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Deutschland gegen Niederlande: Wie Jogi Löw jetzt schon die EM vorbereitet


Vor Duell mit Holland
Der neue Löw: Wie er jetzt schon die EM vorbereitet


Aktualisiert am 06.09.2019Lesedauer: 3 Min.
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Joachim Löw: Der Bundestrainer bereitet die EM mit höchster Akribie vor.Vergrößern des Bildes
Joachim Löw: Der Bundestrainer bereitet die EM mit höchster Akribie vor. (Quelle: Sven Simon/imago-images-bilder)

Das WM-Debakel ist endgültig aufgearbeitet, mit großem Eifer treibt Bundestrainer Löw den Neuaufbau des DFB-Teams voran. Nun erhöht er auch den Druck auf seine Spieler – und blickt nach Südamerika.

An diesem Freitag trifft die Nationalmannschaft auf die Niederlande (20.45 Uhr, RTL und im Liveticker auf t-online.de). Ein Prestigeduell gegen den Erzrivalen, ausverkauftes Stadion, knisternde Stimmung. Doch das Spiel ist auch Teil eines viel größeren Projekts. Das Ziel: Das DFB-Team soll schon bei der EM im kommenden Jahr wieder titelfähig sein. Darauf arbeitet der Bundestrainer hin, akribisch wie er seit Jahren nicht mehr wirkte.

Mittelfeld-Stratege Toni Kroos sagte angesprochen auf die Entwicklung seines Trainers: "Ein Misserfolg lässt einen vieles überdenken und auch rigoroser werden."

Rigoros? Das war zumindest die Ausbootung der drei Weltmeister Hummels, Müller und Boateng. Eher entschlossen und zielgerichtet wirkt Löw nun – und so wirken auch die Maßnahmen, die Löw in den vergangenen Tagen verraten hat.

Wer nicht liefert, muss zuhause bleiben

Die Vorbereitung auf die EM haben Bundestrainer Joachim Löw und sein Trainerteam bereits seit Wochen begonnen. In der Sommerpause haben sie zum Beispiel Profile für jeden potenziellen Nationalspieler aufgestellt. Dort aufgelistet sind Stärken und Schwächen, an denen in dieser Saison gearbeitet werden soll.

Zudem ist die Rolle des jeweiligen Spielers im DFB-Team klar definiert – inklusive der Erwartungen des Trainerteams. Die Nationalspieler sind in diesen Tagen über ihre Profile informiert worden. Dabei dürfte ein deutlicher Hinweis gewesen sein: Wer die Aufträge nicht erfüllt, muss zuhause bleiben.

Lernen von der Copa America

Auch die taktische Vorbereitung läuft schon auf Hochtouren. Zuletzt hat Löw seine Scouts nicht nur mit der Beobachtung der nächsten Gegner beauftragt, sondern auch die gesamte Copa America analysieren lassen. Die Südamerika-Meisterschaft war in der jüngeren Vergangenheit immer wieder ein Ort für taktische Innovationen – auch diesmal?

Löw, so erklärte er es kürzlich in einem Pressegespräch, habe dabei einige Dinge erkannt, die seine Spieler noch besser machen müssen. Weiter ins Detail wollte er nicht gehen, doch grundsätzlich haben sich bei der Copa die Trends der WM 2018 fortgesetzt. Die erfolgreichsten Teams des Turniers bestachen durch eine eher defensiv geprägte Taktik und setzten in der Offensive ganz auf individuelle Qualität.

“Wir können das nicht”, stellte Löw nun auch ziemlich rigoros fest. Wirkte er nach dem WM-Debakel fast ratlos über die Ausrichtung des deutschen Teams, scheint er nun wieder ein klares Konzept vor Augen zu haben. Die Stärke der deutschen Mannschaft sei Geschlossenheit und eine gute Raumaufteilung – sowohl in der Defensive als auch in der Offensive. Am Stil der derzeit erfolgreichen Franzosen oder Brasilianer kann sich Löw nicht orientieren, dafür fehlt den deutschen Fußballern schlicht die individuelle Klasse.

Bessere Verbindung in die Bundesliga-Klubs

Löw persönlich ist seit dem WM-Aus wieder deutlich häufiger in Bundesliga-Stadien zu Gast. Dabei geht es nicht nur darum, die potenziellen Nationalspieler zu beobachten – sondern auch einen Eindruck von den Konzepten und möglichen Innovationen der zahlreichen neuen Bundesliga-Trainer zu bekommen.


Insgesamt soll Löws Draht in die Bundesliga wieder viel enger werden. Den persönlichen Austausch hat er deshalb intensiviert. Erst kürzlich telefonierte er mit Borussia Dortmunds Coach Lucien Favre zur Rolle von Julian Brandt, dann erkundigte er sich bei Bayerns Niko Kovac zum Fitnesszustand von Serge Gnabry und Leon Goretzka. Und er hielt in den vergangenen Monaten steten Kontakt zu Karlheinz Förster, dem Berater von Timo Werner. Löw riet ihm vorsichtig zu einem Verbleib bei RB Leipzig unter dem neuen Coach Julian Nagelsmann.

Dem Zufall überlassen will Löw nichts mehr, damit er sich nach der EM oder auch der WM 2022 würdig von seinem Amt verabschieden kann. Er berichtete kürzlich: "Ich habe mit dem Oliver Bierhoff nach der WM zusammengesessen und über unsere Zukunft nachgedacht. Da haben wir uns relativ schnell gesagt: So gehen wir nicht." Rigoros.

Verwendete Quellen
  • Pressegespräche mit Joachim Löw
  • Pressekonferenz mit Toni Kroos
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