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FIFA-Skandal: Darum wird Sepp Blatter wiedergewählt


Gewiefter Machtmensch
Darum schafft es Blatter wieder zum FIFA-Präsidenten

Von t-online, dpa
Aktualisiert am 29.05.2015Lesedauer: 2 Min.
Der Gesichtsausdruck spricht Bände: Trotz aller Kritik ist eine Wiederwahl Blatters zum FIFA-Präsidenten nur Formsache.Vergrößern des BildesDer Gesichtsausdruck spricht Bände: Trotz aller Kritik ist eine Wiederwahl Blatters zum FIFA-Präsidenten nur Formsache. (Quelle: ddp images)
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Nach den gestrigen dramatischen Stunden von Zürich wählt der Fußball-Weltverband FIFA heute einen neuen Präsidenten - der höchstwahrscheinlich der alte sein wird. Sepp Blatter hat trotz aller Kritik die Rücktrittsforderungen abschütteln können.

Doch wie hat es der gewiefte Machtmensch wieder einmal geschafft, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen? Hier gibt es die Antworten auf die wichtigsten Fragen zum FIFA-Kongress.

Wie konnte Blatter den von vielen Seiten geforderten Rücktritt einfach ablehnen?

Die Situation schien für Blatter zwischenzeitlich tatsächlich prekär. Doch letztlich musste der Machtmensch wieder nur seinem untrüglichem Instinkt folgen und alles machen wie immer: Erst schweigen, dann beschwichtigen und schließlich sich selbst zum Problemlöser erklären, der die Feinde der Fußball- und FIFA-Familie eliminieren wird. Seine Bande zu den Freunden in Afrika und Asien sind so stark, dass ihm wenig passieren kann. Rechtfertigen muss er sich nur vor dem lammfrommen Wahlvolk, nicht vor der empörten Weltöffentlichkeit.

Wieso hat die UEFA ihre Boykott-Drohung nicht wahr gemacht?

Der UEFA-Spitze um Michel Platini fehlte es schlicht an der notwendigen Unterstützung im eigenen Verband. Russlands Multi-Funktionär Witali Mutko und der Spanier Angel Maria Villar Llona sind enge Blatter-Freunde und werden wohl sogar für den Schweizer stimmen. Sie hätten einen Boykott nicht mitgetragen. So musste Platini zurückrudern. Eventuell siegte aber auch die Einsicht, dass ein Boykott letztlich der UEFA selber schaden würde. Eine Spaltung der FIFA kann auch nicht im Interesse Platinis sein.

Wie ernst sind Platinis Drohungen eines WM-Boykotts?

Da ist viel Funktionärs-Getrommel dabei. Platini muss von seiner Niederlage in der Boykott-Frage ablenken und den Druck auf Blatter hochhalten. Nur so kann er bei der erwarteten Fortsetzung des Machtkampfs der Fußball-Alphatiere nach dem Kongress den nächsten Stich gegen den Schweizer setzen. Der Franzose hat zwar schon oft mit der Umsetzung abstrus wirkender Ideen überrascht - wie bei der Pan-Europa-EM 2020 - ein WM-Boykott oder ein Ausstieg aller Europäer aus dem FIFA-Exko ist aber eine unvorstellbare Eskalationsstufe.

Welche Rolle spielt DFB-Präsident Wolfgang Niersbach in dem FIFA-Drama?

Niersbach hat sich früh an Platinis Seite gestellt. Im FIFA-Exko ist er damit automatisch ein Gegner Blatters. Der Gedanke an einen Verzicht auf das FIFA-Amt, wie vom Engländer David Gill angekündigt, ist Niersbach aber unangenehm. Er spürt auch die Forderung des DFB, den deutschen Fußball zu repräsentieren. Mit einer Ausnahme (1998 bis 2002) ist der größte Sportfachverband der Welt seit 1968 in dem wichtigen Gremium vertreten. Darum darf er sich auch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Niersbach weiß: Gestalten kann er einen Wandel der FIFA besser, wenn er mit an den Schalthebeln setzt. Auch wenn der große Gegner diese fest in den Händen hält.

Warum kann sich Blatter der Stimmenmehrheit sicher sein?

Zuletzt hatten sich mit den Fußball-Verbänden aus den USA, Kanada, Australien und Neuseeland zwar langjährige Verbündete von Blatter abgewendet. An der erneuten Wahl des Schweizers dürfte dies allerdings nichts mehr ändern. Blatter gilt aufgrund der Unterstützung aus Afrika und Asien als klarer Favorit. Im ersten Wahlgang ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit unter den 209 stimmberechtigten Verbänden erforderlich, im zweiten reicht eine einfache Mehrheit.

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