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U17-WM: Wie geht es für die DFB-Junioren nach dem Weltmeister-Titel weiter?


Deutsche U17 nach WM-Triumph
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Aktualisiert am 03.12.2023Lesedauer: 4 Min.
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Geschichte geschrieben: Die deutsche U17 nach dem WM-Finale gegen Frankreich. (Quelle: Achmad Ibrahim/AP/dpa)

Bei der WM in Indonesien krönen sich die DFB-Junioren zu den besten der Welt. Doch wie geht es nun weiter für die Teenager? Historisch gibt es Beispiele.

Was für ein Triumph: Weltmeister. Die deutsche U17-Nationalmannschaft hat bei der WM in Indonesien für einen historischen Erfolg gesorgt – und wieder Hoffnung auf eine rosige, erfolgreiche Zukunft der DFB-Elf gemacht. Die Mannschaft von Nationaltrainer Christian Wück überzeugte in den Partien sowohl sportlich als auch menschlich (mehr dazu lesen Sie hier).

Doch wie kann sich der Erfolg mit Deutschland langfristig auf die Karrieren der Teenager auswirken? "Die Problematik ist immer, den Übergang in den Herrenbereich bestmöglich zu schaffen", bestätigte Bayern Münchens Campus-Chef Jochen Sauer erst am Freitag im Gespräch mit t-online. "Wir waren in der U17 und U19 oft sehr gut. Nicht immer rettet man das in die U21 rüber. Das liegt dann aber weniger an der Ausbildung. Das gleiche Problem haben wir auch im Klub-Fußball."

Top-Klubs stehen Schlange

Dabei hinterlassen aktuell gleich mehrere Spieler den Eindruck, der viel zitierte "nächste Schritt" könnte nur eine Frage der Zeit sein. Schalkes Assan Ouedraogo überzeugte nicht nur in der DFB-Elf – bis zu seinem Syndesmosebandriss bei der WM, der ihn zur vorzeitigen Abreise zwang –, sondern auch im Verein bei den Königsblauen. Der FC Bayern soll bereits am 1,91 Meter großen Mittelfeldspieler interessiert sein – neben RB Leipzig aus der Bundesliga, auch Juventus Turin und den beiden Mailänder Klubs Inter und AC soll Ouedraogo aufgefallen sein.

Mannschaftskapitän Noah Darvich wechselte erst im Sommer vom SC Freiburg ins hoch gelobte Jugendprogramm des FC Barcelona, führte die DFB-Elf in Indonesien mit zwei Toren und vier Vorlagen an, erzielte im Finale gegen Frankreich das zwischenzeitliche 2:0. Bestätigt der 17-Jährige die Eindrücke, könnten auch im Verein höhere Aufgaben warten – die Konkurrenz in Barcelona ist allerdings riesig.

BVB-Talent Brunner sorgte für Aufsehen

Auch Stürmer Paris Brunner glänzte bei der WM, traf fünf Mal, unter anderem zum 1:0 im Endspiel. Highlight: der Auftritt des BVB-Angreifers im Halbfinale gegen Argentinien. Erst traf der 17-Jährige zur 1:0-Führung, hielt dann seine Mannschaft mit dem 2:2-Ausgleich in der Partie – und verwandelte im Elfmeterschießen dann den entscheidenden Strafstoß. Dass Talente bei den Schwarz-Gelben ihre Chancen bekommen, zeigte zuletzt Youssoufa Moukoko.

Die Bilanz der letzten U17-Helden

Wie war das aber eigentlich beim letzten großen Erfolg der deutschen U17? Bei der ersten WM dieser Alterskategorie 1985 in China erreichte Deutschland ebenfalls das Endspiel, verlor aber 0:2 gegen Nigeria. Die guten Leistungen konnten aber nur ganz wenige Spieler nutzen. Nur vier damalige DFB-Akteure etablierten sich langfristig in der Bundesliga. t-online blickt zurück:

Marcel Witeczek: 410 Spiele, 49 Tore, 42 Vorlagen in der höchsten deutschen Spielklasse zwischen 1986 und 2003. Schoss sich mit insgesamt acht Treffern zum besten Torjäger der U17-WM 1985, hatte nach einer ebenfalls starken U20-WM 1987 ein Angebot der AS Monaco, das er aber ausschlug. Entwickelte sich aus der Jugend von Bayer Uerdingen stattdessen zu einem Bundesliga-Dauerbrenner. Spielte von 1993 bis 1997 sogar für den FC Bayern, wurde mit den Münchnern Uefa-Cup-Sieger 1996, war dabei mit zwei Toren in den Halbfinalspielen gegen den FC Barcelona maßgeblich für den Erfolg mitverantwortlich. Gewann mit den Bayern dazu zwei deutsche Meistertitel. Weitere Stationen: 1. FC Kaiserslautern (1991-93), Borussia Mönchengladbach (1997-2003). Ließ seine Karriere erst bei Wattenscheid 09 in Regional- und Oberliga, dann beim Landesligisten FC 07 Albstadt ausklingen.

Martin Schneider: 379 Bundesligaspiele, 10 Tore zwischen 1987 und 2001. Schneider kam – wie 2023 gleich vier Youngster – aus der Jugend des FC Bayern, begann seine Bundesligakarriere aber beim 1. FC Nürnberg. Nach drei Jahren bei den Franken wechselte der Mittelfeldspieler zu 1990 zu Borussia Mönchengladbach – es war seine erfolgreichste Station: Mit den "Fohlen" gewann Schneider 1995 den DFB-Pokal. Schneider durchlief von U15 bis U21 sämtliche Jugendteams des DFB, schaffte es jedoch nicht in die A-Nationalmannschaft.

Ralf Sturm: 121 Bundesligaspiele, 28 Tore zwischen 1988 und 1994. Vater Hans war 1962 und 1964 Meister mit dem 1. FC Köln geworden, der Stammhalter sollte einen ähnlichen Weg mit dem "Effzeh" einschlagen – doch die ganz großen Erwartungen konnte der Angreifer nie erfüllen. 1988 holte der damalige Köln-Trainer Christoph Daum den 19-Jährigen zu den Profis, der es zwei Jahre später zum Stammspieler schaffte. Jeweils neun und acht Saisontore in zwei Saisons reichten aber nicht, sich langfristig zu etablieren. Das Ende der Profikarriere kam früh: Wegen eines Knorpelschadens im Knie war bereits 1994 Schluss mit Bundesliga-Fußball – da war Sturm gerade mal 25 Jahre alt.

Detlev Dammeier: 248 Bundesligaspiele, zehn Tore – und dazu 275 Zweitligaspiele, 28 Treffer zwischen 1986 und 2006. Dammeier schaffte es 1986 aus der Jugend von Hannover 96 zu den Profis, spielte auch noch für den Hamburger SV (1989-1992) und Arminia Bielefeld (2000-2006). Den Hauptteil seiner Karriere verbrachte der defensive Mittelfeldspieler aber beim VfL Wolfsburg, dessen Trikot er von 1992 bis 2000 trug. Mit den "Wölfen" schaffte Dammeier 1997 den Aufstieg in die Bundesliga. Nach dem Ende der aktiven Laufbahn bekleidete der Niedersachse unter anderem verschiedene Positionen bei den Bielefeldern, trainiert seit 2018 den Westfalenligisten Delbrücker SC.

Drei weitere Akteure aus der 85er Mannschaft kommen noch auf 54 Bundesligaspiele – zusammen. Zum Beispiel für den aktuellen Kader sollte die damalige Elf also nicht taugen ...

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • fr.de: Platzt der Youngster-Transfer? FC Bayern bekommt bei Ouédraogo prominente Konkurrenz
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