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Verletzungskrise im DFB-Team: Wer gegen Argentinien profitieren könnte


Top-Duell gegen Argentinien
Fünf Spieler könnten von der DFB-Verletzungskrise profitieren

Aus Dortmund berichtet Luis Reiß

08.10.2019Lesedauer: 3 Min.
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Bundestrainer Joachim Löw klopft Julian Brandt auf die Schulter: Der BVB-Profi könnte eine Chance in der Startelf bekommen.Vergrößern des Bildes
Bundestrainer Joachim Löw klopft Julian Brandt auf die Schulter: Der BVB-Profi könnte eine Chance in der Startelf bekommen. (Quelle: Kirchner-Media/imago-images-bilder)

Mehr als ein Dutzend Spieler stehen dem Bundestrainer für das Testspiel gegen Argentinien nicht zur Verfügung. Für mehrere Reservisten bietet sich eine unverhoffte Chance.

Joachim Löw ist kein Mensch, der lange mit dem Schicksal hadert oder schnell verzweifelt. Umso bemerkenswerter ist es, wenn er vor dem Testspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft an diesem Mittwoch (20.45 Uhr, RTL und im Liveticker auf t-online.de) gegen Argentinien niedergeschlagen feststellt: "Die Gesamtlage ist angespannt und unerfreulich. So viele Absagen gab es selten – oder vielleicht sogar noch nie."

13 Spieler fehlen Löw insgesamt verletzt oder kurzfristig erkrankt, darunter Stammkräfte wie Toni Kroos oder Leroy Sané. Der Bundestrainer steht nach den dürftigen Leistungen, vor allem der Niederlage gegen die Niederlande (2:4), nicht nur unter Erfolgsdruck. Er muss auch innerhalb von zwei Tagen aus Spielern, die teilweise noch nie zusammengespielt haben, ein Team formen.

Diese beinahe aussichtslose Mission könnte einigen Profis aus der zweiten Reihe des deutschen Fußballs die Chance auf den Durchbruch bieten. Das gilt vor allem für…

Die Debütanten: Niklas Stark und Luca Waldschmidt

Innenverteidiger Stark (24) von Hertha BSC wird ebenso zum ersten Mal in der Startelf stehen wie Stürmer Waldschmidt (23) vom SC Freiburg. Das verriet Löw am Dienstag auf der Pressekonferenz. Beide Entscheidungen seien nicht nur der Personallage geschuldet, sondern länger geplant gewesen. Stark war schließlich schon einige Male nominiert, wartet aber wie Waldschmidt noch auf sein DFB-Debüt.

Beide sind selbst nach Bundesliga-Maßstäben keine Topstars, haben aber einen Vorteil: auf ihrer Position ist die Konkurrenz gering.

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Nach der Degradierung von Mats Hummels und Jérôme Boateng in der Abwehr konnte einzig Bayerns Niklas Süle als Nachfolger überzeugen, seine Abwehrpartner Matthias Ginter (Gladbach) und Jonathan Tah (Leverkusen) sind alles andere als unantastbar – und Antonio Rüdiger (Chelsea) erneut verletzt. Mit einer starken Leistung gegen Argentinien könnte Stark seine Chancen verbessern und nah an die Stammelf heranrücken. Vor allem, wenn Löw in Zukunft noch häufiger auf ein System mit drei Innenverteidigern vertrauen sollte.

Einen abschlussstarken Mittelstürmer wie Waldschmidt hat Löw ebenfalls nicht im Kader, wenngleich der Torschützenkönig der vergangenen U21-EM eher das Kombinationsspiel liebt, als dass er ein klassischer Mittelstürmer wie einst Mario Gomez oder Sandro Wagner ist. Die zuletzt im Sturmzentrum eingesetzten Marco Reus und Timo Werner konnten im DFB-Trikot in den vergangenen Monaten nicht überzeugen. Zudem gäbe es für sie auch noch andere Positionen.

Eine Chance bietet sich jedoch auch für…

Die Dauer-Reservisten: Kai Havertz und Julian Brandt

Als Duo haben sie bei Bayer Leverkusen in der vergangenen Saison die Bundesliga aufgemischt. Doch wenn es in der Nationalmannschaft wichtig wird, bleibt Kai Havertz (20) und Julian Brandt (23, jetzt BVB) meistens nur die Ersatzbank. Seit Monaten (Havertz) oder Jahren (Brandt) gelten sie als die Zukunft des deutschen Fußballs. Doch besagte Zukunft will einfach noch nicht beginnen.

Ihr größtes Problem: Der Bundestrainer findet für beide keinen Platz. Beide können theoretisch auf den Außenbahnen spielen, entsprechen aber nicht Löws Vorstellung vom schnellen und geradlinigen Konterstürmer der Zukunft – so wie ihn Serge Gnabry und Leroy Sané verkörpern. Havertz und Brandt können auch als Spielgestalter im zentralen offensiven Mittelfeld spielen, doch erstens gibt es diese Rolle seit dem Rücktritt von Mesut Özil nicht mehr. Und zweitens favorisiert Löw mit Marco Reus bereits einen Stürmer, der sich häufig ins Mittelfeld zurückfallen lässt.

Aufgrund der personellen Situation ist der Bundestrainer nun fast gezwungen, eine Rolle für Brandt und Havertz zu finden. Wenn sie sich mit einer furiosen Leistung bewähren, könnte das ein Experiment von Dauer werden.

Und dann wäre da ja noch…

Der in Vergessenheit geratene: Emre Can

Weil mit Toni Kroos, Leon Goretzka und Ilkay Gündogan gleich drei Stars für die Mittelfeld-Zentrale ausfallen, könnte Cans Zeit gegen Argentinien kommen. Der frühere Bayern-Profi (25) hat eine schwierige Zeit hinter sich. Erst setzten ihn Verletzungen immer wieder außer Gefecht, dann wurde er vom Bundestrainer monatelang nicht nominiert und beim Umbruch übergangen – obwohl er bei Juventus Turin vergangene Saison teils überragende Leistungen zeigte.

Kurioserweise ergibt sich die große Chance für Can im DFB-Team jetzt, obwohl er seinen Stammplatz in Italien unter dem neuen Trainer Maurizio Sarri verloren hat. Umso gewillter dürfte er sein, gegen Argentinien eine Top-Leistung zu zeigen. Mit seiner körperlichen Spielweise könnte er Joshua Kimmich bei der Absicherung im Mittelfeld helfen, sich hin und wieder aber auch dynamisch mit in den Angriff einschalten. Ein Modell für die Zukunft?


"Angespannt und unerfreulich", sagte Löw – vielleicht belehren diese fünf Spieler den Bundestrainer eines Besseren.

Verwendete Quellen
  • eigene Informationen
  • DFB-Pressekonferenz vom 8. Oktober
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