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Brexit-Folgen: Premier League zittert vor dem EU-Austritt


Angst vor EU-Austritt
Die Premier League zittert vor dem Brexit

Von sid
Aktualisiert am 23.06.2016Lesedauer: 3 Min.
Für Stars wie Dimitri Payet wäre die Zeit auf der Insel Geschichte.Vergrößern des BildesFür Stars wie Dimitri Payet wäre die Zeit auf der Insel Geschichte. (Quelle: imago-images-bilder)
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David Beckham fleht aus Los Angeles um Stimmen, die Premier League zittert: Der Brexit könnte erhebliche Auswirkungen auf den Fußball haben.

Kein Dimitri Payet, kein David De Gea, auch kein Emre Can - für David Beckham ist eine Premier League ohne diese Stars vom Kontinent undenkbar. "Vielleicht hätten wir auch so Titel gewonnen", sagt "Becks" über seine große Zeit bei Manchester United.

Doch die Identifikationsfigur fügt an: "Aber die Mannschaft wurde besser und erfolgreicher durch den dänischen Torhüter Peter Schmeichel, die Führungsqualitäten des Iren Roy Keane und das Können des Franzosen Eric Cantona."

"Remain" oder "Leave"?

Sollte sich Großbritannien am Donnerstag für den "Brexit", den Ausstieg aus der Europäischen Union, entscheiden, könnten die fetten Jahre der Premier League bald vorbei sein.

Das befürchtet nicht nur Beckham, der seine Landsleute aus dem fernen Los Angeles anflehte, für "remain" (bleiben) zu stimmen. Ligaboss Richard Scudamore sagte, "leave" (verlassen) sei mit der "Kultur der Offenheit" der Premiership "unvereinbar".

"Verheerende Konsequenzen"

Kommt der "Brexit", muss die Liga dichtmachen - für Spieler aus der EU oder EWR-Staaten wie Norwegen. Zumindest, wenn die seit 2015 auf Initiative der FA verschärften Bestimmungen für den Erhalt einer Arbeitserlaubnis nicht wieder aufgeweicht würden. Seitdem muss ein nicht-europäischer Profi einen gewissen Prozentsatz Länderspiele bestritten haben, wenn er auf die Insel will. Die Anzahl ist geringer, je höher das Land in der Weltrangliste platziert ist.

Tritt England aus, würde diese Regelung auch für Kicker aus der EU oder EWR-Staaten greifen. Karren Brady, Parlamentsabgeordnete der Torys und Vereinsvize von Payets Klub West Ham United, fürchtet "verheerende Konsequenzen". Die angesehene Spieleragentin Rachel Anderson meint: "Die EU zu verlassen, hätte einen viel größeren Effekt auf den Fußball, als die Leute denken."

Kein Payet, Mata oder Can

Wie groß, belegen Zahlen der "BBC" und des "Guardian". Wäre das Arbeitsrecht bereits jetzt so verschärft, wie nach einem Brexit erwartet, hätten zwei Drittel der 160 EU- und EWR-Spieler der Premier League nie dorthin wechseln dürfen.

Darunter Payet, De Gea und Can, aber auch Stars wie Juan Mata und Anthony Martial von ManUnited, die Meistermacher Robert Huth und N'Golo Kanté von Leicester City, Samir Nasri, Jesús Navas, und viele mehr.

Der zwei Jahrzehnte währende Einfluss aus Europa habe die Premier League zur "attraktivsten Liga der Welt" gemacht, schrieb der "Guardian". Ohne die Kicker aus Europa fürchtet Scudamore einen milliardenschweren Imageschaden. Es drohe ein "weltweiter Ansehensverlust".

332 Profis nicht spielberechtigt

Ein Brexit hätte auch Auswirkungen auf den Unterbau oder die schottischen Ligen. Laut "BBC" wären 332 aktuelle Profis aus den ersten beiden Staffeln in England und Schottland nicht spielberechtigt.

Von 53 "Europäern" in der schottischen Premier League bekäme keiner eine Lizenz. Der Spielermarkt würde auf den Kopf gestellt, sagte Arsenals Teammanager Arsène Wenger, die Liga stünde "vor unangenehmen Fragen".

"Ausländer verantwortlich machen"

Quatsch, ruft die Gegenseite. "Die EU-Regeln beeinträchtigen unsere Möglichkeiten, Spieler zu entwickeln und behindern den Zugang zum weltweiten Talentepool. Das ist das Schlechteste beider Welten", sagte "Leave"-Sprecher Robert Oxley. Das Geld, das England beim Brexit spare, könne in die Basis gesteckt werden. Davon profitiere auch die chronisch erfolglose Nationalmannschaft.

Für Ex-Nationalspieler Rio Ferdinand ist diese Denke "eine Schande". Es bestehe die Gefahr, dass die Leute dächten, es sei okay, "die Ausländer für unsere Probleme verantwortlich zu machen", schrieb er im "Evening Standard". Das hätten die Three Lions über Jahre getan, "aber es hat uns nicht geholfen, auch nur einen Deut besser zu spielen".

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