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FC Liverpool: Die Geheimnisse von Jürgen Klopps Erfolg


Mit Liverpool in Top-Form
Die Geheimnisse von Klopps Erfolg

t-online, Eine Analyse von Constantin Eckner

02.03.2018Lesedauer: 3 Min.
Jürgen Klopp mit Sadio Mané: Der Stürmer ist einer seiner Schlüsselspieler in der Offensive.Vergrößern des BildesJürgen Klopp mit Sadio Mané: Der Stürmer ist einer seiner Schlüsselspieler in der Offensive. (Quelle: Action Plus/imago-images-bilder)
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Jürgen Klopp hat den FC Liverpool in die Erfolgsspur zurückgeführt. Die jüngsten Erfolge hat er vor allem drei Spielern zu verdanken.

Jürgen Klopp hat in diesen Tagen allen Grund, sein markantes Lächeln aufzusetzen und strahlend in jedes Kameraobjektiv zu blicken. Der 50-Jährige steht mit Liverpool auf Platz drei der Premier League und wird aller Voraussicht nach ins Viertelfinale der Champions League einziehen. Nach stürmischen Tagen ist der Traditionsklub wieder auf Kurs.

Doch Liverpool bleibt eine zweigeteilte Mannschaft. In Abwehr und Mittelfeld kann Klopp zum großen Teil nur auf solide Premier-League-Profis bauen, die im besten Fall keine Fehler begehen, aber ein Spiel auch nicht herumreißen. Gerade in der Innenverteidigung kosteten Aussetzer in dieser Saison bereits wertvolle Punkte.

Der kroatische Abwehrspieler Dejan Lovren entwickelte sich zum Sinnbild dieser Defensivschwäche. Mal um mal verursachte er mit Stellungsfehlern oder ungestümen Zweikampfverhalten Torchancen für den Gegner. Nicht ohne Grund investierten die "Reds" im Winter knapp 79 Millionen Euro, um die Ablösesumme für Innenverteidiger Virgil van Dijk zu bezahlen. Die Entscheidung verdeutlichte die Verzweiflung in Liverpool.

Erste Experimente misslangen

Klopp machte sich in seiner Zeit bei Borussia Dortmund einen Namen als hervorragender Defensiv- und Pressingtrainer. Auch in England versuchte er seine Ideen zu implementieren. Einerseits ist es das, was der 50-Jährige am besten kann. Andererseits fand er ohnehin nicht die notwendigen Kreativspieler für ein ambitioniertes Ballbesitzspiel bei seiner Ankunft in Liverpool vor.

Doch Klopps Idee von einem effektiven Pressingsystem konnte ohne verlässliche Abwehrlinie nicht funktionieren. Die letzte Reihe schiebt in diesem nach vorn und agiert im weitläufigen Raum, sobald der Gegner rasch einen langen Ball spielt. Was für hochkarätige Defensivspezialisten kein unüberwindbares Problem darstellt, bereitete Lovren und Co. erhebliches Kopfzerbrechen.

Auch Ansätze Klopps, den Fokus auf die eigene Ballzirkulation zu erhöhen und die Ballbesitzphasen zu verlängern, gingen nicht unbedingt auf. Liverpool rückte mit allen Feldspielern nach vorn und verkleinerte das Feld, in dem sich die Mittelfeldakteure den Ball zuschieben konnten. Im schlimmsten Fall, der zur Genüge eintrat, verlangsamten sich die Passstafetten enorm. Der Gegner konnte den Ball erobern und kontern. Erneut fanden sich Lovren und seine Nebenmänner in ungünstigen Spielsituationen wieder.

Cleveres Vorgehen bei Ballbesitz

Dass Klopp mit seinem Team nun wieder erfolgreich ist, hat viel mit einer spielerischen Weiterentwicklung in Abwehr und Mittelfeld zu tun. Liverpool lässt den Ball im Spielaufbau gezielter und durchdachter durch die hinteren Reihen laufen. Anstatt einfach über offene Räume nach vorn zu stoßen und sich dabei selbst in enge Situationen zu manövrieren, stellen die „Reds“ selbst kleine Fallen.

Wie in der Grafik dargestellt, sieht ein Spielzug vor, zunächst den Linksverteidiger anzuspielen und damit den Gegner auf diese Seite zu locken. Die Verlagerung auf Joel Matip ermöglicht dem Ex-Schalker dann einen Pass über den nun offenen rechten Halbraum. Vor ihm positionieren sich Alex Oxlade-Chamberlain und Mohamed Salah. Ersterer rückt aus dem Mittelfeld nach vorn, um einerseits seinen Mitspielern als weitere Anspieloption zu dienen und andererseits bei Ballverlusten direkt das Gegenpressing anzuführen.

Salah ist die beste Offensivwaffe Klopps. Hier kommt der zweite Teil der Mannschaft ins Spiel. Salah in Kombination mit Roberto Firmino und Sadio Mané gehören zum Besten, was es an Offensivreihen in Europa gibt. Gerade der Ägypter Salah durchlebt eine herausragende Saison und wird weithin als bester Akteur der gesamten Premier League angesehen. Alles, was bis zur Ballannahme von Salah, Firmino oder Mané geschieht, ist durchdacht und einstudiert. Alles, was danach geschieht, basiert vor allem auf individuellem Talent in gruppentaktischer Kooperation. Klopp weiß, dass der Ball zu seinen drei Offensivkünstlern gehen muss und er sich auf deren Klasse verlassen kann.

Die drei schweben aktuell derart auf Wolke sieben, dass selbst der Abgang von Philippe Coutinho zum FC Barcelona wohl mittlerweile nicht mehr allzu stark auf das Gemüt des 50-jährigen Cheftrainers schlägt. Denn wenn dieser an Salah, Firmino und Mané denkt und wie er seine Angreifer momentan in Szene setzt, gibt es für Klopp allen Grund zum Lächeln.

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