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Faustball - die untergegangene Sportart


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Die vergessene Sportart: Faustball

Von t-online
Aktualisiert am 16.04.2012Lesedauer: 2 Min.
Patrick Thomas im Trikot der Nationalmannschaft beim Angriff.Vergrößern des BildesPatrick Thomas im Trikot der Nationalmannschaft beim Angriff. (Quelle: imago-images-bilder)
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Von Jakob Haerle

Schwimmbadsporthalle Waibstadt, ein normaler Spieltag in der höchsten Faustball-Liga Deutschlands. Circa 150 Zuschauer sind da, die meisten von ihnen Freunde oder Familienangehörige der Spieler. Das Zuschauerinteresse spiegelt die Bekanntheit des Sportes wider. Er spielt in der Öffentlichkeit kaum eine Rolle - und das, obwohl Deutschland den Faustballsport dominiert. Denn immerhin hat die deutsche Nationalmannschaft bei den seit 1968 ausgetragenen Weltmeisterschaften von 13 möglichen Titeln zehn gewonnen.

Trotz des Erfolges gibt es kaum Faustball-Klubs. Dies war nicht immer so, erinnert sich Dieter Thomas, selbst Weltmeister und Trainer des TSV Pfungstadt: "In der Breite gab es früher mehr Mannschaften, die das gespielt haben." In der Tat gab es bereits 1927 circa 12.000 Mannschaften. Heute sind es nur noch knapp 300 Vereine.

Der internationale Superstar: Thomas junior

Aber wie ist dieser enorme Rückgang zu erklären? "Das liegt einfach daran, dass die Spieler, die damals gespielt haben, versäumt haben, die Jugend weiter zu fördern", sagt Thomas. Was entstand, war ein bis heute erhaltenes Image-Problem: Faustball gilt weithin als Alt-Herren-Sport. Wenn man sich aber die Bundesliga-Kader anschaut, sieht man sofort, dass sie fast ausschließlich aus jungen Sportlern bestehen.

Ein Lichtblick für den Faustballsport war die Weltmeisterschaft 2011. Das Finale mit Derby-Charakter zwischen Deutschland und Österreich bejubelten 7000 Zuschauer. Deutschland krönte das Turnier mit dem zehnten Titel. Experten sagen, dass die Nationalmannschaft nur dank Patrick Thomas (19) gewinnen konnte. Er ist der jüngste Sohn von Dieter Thomas und gilt schon jetzt als einer der weltbesten Schlagleute. Er ist, sofern man das bei dem Randsport sagen kann, ein Superstar der internationalen Szene. Mit seinen Leistungen tritt er in die Fußstapfen seines Vaters. Denn auch Thomas senior galt während seiner aktiven Zeit als der weltbeste Schlagmann.

Eine Frage der Selbstvermarktung

Während der WM war das Medieninteresse groß, sogar das Fernsehen berichtete. Das ist etwas, was dem Amateursport sonst fehlt. Von normalen Spielen wird selten berichtet und selbst in der Lokal-Presse ist der Sport nur spärlich vertreten. Auch in Sachen Selbstvermarktung hat der Sport Nachholbedarf. Die Folge: Sponsoren gibt es sehr wenige, selbst die besten Spieler werden kaum für ihre Leistungen bezahlt.

Dabei bringt der Faustballsport alles mit, was Zuschauer erwarten. Doch Vereine und Verbände sind auch selbst gefragt, die Dynamik und Dramatik ihres Sports nicht nur den Familienangehörigen näher zu bringen. Damit zukünftig mehr Zuschauer in der Schwimmbadsporthalle sitzen, wenn der TV Waibstadt spielt.

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