Sport HRT nicht auf Nennliste: Aus für Vettels Schreckgespenst
Die Formel-1-Saison 2013 dürfte voraussichtlich mit einem Team weniger als in diesem Jahr stattfinden. Auf der offiziellen Nennliste des Internationalen Automobilverbandes FIA fehlt der spanische Rennstall HRT. Aufgezählt waren nur elf Teams mit jeweils zwei Fahrern.
Das HRT-Team mit Hauptsitz in Madrid hatte zum Verkauf gestanden. Offenbar fand sich aber niemand, der den in seinen drei Formel-1-Jahren punktlosen Rennstall übernehmen wollte. Zuletzt war mit einer Übernahme durch einen chinesischen Autohersteller spekuliert worden. Am vergangenen Wochenende war die Frist zur Zahlung der Teilnahmegebühr abgelaufen.
Immer wieder Ärger mit Karthikeyan
Das Aus von HRT dürfte auch Weltmeister Sebastian Vettel freuen. Mit Narain Karthikeyan, der neben Pedro de la Rosa in der abgelaufenen Saison bei den Spaniern im Cockpit saß, geriet der Red-Bull-Pilot auf der Strecke mehrmals aneinander. In Malaysia hatte sich der Deutsche beim Überrunden des HRT den Reifen aufgeschlitzt. Daraufhin bezeichnete er Karthikeyan als "Gurke".
Beim Großen Preis der USA in Austin fühlte sich der Deutsche vom Inder ausgebremst und um den Sieg gebracht, worüber sich Vettel lautstark beschwerte. Doch Karthikeyan konterte die Vorwürfe verärgert. "Ich kann diesen Blödsinn nicht mehr hören", sagte er.
Gebrochener Karbonsitz und kaputte Lenkung
HRT war vor drei Jahren in die Formel 1 eingestiegen, damals noch unter dem Namen Campos Meta. Das Team hatte von Beginn an neben finanziellen auch mit technischen Schwierigkeiten zu kämpfen. Wie es hieß, musste der Rennstall in diesem Jahr wegen finanzieller Engpässe zeitweise mit zahlreichen überalteten Teilen fahren.
So war de la Rosa beim Rennen in Austin der Karbonsitz gebrochen. Der Spanier verhinderte Schlimmeres und konnte sich gerade noch ins Ziel retten. Und in in Abu Dhabi streikte die Lenkung von Karthikeyan. Der hinter ihm fahrende Nico Rosberg war mit voller Wucht mit ihm kollidiert, der Mercedes-Pilot blieb aber glücklicherweise unverletzt.
HRT mit der Roten Laterne
In den ersten beiden Jahren konnte HRT noch das Marussia-Team mit dem deutschen Fahrer Timo Glock in der Konstrukteurswertung hinter sich lassen. In diesem Jahr belegte das Team den letzten Platz.