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t-online.de-Analyse: Das muss die Bundesliga beim Videobeweis besser machen


Das muss die Bundesliga beim Videobeweis besser machen

t-online, Benjamin Zurmühl

Aktualisiert am 05.07.2017Lesedauer: 3 Min.
Der Ellenbogenschlag von Gonzalo Jara (l.) gegen Timo Werner sorgte für viele Diskussionen.Vergrößern des BildesDer Ellenbogenschlag von Gonzalo Jara (l.) gegen Timo Werner sorgte für viele Diskussionen. (Quelle: Thanassis Stavrakis/dpa-bilder)
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Der Videobeweis wird dafür sorgen, dass es weniger Diskussionen gibt, hieß es. Mehr Fairness und weniger Streit. Doch der Confed Cup zeigte, dass noch viel Arbeit nötig ist, bis der Videobeweis eine echte Hilfe darstellt.

Eine Analyse von Benjamin Zurmühl

Es läuft die 63. Spielminute im Confed-Cup-Finale zwischen Deutschland und Chile. Timo Werner geht nach einem Ellenbogenschlag von Gonzalo Jara zu Boden. Schiedsrichter Milorad Mazic zückt nach Betrachtung des Videos die Gelbe Karte. Damit stößt der Referee auf viel Unverständnis. Die Entscheidung ist umstritten – und leider auch kein Einzelfall.

Rhythmus wird unterbrochen, Verwirrung gestiftet

Beim Halbfinale gegen Portugal geht der Chilene Pablo Hernández in der Verlängerung bei einem Zweikampf im gegnerischen Strafraum zu Boden. In der Wiederholung ist klar zu sehen, dass er von dem Portugiesen Fonte zu Fall gebracht wurde – es hätte Elfmeter geben müssen. Doch der Video-Schiedsrichter schaltet sich nicht ein. Die fehlende Korrektur sorgt für Verwirrung bei den Zuschauern.

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Anstelle für Klarheit zu sorgen, verursacht der Videobeweis eher noch mehr Diskussionen. Außerdem dauern viele Entscheidungen schlichtweg zu lange. Das beste Beispiel ist die Rote Karte gegen den Kameruner Mabouka im Spiel gegen Deutschland. Erst gab es Gelb, dann hatte der Schiedsrichter Zweifel, schaute sich die Szene in der Wiederholung an und schickte den falschen Spieler vom Platz. Erst nach einer zweiten Video-Betrachtung erwischte es dann Mabouka. Eine viel zu lange Unterbrechung, die den Spielrhythmus störte und sowohl auf dem Platz als auch auf den Rängen für Verwirrung sorgte.

Die Kommunikation ist mangelhaft

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass die Fans im Stadion die Wiederholung nicht zu sehen bekommen. Auch die Spieler stehen ratlos auf dem Platz herum, wissen zum Teil gar nicht, welche Szene betrachtet wird. Auf den Stadion-Bildschirmen wird lediglich eingeblendet, dass ein Videobeweis angefordert wurde. Das sorgt für Unruhe bei den Fans. Die Kommunikation ist bisher mangelhaft.

Klar ist, der Videobeweis wird nach den Fehlern beim Confed Cup nicht gestrichen, doch die Verbände haben viel Arbeit vor sich. Denn ab der kommenden Saison können auch in der Bundesliga spielentscheidende Szenen betrachtet werden. Für alle Teams steht viel auf dem Spiel. Die Fehler sollten also minimiert werden. Bessere Schulungen, eine transparentere Kommunikation und eine schnellere Umsetzung sind Pflicht.

Diskussionen gehören zum Sport

Doch auch mit einem funktionierenden Videobeweis werden die Diskussionen nicht verschwinden. Das zeigt das Vorbild aus den USA. Beim American Football wird der Videobeweis seit geraumer Zeit angewandt, doch trotz der technischen Hilfe sind viele Szenen auch noch Jahre später ein absolutes Streitthema.

Das beste Beispiel ist ein Playoff-Spiel zwischen den Green Bay Packers und den Dallas Cowboys aus dem Januar 2015, bei dem ein vermeintlicher Catch von Cowboys-Receiver Dez Bryant kurz vor dem Ende von den Video-Schiedsrichtern als unvollständig gewertet wurde. Auch heute noch sind sich die Fans beider Teams uneinig, ob die Entscheidung richtig war.

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Doch warum bringe ich dieses Beispiel aus einem anderen Sport? Die Antwort: Man sollte nicht erwarten, dass der Videobeweis die Lösung für alle Probleme ist. Es wird auch in Zukunft immer wieder Diskussionen geben. War es ein Elfmeter? War die Rote Karte etwas zu hart? Diese Diskussionen gehören zum Sport dazu, sind wichtig für die Fans. Wenn das Spiel jedoch fairer werden soll, braucht der Videobeweis dringend eine Korrektur. Denn so, wie beim Confed Cup, sollte es in der Bundesliga nicht laufen. Dafür steht zu viel auf dem Spiel.

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