in der vergangenen Saison den Sprung in die 3. Liga. In den Augen von Manager Christian Heidel ein ideales Sprungbrett in den Profifußball.

Auch der SC Freiburg beweist regelmäßig, dass der Umweg über die U23 erfolgreich in der Bundesliga enden kann. Die Breisgauer begnügen sich dabei sogar bewusst mit der Zugehörigkeit zur Regionalliga. "Wir haben lange überlegt, ob wir unsere U23 um den Aufstieg in die 3. Liga spielen lassen. Wir haben uns dagegen entschieden, damit die jungen Spieler mehr Erfolgserlebnisse haben. Wir wollten unsere 18- und 19-Jährigen nicht jede Woche gegen die abgezockten Profis antreten lassen", sagt Freiburgs Trainer Christian Streich.

Wie erfolgreich der Weg über die erweiterten Talentschmieden der Profi-Klubs verlaufen kann, haben einige der deutschen Weltmeister jüngst unter Beweis gestellt. Erik Durm, Mats Hummels, Sami Khedira, Philipp Lahm, Thomas Müller und Miroslav Klose machten ihre ersten Schritte in Richtung Profifußball alle in der U23.

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