Robert Lewandowski: Verpasst er die EM 2024 in Deutschland?

Im kommenden Jahr findet die EM in Deutschland statt. Dann vermutlich ohne Robert Lewandowski und sein Heimatland Polen.

Der Jubel war ausgelassen, als Jakub Kiwior nach einem Standard das 1:0 für Polen gegen Albanien erzielte. Nach einem Abpraller stocherte der Verteidiger den Ball über die Linie – und brachte seine Mannschaft gegen Albanien in Führung. Dachten alle.

Doch nach langer Prüfung des Videoassistenten wurde der polnische Führungstreffer aberkannt. Eine Abseitsposition lag vor, sodass die Freude der Gäste über das Tor im Air Albania Stadium von Tirana nur von kurzer Dauer war. Und es sollte noch schlimmer kommen.

Denn auf den vermeintlichen Führungstreffer in der 21. Minute folgte der nächste Rückschlag. Albaniens Jasir Asani zirkelte den Ball per Traumtor in die Maschen. Ein weiterer Treffer von Mirlind Daku zum 2:0 in der 62. Minute besiegelte schließlich die polnische 0:2-Pleite.

Letztes Turnier für Lewandowski?

Es ist ein weiterer Rückschlag für die Mannschaft des portugiesischen Cheftrainers Fernando Santos, die nun mehr denn je um eine Teilnahme an der Europameisterschaft in Deutschland im kommenden Jahr bangen muss. Insbesondere für Top-Stürmer Robert Lewandowski, der von 2010 bis 2022 in Deutschland spielte, wäre das Verpassen der EM ein herber Schlag. Und womöglich wäre es das letzte große Turnier für den bereits 35-Jährigen. Es braucht wenig Fantasie, sich vorzustellen, wie gerne der Top-Torjäger beim Turnier in seiner temporären Wahlheimat dabei sein würde.

Fakt ist: Das 0:2 am sechsten Spieltag gegen Albanien war für das deutsche Nachbarland bereits die dritte Pleite im fünften EM-Qualifikationsspiel in Gruppe E. Zu den enttäuschenden Niederlagen gehörte auch das 2:3 gegen die Republik Moldau nur wenige Tage nach dem 1:0-Sieg über Deutschland in Warschau.

Santos am Mittwochabend entlassen

Neben den Spielern stand insbesondere Trainer Santos, der den WM-Achtelfinalisten nach dem Turnier in Katar übernahm, massiv in der Kritik. Der für seinen defensiven Spielstil bekannte Fußballlehrer schaffte es nicht, dem durchaus mit internationalen Top-Spielern wie Arkadiusz Milik, Piotr Zielinksi oder eben Lewandowski gespickten Team an Stabilität zu verleihen. Deutlich machten das speziell die Pleiten in Tschechien, als man bereits nach drei Minuten (!) 0:2 hinten lag, oder eben die Blamage in Moldau, als man eine 2:0-Führung noch aus der Hand gab.

Santos Stuhl wackelte in den vergangenen Tagen stärker denn je – am frühen Mittwochabend folgte schließlich die erwartete und erwartbare die Entlassung. In einer knappen Mitteilung, in der auch Santos nochmal kurz zu Wort kam, wurde das Ende der Zusammenarbeit bekannt gegeben. Ein Nachfolger soll zeitnah präsentiert werden.

Den Polen, die aktuell den vierten von fünf Plätzen belegen, bleiben nur noch drei Partien, um die Wende zu schaffen und sich wie zuletzt 2016 für die EM zu qualifizieren. Damals erreichte man sogar das Viertelfinale, scheiterte erst im Elfmeterschießen am späteren Sieger Portugal. Deren damaliger Trainer: Fernando Santos.