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Behindertensport: Katrin Green mit Fair-Play-Preis ausgezeichnet


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Katrin Green mit Fair-Play-Preis ausgezeichnet

t-online, t-online.de / DOSB

17.10.2011Lesedauer: 3 Min.
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Paralympics

Fairness kostet Green WM-Gold

Die 26-jährige Katrin Green, die 2008 bei den Paralympics in Peking Gold im 200-Meter-Lauf gewonnen hatte, setzte sich bei der Leichtathletik-WM der Behinderten im Januar dieses Jahres in Christchurch/Neuseeland in außergewöhnlicher Weise für ihre schärfste Konkurrentin, die Französin Marie Amelie LeFur ein. Der Kampfrichter hatte die Spikes von LeFur beanstandet, die daraufhin in normalen Turnschuhen und mit Tränen in den Augen zum Start kam. Katrin Green erkannte die Probleme der Mitfavoritin und bestand noch kurz vor dem Start darauf, dass die Französin ihre Spikes zurückerhielt. Diese gewann daraufhin Gold. Green, die im Alter von fünf Jahren nach einem tragischen Unfall den linken Unterschenkel verlor, blieb Silber - und die Gewissheit, dass es ein fairer Wettkampf war.

"Gerade im Sport wird deutlich, wie wichtig Fairness, die Einhaltung von Regeln und Respekt vor den Mitmenschen für die Gesellschaft sind. Wer sich fair verhält, gerade auch in schwierigen Wettkampfsituationen, und wer sich für andere einsetzt, der macht sich gleichzeitig um den Sport und um unsere Gesellschaft insgesamt verdient", sagte Dr. Ole Schröder, Parlamentarischer Staatssekretär im für Sport zuständigen Bundesinnenministerium und fügte an: "Diesen Menschen, die sich derart vorbildlich verhalten, gebührt unser Dank und unsere Anerkennung.“

Ehrlichkeit ist ohne Alternative

Gerald Asamoah erhielt den Preis für seinen Einsatz für Gerechtigkeit im Abstiegskampf während der zurückliegenden Saison der Fußball-Bundesliga. Im Februar 2011, in der Schlussphase des Spiels gegen Hannover 96, wurde seinem damaligen Klub FC St. Pauli ein Eckstoß zuerkannt, allerdings zu Unrecht, wie Asamoah auf Nachfrage des Schiedsrichters erklärte. Der Eckstoß, eine Torchance für den vom Abstieg bedrohten FC St. Pauli, wurde daraufhin nicht gegeben. Hannover 96 gewann die Partie, St. Pauli stieg später ab. Dennoch sah Asamoah auch im Nachhinein keine Alternative: "Da muss man ehrlich sein", begründete der gebürtige Ghanaer seine Aktion.

Zeichen gegen Gewalt und Menschenfeindlichkeit setzt Heike Schmidt aus Cramonshagen bei Schwerin unermüdlich in vielen Aktionen seit rund 20 Jahren. Selbst sportbegeistert, nutzt sie das Potenzial, das gerade der Sport auf diesem Feld bietet. Bei ihrem Verein, dem Schweriner SC, hat sie eine Vielzahl von Veranstaltungen initiiert, so etwa in diesem Jahr die "Sternenfahrt nach Schwerin", ein großes Kinder- und Jugendfußballfest. Mit viel prominenter Unterstützung, allen voran die Fußballprofis von Werder Bremen, setzten alle Teilnehmer gemeinsam ein Zeichen gegen Gewalt und Menschenfeindlichkeit.

DOSB erstmals bei Preisverleihung dabei

Mannschaftssport auf höchstem Niveau ganz ohne Schiedsrichter kennzeichnet die Frisbee-Sportart "Ultimate". Die Spielregeln basieren darauf, dass Spaß und gegenseitiger Respekt im Vordergrund stehen, dass Spieler nicht absichtlich Regeln verletzen und harte Strafen deshalb nicht nötig sind. Zu den Grundregeln gehört es deshalb, dass die gegnerischen Mannschaften ihre Konflikte selber lösen, und dies selbst in Bundesligen und bei Weltmeisterschaften. Für diese beispiellose Art, Mannschaftssport zu betreiben, wurde der in Köln ansässige Deutsche Frisbeesport-Verband (DFV) ausgezeichnet.

Die Preisverleihung war zugleich eine Premiere für den seit 1998 vom Bundesministerium des Innern vergebenen Fair-Play-Preis, denn er wird ab diesem Jahr zusammen mit dem DOSB verliehen. Dies unterstreicht das gemeinsame Ziel der Preisverleihung – für die Grundwerte des Sports und insbesondere für Fair Play und Toleranz zu werben und das Bewusstsein dafür in der Bevölkerung zu stärken. Mit dem Fair Play Preis des Deutschen Sports werden deshalb Einzelpersonen, Gruppen oder auch Initiativen gewürdigt, die durch ihre Aktionen oder ihr Engagement ein besonders gutes Beispiel für Fair Play im Sport gegeben haben.

DOSB-Vizepräsidentin Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper sagte: "Die von uns ausgezeichneten Sportlerinnen und Sportler sowie eine Sportart, die ganz ohne Schiedsrichter auskommt, sind ein Beleg dafür, dass das Motto ‚Fair geht vor‘ ein Herzstück des Sports ist. Sich dafür einzusetzen, lohnt sich im Sport genauso wie im täglichen Leben. Gerald Asamoah, Katrin Green, Heike Schmidt und der Deutsche Frisbeesport-Verband sind Vorbilder für unsere Gesellschaft."

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