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Hansi Flick: Nachfolge? Diese Kandidaten könnten Bundestrainer werden


Bringt sich ein Kandidat selbst ins Spiel?
Flick vor dem Aus: Sie könnten ihn beerben


Aktualisiert am 10.09.2023Lesedauer: 5 Min.
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Jürgen Klopp und Julian Nagelsmann (r.): Beide waren als Chefcoach in der Vergangenheit erfolgreich.Vergrößern des Bildes
Jürgen Klopp und Julian Nagelsmann (r.): Beide waren als Chefcoaches in der Vergangenheit erfolgreich. (Quelle: motivio via www.imago-images.de)

Bundestrainer Hansi Flick steht vor dem Aus. Doch wer könnte ihn als Coach der DFB-Elf ersetzen? Das sind die derzeit wahrscheinlichsten Alternativen.

Die Ausgangslage war bereits schlecht. Nur 3:3 gegen die Ukraine, dann 0:1 gegen Polen verloren und auch das Spiel gegen Kolumbien endete mit einer Niederlage. Die drei Testspiele vor der Sommerpause waren ein Warnsignal, das frühe Aus bei der WM 2022 in Katar schien kein Zufall mehr zu sein. Doch jetzt brennt der Baum beim DFB. Wieder eine Niederlage – und dann auch noch so: 1:4 gegen Japan, zuhause. Eine Blamage.

Damit liest sich die Bilanz von Hansi Flick desaströs: Nur vier Siege aus den letzten 17 Spielen. Die Stimmung rund um das DFB-Team ist katastrophal. Im Blickpunkt: der Noch-Bundestrainer. Flick löste Jogi Löw nach der EM 2021 ab und sollte Aufbruchsstimmung verbreiten. Doch davon fehlt jede Spur: Die Außenwirkung von Flick und seinem Team nimmt auch durch die entlarvenden Einblicke in der Doku "All or Nothing: Die Nationalmannschaft in Katar" Schaden.

 
 
 
 
 
 
 

Flick: "Ich bin auch der richtige Trainer"

Hansi Flick antwortete nach der Niederlage gegen Japan auf die Frage, ob er noch der richtige Trainer sei: "Ich glaube es, aber ich weiß im Fußball ist sehr viel Dynamik drin. Ich kann nicht absehen, was ansonsten noch kommt." Er und sein Trainerteam "versuchen alles, um diese Mannschaft gut vorzubereiten. Da kann ich nur sagen: Ich finde, wir machen das gut und ich bin auch der richtige Trainer".

Ist das wirklich so? Die Zweifel wachsen, dass Hansi Flick Deutschlands Idealbesetzung für die Heim-EM im nächsten Jahr ist. t-online hat sich den Trainermarkt angeschaut und zwölf Kandidaten ins Visier genommen.

  • Julian Nagelsmann: Der Name fällt einem sofort ein, wenn es um eine mögliche Flick-Nachfolge geht. Im Frühjahr bei Bayern geschasst, seitdem ist Nagelsmann ohne Job. Es gab Gerüchte um einen Wechsel zum FC Chelsea, Tottenham und auch Paris Saint-Germain – nichts davon hat geklappt. Er wäre sofort verfügbar, kennt den Stamm der Nationalmannschaft aus Bayern-Zeiten und hätte mit Joshua Kimmich unter anderem einen großen Fürsprecher im Team. Wäre da nur noch die Altersfrage. Mit 35 Jahren könnte er den DFB-Verantwortlichen eventuell zu jung sein, um das Amt des Bundestrainers zu bekleiden. Zudem müsste der Verband wohl eine Ablöse für Nagelsmann an die Bayern zahlen, bei denen er noch bis 2026 unter Vertrag steht.
  • Jürgen Klopp und Thomas Tuchel: Mit die spannendsten Namen. Allerdings ist ein Wechsel bei beiden so gut wie ausgeschlossen. Sowohl Klopp (Liverpool) als auch Tuchel (Bayern) haben mit ihren Vereinen große Ambitionen, sind erst frisch in die neue Saison gestartet. Zudem hat Tuchel erst im Frühjahr Nagelsmann beim FC Bayern abgelöst. Klopp sagte Anfang des Jahres in einem Interview mit der "Sport Bild": "Ich habe es schon öfter gesagt: Es ist nicht völlig ausgeschlossen, dass ich irgendwann mal Bundestrainer werde. Aber es muss passen. Und das hat es bisher nicht."
  • Jupp Heynckes: Die Trainerlegende hat sich mit seinen 78 Jahren eigentlich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen – und seine Karriere nach dem Meistertitel mit dem FC Bayern 2018 beendet. Aber Heynckes wäre jemand, der sofort von ausnahmslos jedem in der Mannschaft respektiert wird. Er würde Struktur und Ruhe in die Mannschaft bringen. Nach der Heim-EM wäre Heynckes sofort bereit, den Job des Bundestrainers abzugeben und seinen Ruhestand zu genießen.
  • Miroslav Klose: Nicht nur, dass Klose für viele Fans immer noch ein großer Held ist. Er ist mit seinen 71 Toren auch der erfolgreichste Torschütze der DFB-Geschichte. Mit einigen DFB-Dauerbrennern wie Manuel Neuer oder Thomas Müller hat er sogar noch zusammengespielt und ist 2014 Weltmeister geworden. Er ist ein Trainerneuling, in der Chefrolle war er bisher nur beim SCR Altach in Österreich. Klose könnte aber eine Aufbruchstimmung erzeugen – so wie 2006, als er mit seinen Toren das Sommermärchen möglich machte.
  • Stefan Kuntz: Er war schon ein Kandidat, als es um die Nachfolge von Jogi Löw ging. Am Ende blieb Kuntz aber Trainer der deutschen U21 – und schloss sich danach der Türkei an, wo er bisher allerdings nur mäßig erfolgreich ist. Aber Kuntz kennt den DFB bestens. In 43 Spielen als U21-Trainer erreichte er einen Punkteschnitt von 2,26 und stand mit seinem Team zweimal im Finale einer Europameisterschaft. Als Spieler selbst feierte er den EM-Sieg Deutschlands 1996. Was eine Rückkehr nach Deutschland schwierig macht: Der DFB müsste wohl eine Ablöse für Kuntz zahlen und die Türkei müsste bereit sein, mitten in der EM-Qualifikation einen neuen Trainer zu suchen.
  • Rudi Völler: Derzeit ist er zwar der Sportchef des DFB. Als Bundestrainer einzuspringen, wäre für Völler aber nichts Neues. In der bis dahin wohl schwierigsten Zeit der Nationalmannschaft um die Jahrtausendwende sprang Völler als Trainer schon einmal ein und schaffte – entgegen jeglicher Prognosen – den Einzug ins WM-Endspiel 2002, wo Deutschland nur knapp gegen Brasilien verlor (0:2). Nach dem EM-Vorrundenaus 2004 trat er dann jedoch zurück. Völler wieder auf die Bank zu setzen, wäre für viele Fans wohl ein Highlight. Er würde ohne Probleme die Massen hinter sich wissen.
  • Ralf Rangnick: Nachdem für Jogi Löw Schluss war, stand Rangnick bereits in direkter Konkurrenz zu Flick, was die Wahl des neuen Bundestrainers anging. Flick machte das Rennen, auch weil der frühere Geschäftsführer Oliver Bierhoff dem 65-Jährigen kritisch gegenübergestanden haben soll. Rangnick ist als "Alles auf den Kopf"-Steller bekannt, er würde die sportliche Macht komplett an sich reißen wollen. Fraglich, ob sie beim DFB dazu bereit sind. Das Problem: Er trainiert aktuell die Nationalmannschaft Österreichs. Wie bei Kuntz ging es also wohl um eine Ablöse und das Zugeständnis der Österreicher.
  • Matthias Sammer: "Es fehlt an Inhalt und Struktur, und es fehlt vor allem ein Anführer", sagte Sammer Anfang September in der "Süddeutschen Zeitung". Nicht sein einziges Interview, das zuletzt für Aufsehen sorgte – und seine eigenen Ambitionen unterstreicht. Eigentlich galt der Europameister von 1996 als wenig aussichtsreicher Kandidat auf den Posten als Bundestrainer, weil er selbst in die zweite Reihe des Fußballs zurückgetreten ist. Zu viel Trubel, zu viel Stress: Sammer verordnete sich eine Pause, ist nur noch TV-Experte und Berater beim BVB. Doch jetzt prescht er vor, will die "deutschen Tugenden" wieder beleben. Siegermentalität, Körperlichkeit, Durchschlagskraft: Sammer weiß, wie all das geht, hat als Spieler und Trainer Titel gesammelt. Wird er also jetzt selbst zum "Anführer"?
  • Oliver Glasner: Neben den vielen deutschen Namen gilt auch der Österreicher als Kandidat auf den DFB-Posten. Er ist frei auf dem Markt, nachdem Eintracht Frankfurt ihn nach der Saison 2022/23 freistellte. Sein Gewinn der Europa League mit den Frankfurtern hat ihm enormen Respekt eingebracht, zudem wird seine klare Vorstellung eines Spielkonzepts geschätzt. Er lässt offensiv und variantenreich spielen, hat auch junge Spieler weiterentwickelt Seine Ruhe und sein Blick für das Leistungsprinzip könnten der verunsicherten, immer wieder neu zusammengestellten Nationalelf helfen, zu alter Stärke zurückzufinden.

Die Zukunft um Hansi Flick bleibt spannend. Für ihn und die deutsche Nationalmannschaft geht es am Dienstag gegen Frankreich. Eine USA-Reise steht dann im Oktober an. Es bleiben noch neun Monate bis zum Start der Europameisterschaft im eigenen Land am 14. Juni 2024.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagenturen SID und dpa
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