Mehr Sport Historisches Gold für Hausding/Klein
Kopfüber ins Glück: Patrick Hausding und Sascha Klein haben in Barcelona sensationell ein historisches WM-Gold im Turm-Synchronspringen geholt. Die sechsmaligen Europameister gewannen als erste deutsche Athleten überhaupt. Mit 461,46 Punkten siegten sie vor den Russen Wiktor Minibajew/Artem Schesakow (445,95) und den enttäuschenden Olympiasiegern Cao Yuan/Zhang Yanquan aus China (445,56). "Wie im Traum. Ich kann es noch nicht so richtig fassen. Vielleicht in den nächsten Tagen irgendwann", sagte Klein.
Die Olympia-Siebten Hausding/Klein, die die seit 2007 andauernde chinesische Siegesserie in dieser Disziplin brechen konnten, bescherten dem deutschen Wasserspringer-Team zudem die erste Medaille der diesjährigen Titelkämpfe. Tags zuvor hatte Freiwasserschwimmer Thomas Lurz Bronze geholt.
Im vierten Durchgang nach vorn geschoben
Die Deutschen profitieren bei ihrem Sensations-Coup von den vielen Patzern der Konkurrenten im vierten Durchgang, in dem sie sich vom vierten Platz an die Spitze vorschoben. Der WM-Titel ist auch deshalb ein Riesenerfolg, weil ihre Vorbereitung alles andere als optimal verlief. Wegen Kleins Verletzungspech konnten beide kaum gemeinsam trainieren oder Wettkämpfe bestreiten. Zuerst machte Klein eine Ellbogenverletzung zu schaffen, danach zwang ihn eine Gehörgangsentzündung zur Pause, und immer wieder zwickte der Rücken.
Kurz vor dem WM-Start plagten ihn im Einzel auch noch Trizeps-Probleme. "Ich konnte erst am Samstag ohne Probleme vom Turm eintauchen", sagte Klein. Ihre komplette Wettkampfserie konnten sie erstmals am Sonntag durchspringen. Ihren schwierigsten Sprung, den Viereinhalbfach-Salto vorwärts, hatten die Olympia-Zweiten von 2008 aufgrund der fehlenden Vorbereitungszeit aus ihrem Programm gestrichen und mehr Wert auf eine saubere Ausführung gelegt.
Punzel im Finale, Jeske/Zeppenfeld nicht
Vom Ein-Meter-Brett hat Tina Punzel das Finale erreicht. Die 17-Jährige sprang in der Qualifikation auf einen respektablen siebten Platz und erreichte erstmals das WM-Finale der besten Zwölf. Die Synchronschwimmerinnen Wiebke Jeske/Edith Zeppenfeld haben das Finale dagegen verpasst. Im Vorkampf der technischen Kür belegte das Duett nur den 18. Rang. Platz 16 wäre notwendig gewesen.