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Hansi Flick – Aus beim DFB: Wie der FC Bayern die Trainersuche mitbestimmt


Suche nach einem Bundestrainer
Die Schlüsselrolle des FC Bayern in der Flick-Nachfolge

Von Benjamin Zurmühl

11.09.2023Lesedauer: 3 Min.
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Karl-Heinz Rummenigge: Der Funktionär ist Teil des Aufsichtsrats des FC Bayern und der Taskforce des DFB.Vergrößern des Bildes
Karl-Heinz Rummenigge: Der Funktionär ist Teil des Aufsichtsrats des FC Bayern und der Taskforce des DFB. (Quelle: IMAGO/Norbert SCHMIDT)

Der DFB braucht einen neuen Bundestrainer. Ein prominenter Kandidat ist Julian Nagelsmann. Doch der steht noch beim FC Bayern unter Vertrag.

Die Zeit von Hansi Flick als Bundestrainer ist abgelaufen. Rund zwei Jahre nach seinem Debüt gegen Liechtenstein wurde der 58-Jährige von seinen Aufgaben entbunden. Das Länderspiel gegen Japan am Samstag war sein letztes.

Für das Testspiel am Dienstag übernehmen Rudi Völler, Hannes Wolf und Sandro Wagner Flicks Aufgaben. Langfristig soll es aber eine andere Nachfolge für Flick geben. Am Sonntag kursierten bereits einige Namen, die meisten eher spekulativ. Jürgen Klopp (FC Liverpool) und Roger Schmidt (Benfica) wurden beispielsweise vom "Kicker" in den Ring geworfen, gleichzeitig aber als zu teuer deklariert.

Ein anderer Name, der sowohl in der "Bild" als auch im "Kicker" fiel, war Julian Nagelsmann.

Der im März beurlaubte Trainer des FC Bayern steht noch immer bei den Münchnern unter Vertrag, ist offiziell nur beurlaubt. Der Grund dahinter ist klar: Eine Vertragsauflösung würde die Bayern Geld kosten. Wenn sie ihn weiter unter Vertrag behalten, könnten sie bei Interesse eines anderen Klubs eine Ablösesumme fordern.

Doch was, wenn der Interessent kein Verein, sondern ein Verband wie der DFB ist?

Die Beispiele Dárdai und Hiddink

Eine Ablösesumme im zweistelligen Millionenbereich, wie sie sich der FC Bayern erhofft, wird der DFB nicht zahlen können und wollen. Doch laut "Bild" ist Nagelsmann trotz dieser Ausgangslage der Favorit auf den Posten.

Tatsächlich wäre es erlaubt, dass der 36-Jährige Bundestrainer wird, ohne seinen Vertrag in München auflösen zu müssen. Denn ein Trainer darf sowohl einen Verein als auch eine Nationalmannschaft betreuen. Pál Dárdai war Anfang 2015 beispielsweise sowohl Coach von Hertha BSC als auch von Ungarn. Guus Hiddink betreute 2009 die russische Nationalelf sowie den FC Chelsea.

Es ist unüblich, dass ein Trainer beides macht, aber es ist erlaubt. Und bei Nagelsmann wäre es aufgrund seiner Beurlaubung beim FC Bayern nur auf dem Papier eine Doppelbelastung. Die Münchner könnten dem DFB also entgegenkommen, ihm zumindest bis zum Ende der Heim-EM die Freigabe für die Nationalelf geben. Das Gehalt des 36-Jährigen könnte der DFB übernehmen.

Besonders interessant bei alledem: Karl-Heinz Rummenigge, Aufsichtsrat des FC Bayern, ist auch Teil der DFB-Taskforce, die die Nationalmannschaft wieder auf Erfolgskurs bringen soll. Er könnte eine Schlüsselfunktion in der momentanen Situation spielen.

Was dafür spricht – und was dagegen

Von einem Bundestrainer Nagelsmann würde auch der FC Bayern profitieren. Der 36-Jährige kennt viele der Nationalspieler aus seiner Zeit in München, pflegte zu vielen ein gutes Verhältnis. Das zeigten die Aussagen von Leon Goretzka und Joshua Kimmich nach seinem Aus beim FC Bayern.

In den vergangenen Monaten kamen die Nationalspieler selten glücklich vom DFB wieder, mussten sich in München neues Selbstbewusstsein holen. Gerade Mittelfeld-Chef Kimmich könnte das helfen. Sollte Nagelsmann in dem hypothetischen Fall eine erfolgreiche Zeit als Bundestrainer haben, könnte das zudem das Interesse anderer Topklubs an ihm erhöhen.

 
 
 
 
 
 
 

Auf der anderen Seite gab es in den vergangenen Monaten immer wieder Gespräche zwischen Nagelsmann und anderen Vereinen. Der FC Chelsea und Paris Saint-Germain waren hoch im Kurs, am Ende wurden es aber andere Kandidaten. Auch in den kommenden Monaten wird es aller Voraussicht nach potenzielle Abnehmer geben, wenn die ersten Topklubs kriseln und über einen Trainerwechsel nachdenken. Sollte Nagelsmann dann beim DFB unter Vertrag stehen, würde er für diese Klubs wegfallen. Denn der Trainer wird kurz vor der Heim-EM keiner Doppelfunktion zusagen.

All das müssten die Bayern abwägen, sollte es tatsächlich zur Anfrage für ein solches Modell kommen. Klar ist aber auch: Allzu lange darf die Entscheidungsfindung nicht dauern, denn die Zeit läuft. Und neun Monate vor dem Start der Heim-EM ist diese Gold wert.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen und Recherche
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